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Abziehen ist nicht alles

Für mehr Komfort, Bequemlichkeit und Luxus – praktische und hygienische Lösungen bei WCs und Urinalen

Bild: Duravit

Das Dusch-WC „Aquaclean Mera“ von Geberit. Mit der Fernbedienung – hier gezeigt das Wandpaneel – können per Tastenklick persönliche Einstellungen gespeichert und wieder abgerufen werden. Bilder: Geberit

Die „Washlets“ von Toto. Beim Modell „Neorest EW“ wird der WC-Körper durch elektrolytisch aufbereitetes Wasser mit antibakterieller Wirkung „wesentlich länger sauber gehalten als bei herkömmlichen WCs“. Bilder: Toto

Die veredelte Keramikoberfläche „Ceramic Plus“ von Villeroy & Boch ist in der Lage, Schmutzpartikel und Wasser abzustoßen. Bild: Villeroy & Boch

Rimfree-Technologie für eine reinigungsarme WC-Lösung bietet Keramag mittlerweile bei elf Modellen an. Bild: Keramag

Der Dusch-WC-Sitz „Sensowash Slim“ von Duravit kommt schlicht und schlank daher. Extraschlank auch die Fernbedienung, mit der sich verschiedene Duschfunktion einstellen lassen. Bilder: Duravit

Die WCs der „Connect Air“-Serie von Ideal Standard ohne überstehenden Rand sind mit einer Spültechnologie ausgestattet, die das gesamte Innenbecken gut ausspült. Bild: Ideal Standard

Schematische Darstellung des Abluftprinzips „Mondo Air“ von Mepa. Bild: Mepa

René Müller, Vertriebsleitung Duravit Deutschland. Bild: Duravit

 

WCs sind längst aus ihrem Schattendasein getreten. Hohe Designansprüche und der Wunsch von Badnutzern nach mehr Hygiene und leichter Reinigung haben das kleine Örtchen in den letzten Jahren revolutioniert. Hersteller warten mit technologischen Innovationen und filigraner Optik auf. Randlos ist heute schon Standard und das Dusch-WC auf dem Vormarsch.

Restlos glücklich ohne Rand
Im Privatbereich sind spülrandlose WCs laut einer Statistik des Sanitärkeramikherstellers Keramag schon heute Standard. Ihr Marktanteil liege bei nahezu 100 %. Bei diesen WCs entfällt das aufwendige Reinigen, da es keine verborgenen Stellen mehr gibt, an denen sich Ablagerungen und Schmutz sammeln können. Kalkablagerungen am Rand gehören damit der Vergangenheit an. Daraus ergibt sich ein geringerer Verbrauch an Reinigungsmitteln, um das WC sauber zu halten. Da diese modernen Konstruktionen zum effektiven Spülen auch weniger Wasser benötigen als herkömmliche Toiletten, schonen sie die Umwelt und den Geldbeutel der Nutzer.
Rimless-Toiletten gibt es je nach Hersteller in zwei Varianten. Diese besitzen entweder gar keinen Rand oder nur eine schmale Schürze, die verhindert, dass das Wasser beim Spülen nach außen spritzt. Damit dennoch ein sauberer Wasserfluss gewährleistet wird, schießt das Wasser beim Spülen nicht wie bei herkömmlichen Kloschüsseln unter dem Rand hervor, sondern wird durch den Spülverteiler unmittelbar an der Oberkante des WC-Körpers entlang geleitet. Auf Basis dieses Konstruktionsprinzips verteilt sich das Spülwasser kraftvoll in der gesamten Toilette.

Vom Lauf des Wassers
Hier wartet und wirbt jeder Hersteller mit seiner ganz eigenen Philosophie des Wasserlaufs, die besonders gut reinige und Überspritzungen vermeide. Villeroy & Boch beispielsweise sagt, dass „Direct Flush“ nur noch 3 bzw. 4,5 l Wasser pro Spülgang benötige. Im WC „Tornado Flush“ (Toto) entstehe durch Düsen ein kreisender Wasserstrudel, der das gesamte Becken nahezu rückstandslos ohne Sprühnebel und Spritzer reinige. Die Washlets von Toto bieten standardmäßig die Funktion „Premist“: Indem das WC-Innenbecken schon vor der Nutzung mit einem Sprühnebel aus Wasser benetzt wird, entsteht ein feiner Wasserfilm. Dieser bewirke, dass Schmutz kaum noch anhaften kann. Bei Geberit heißt die Technologie „Turbo Flush“, die samt Symmetrie des Beckens und lediglich einer seitlichen Spülöffnung eine gründliche und leise Ausspülung ermögliche. Ideal Standard hat die WCs der „Connect-Air“-Serie mit einer Spültechnologie namens „Aqua Blade“ ausgestattet. Ohne überstehenden Spülrand ströme das Wasser durch ein Kanalsystem direkt vom oberen Rand und umspüle dabei das gesamte Innenbecken. Duravit wirbt mit seiner besonderen Wasserführung, bei der selbst bei kleinen Wassermengen von 4,5 l hygienisch einwandfreie Spülergebnisse garantiert seien.

Ein Hoch der Hygiene
Die hygienischen Vorteile von spülrandlosen WCs lassen sich durch spezielle Oberflächenbeschichtungen noch verstärken. Auf diesen besonders glatten Oberflächen können Schmutz und Kalk kaum haften bleiben und Rückstände mit dem Wasser leichter abfließen. Um nur einige zu nennen: Bei Duravit heißt sie „Wondergliss“, bei Toto „Cefiontect“ und bei V & B „Ceramic Plus“.
Alternativ zu den schmutzabweisenden Oberflächen besteht die Möglichkeit, die Sanitärkeramik mit einer antibakteriellen Beschichtung zu versehen. Sie soll krankheitserregende Mikroorganismen abtöten und die Flächen möglichst keimfrei halten. Mithilfe des oligodynamischen Effekts positiv geladener Metall­ionen beispielsweise kann die Zellteilung von Keimen gestoppt und die Entstehung von Kolonien reduziert werden. Auf Bakterien und Keime wirkt eine solche Spezialglasur demnach toxisch. Diese Beschichtungen tragen Namen wie „Hygiene Glaze“ (Duravit) oder „Anti Bac“ (Villeroy & Boch).
Toto beschreitet einen anderen Weg, indem die Innenkeramik bei den Dusch-WC-Modellen „Neorest EW“, „Neorest AC“ sowie „Washlet SG“ mit elektrolytisch aufbereitetem Wasser besprüht wird. Das soll ebenfalls antibakteriell wirken. Mit diesem sogenannten „ewater“ werden nach der Nutzung auch Reinigungsdüse und WC-Innenbecken gereinigt.
Manche Hersteller bieten zu bestimmten Badserien spezielle WC-Sitze, deren Material ebenfalls mit einem Additiv durchsetzt ist und eine antibakterielle Wirkung erzielen soll. Bei Keramag sind es die Serien „i Con“ und „Smyle Premium“.

Von barrierefrei bis höhenverstellbar
Für ein super sauberes Gefühl nach dem Toilettengang sorgen Dusch-WCs. Ihnen sieht man ihr Zusatzfeature zunächst einmal kaum an. Ein Dusch-WC vereint die Funktion einer Toilette und die Reinigungsmöglichkeit eines Bidets. Das ist komfortabel: Der Nutzer bleibt auf dem Dusch-WC sitzen und startet die Duschfunktion per Knopfdruck. Intensität und Position des Duschstrahls sowie die Wassertemperatur sind i.d.R. einstellbar, ebenso die Wahl zwischen verschiedenen Duscheinstellungen wie Gesäß- oder Ladydusche. Ein Dusch-WC ist gerade im Hinblick auf ein möglichst langes eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden eine gute Hilfe.
Eine möglichst dauerhafte Nutzung von Bädern erfordert eine vorausschauende Planung mit Blick auf künftige Lebensphasen. Denn das Komfortbad von heute kann sinnvoll geplant das barrierefreie Bad von morgen sein. Mit flexiblen WC-Elementen, z. B. „Duofix“ von Geberit, können maßgeschneiderte Ausstattungen für jede Bausituation mit geringem Platzbedarf und Aufwand realisiert werden. Die Wand-WCs sind eine Kombination aus höhenverstellbarem WC-Element und dem Element für Stütz- und Haltegriffe. Ideal Standard hat zudem mit der Serie „Connect Freedom“ WCs im Programm, die hinsichtlich einiger Parameter vom Standard abweichen: Ein um 6 cm erhöhtes WC erleichtert besonders großen Personen oder Personen mit Rückenleiden die Nutzung; ein um 9 cm breiteres WC mit höherer Belastung bis zu 170 kg ist für Menschen mit erhöhtem Platzbedarf entwickelt.

Noch mehr Extras
Manche Hersteller bieten zusätzliche Extras. Eine Geruchsabsaugung besitzt beispielsweise „Aquaclean Mera“ von Geberit, welche in die WC-Keramik integriert ist und automatisch startet, sobald eine Person auf dem WC Platz nimmt. Die Luft wird über die Spülöffnung aufgenommen und zu einem katalytischen Keramikwabenfilter geleitet.
Die Urinale der „Connect“-Serie von Ideal Standard sind spülrandlos. Sie benötigen kein Spülwasser und lassen über eine besondere Siphontechnologie Flüssigkeiten passieren, ohne dass Gerüche entstehen oder in den Raum gelangen.
Auch das „Air WC“ von Mepa verfügt über eine automatische Geruchsabsaugung, braucht dazu aber keinen Filter und keine Entlüftungsleitung. Denn die Luft wird über die Abwasserleitung abgeführt.
Auch automatische Lichtsteuerung und sich automatisch öffnende und schließende Toilettendeckel sind sowohl für WCs als auch für Urinale möglich und werden durch integrierte Nahbereichserkennung aktiviert. Diese erleichtert den nächtlichen Toilettengang im Alter erheblich. Eine Sitzheizung ist bei manchen Herstellern ebenfalls zu haben.

Schlank und schick
In puncto Design muss der Badnutzer auf nichts verzichten. Die Komfort-WCs mit ihren Zusatzfunktionen sind in viele Badserien der Hersteller integriert. Ein starkes Design zeigen beispielsweise besonders schlanke WC-Deckel, welche viele der Hersteller serienmäßig oder optional anbieten. Trotz der schlanken Form sind die Sitze stabil.
Betätigungsplatten sind formschön und zeigen sich in verschiedenen Materialien – von farbigem Glas bis zu gebürs­tetem Edelstahl. Betätigungen müssen auch nicht unbedingt im Rücken der Nutzer installiert sein. Mehr Frei­heit bei der Designgestaltung des Bads und für den Komfort des Nutzers bieten Fernbetätigungen. Die Bedie­nung der Extras wie Duschfunkti­onen oder automatische Absenkung erfolgt i. d. R. über eine Fernbedienung, die in einer Wandhalterung ihren Platz findet.

Fazit
Welche Präferenzen Kunden auch immer haben: Das Handwerk kann ein individuelles Komfortpaket schnüren. Denn die Industrie erfüllt mit ihrem Angebot fast jeden Wunsch.

Autorin: Angela Kanders, freie Journalistin

 

Nachgefragt

IKZ-HAUSTECHNIK: Was sind die Trends bei WCs und Urinalen?
René Müller: Bei WCs und bei den Urinalen gibt es drei starke Trends: Nachhaltigkeit und Komfort in Verbindung mit dem Wunsch nach mehr Hygiene. Mit der Optimierung des WC- oder Urinalaufbaus und der Wasserströme lassen sich sowohl Wasserverbrauch als auch die Menge an benötigten Reinigungsmitteln stark reduzieren. Die Rimless-Technologie sorgt dabei auch für schnellere und einfache Reinigung.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wollen die Kunden denn tatsächlich all die Komfort-Extras, die möglich sind?
René Müller: In Bezug auf das Thema Dusch-WC treffen wir regelmäßig auf vorinformierte und interessierte Kunden, die Wert auf Hygiene und Komfort im Bad legen. Wer einmal beim Installateur vor Ort, in der Ausstellung, bei uns im Design-Center, im Hotel oder bei Freunden in den Genuss der angenehmen Reinigung mit Wasser kam, wird nicht mehr darauf verzichten wollen. Das Urinal im privaten Bad ist weiterhin ein Thema.

IKZ-HAUSTECHNIK:
Wohin wird sich der Trend in den kommenden Jahren entwickeln?
René Müller: Wenn wir uns die großen Trends anschauen, dann gibt es mehrere Themen, die alle in eine ähnliche Richtung gehen. Der Trend sich gesund zu ernähren und dabei einen gesunden, sportlich aktiven Lebensstil zu pflegen, ist und bleibt stark. Bewusst leben, nachhaltig handeln und sich selbst den Luxus aktiver Entspannung zu gönnen, ist vielen wichtig. Stichwort Achtsamkeit. Auch nachhaltiges, puristisches Design, mit dem Fokus auf Qualität statt modischem Trend, ist weiterhin relevant. Also ein bewusstes, gesundes und nachhaltiges Leben als Maxime. Gesundheit und Hygiene bedingen einander und gerade deshalb wird sich in Zukunft der Trend Komfort-WC unserer Meinung nach weiter verstärken.

 


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