Werbung

Pflegegerechtes Komfortbad

Psychologie, Planung und Produkte für das 60+ Badezimmer

Barrierefreiheit mit Wohlfühlfaktor: Mit Produktlösungen von TECE lässt sich das Badezimmer barrierefrei um- und aufrüsten, ohne dass der Eindruck eines Pflegeheim-Bades entsteht. (Andrea Stark)

Zukunftsfähige Bäder kreativ planen: Mit Vorwandtechnik von TECE lassen sich zum Beispiel Raumtrenner realisieren oder Nischen gestalten. (TECE)

Funktionsnischen für den bodenebenen Duschplatz, aber auch Regale mit mehreren Fächern auf unterschiedlichen Höhen sind mit Vorwänden einfach planbar. Offene Ablageflächen sind für Rollstuhlfahrer ideal. (Andrea Stark)

Ein unterfahrbarer Waschtisch gehört genauso zum Bad der Zukunft wie ein von der Seite zugängliches WC. Ein Dusch-WC bietet bewegungseingeschränkten Nutzern Hygiene und erhält die Intimsphäre. (Andrea Stark)

Marc Schulte, Geschäftsleitung GARANT Bad + Haus. (GARANT Bad + Haus)

 

Der Bedarf ist eindeutig: Laut Statistischem Bundesamt kann nur etwa jede 50. deutsche Wohnung als „barrierefrei“ gelten, aber jeder fünfte Einwohner des Landes ist älter als 65 Jahre. Der latente Bedarf an Barrierefrei-Umbauten ist folglich riesig. Die Politik fordert sie und fördert sie finanziell. Der zentrale Brennpunkt des Problems ist das Badezimmer. Die Seminarreihe „Pflegegerechtes Komfortbad“ widmet sich dem Thema.

Faktoren wie der demografische Wandel und die steigende Lebenserwartung beeinflussen zunehmend die Badplanung. Das Bad von morgen muss neuen Ansprüchen gerecht werden“, sagt Michael Brinkschmidt, der als Referent der TECE Academy regelmäßig Seminare zum Thema abhält. Der Münsterländer Sanitär- und Installationstechnik-Spezialist bietet in seinem Produktsortiment auch eine Systemlösung an, die Barrierefrei-Planungen komplett abdeckt und Möglichkeiten bietet, das Bad um- und aufzurüsten, wenn später einmal Pflegebedürftigkeit eintreten sollte.

Lukrativer Markt

Der Markt hält Produkte für die Schnittstelle Komfortbad/pflegegerechtes Bad bereit. Dennoch wird der kaufkraft starke Teilmarkt der Generation 60+, bei dem es um die Vorbereitung des Altwerdens zu Hause geht, nur unzureichend bedient – trotz großzügiger Förderrichtlinien für den barrierefreien Umbau von Wohnraum und einer definierten Normenlage. Sicher scheint: Für den SHK-Fachhandwerker bietet sich hier ein wichtiges Umsatzpotenzial – nur: Wie lässt sich das heben? Garant Bad + Haus, die Verbundgruppe von Fachhandwerkern, bearbeitet mit TECE zusammen den Markt über einen Know-How-Transfer. Michael Brinkschmidt: „Um dieses Geschäft lukrativ zu erschließen, ist neben Planungskompetenz auch soziale Kompetenz gefragt, denn eine empathische Beratung der Kunden ist wichtig“.

Und genau hier, beim Beratungsgespräch, tun sich die ersten „Barrieren“ auf: Oft ist der Bedarf latent, das heißt nicht offensichtlich, oder es wird nicht darüber gesprochen. Der Kunde sollte sensibel an das Thema herangeführt werden, denn oftmals wird das eigene Älterwerden ausgeblendet oder ein Handicap verschwiegen. Entsprechend uncharmant kann es klingen, wenn beispielsweise die Option „nachrüstbarer Stützklappgriff“ angesprochen wird. Bei Andrea Stark, Innenarchitektin und Fachkraft für barrierefreies Bauen und Wohnen, wird deshalb aus einem Haltegriffschon mal „eine Reling“: „Barrierefreiheit fängt in der Sprache an. Ich rede deshalb nicht vom barrierefreien Badezimmer oder gar Pflegebad, sondern vom Komfortbad. Es ist für alle gleichermaßen nutzbar, und genau das zeichnet eine zukunftsfähige Badplanung aus.“ Andrea Stark bringt ihre langjährige Erfahrung in die Seminarreihe „Pflegegerechtes Komfortbad“ als Referentin ein.

Nachgefragt

IKZ-HAUSTECHNIK: Die Seminare zum „pflegegerechten Komfortbad“ gehören seit kurzem zu Ihrem Schulungsangebot. Was hat es damit auf sich?

Marc Schulte: Das Thema barrierefreier Badbau steht bei uns schon seit einiger Zeit auf der Agenda. Mit dem Schulungsangebot nehmen wir aus unserer Sicht ein Zukunftsthema in den Fokus. Es ist ein Markt, der spezialisierten und kompetenten Bäderplanern viel Potenzial bietet. Vor allem gibt es einen Bedarf bei der Kundschaft. Menschen, die in den eigenen vier Wänden alt werden wollen, brauchen diese Bäder und die Erleichterungen, die sie bieten.

IKZ-HAUSTECHNIK: Geht es um Mobilität und Eigenständigkeit, oder doch eher um Pflege, und macht das planerisch einen Unterschied?

Marc Schulte: Wir sagen „pflegegerechtes Komfortbad“, und der Extremfall ist tatsächlich die Option auf eine Pflege zuhause, bis hin zu der Situation, dass jemand neben der Dusche und am Waschtisch steht und Unterstützung leistet. Der Übergang ist fließend. Beim Umbau wird die bodenebene Dusche installiert und sofort von allen genutzt. Eine „Reling“ oder ein Duschsitz werden angebracht, wenn jemand nicht mehr ganz sicher auf den Beinen ist. Der Waschtisch wird durch ein höhenverstellbares Waschbecken ersetzt, wenn Stehen gar nicht mehr in Frage kommt.

Diese Bäder werden so geplant, dass sie sich pflegegerecht ausrüsten oder erweitern – aber auch wieder rückbauen – lassen. Aber sie müssen nicht aussehen wie ein Bad im Pflegeheim. Wir wollten nur schon in der Benennung klarmachen, worum es geht. Und viele ältere Menschen denken ja darüber nach, was sie im Pflegefall erwartet. Sie legen Geld zurück oder treffen personelle Vorkehrungen. Die Investitionsbereitschaft in diesem letzten Lebensabschnitt sollte man nicht unterschätzen. Da reservieren nicht wenige die Einliegerwohnung für eine Pflegekraft, die dann bei ihnen wohnt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Was beinhaltet von Ihrer Seite das Schulungsangebot?

Marc Schulte: Als Plattformanbieter von geeigneten Badprodukten führen wir das Know-How und die Bäderplaner zusammen und zertifizieren den Prozess. Wir bieten auch internetgestützte Vermarktungsservices von Social-Media bis Suchmaschinenwerbung, damit unsere Planungsspezialisten gefunden werden. Und wir tragen alle gemeinsam Sorge dafür, dass Bäder entstehen, die in einer wichtigen Lebensphase die Würde aller Beteiligten sichern – und auch noch gut aussehen. Das ist wirklich nicht zu hoch gegriffen. Wir wissen es aus Gesprächen mit Pflegekräften und Pflegebedürftigen: Es ist eine Frage der Würde, und auf diese Frage sollte jedes Bad eine gute Antwort geben.

 

Normenkonform und förderfähig

Neben der Kundenansprache geht es im Seminar um die Planung und Umsetzung pflegegerechter Bäder. Die Planungsvorgaben der DIN 18040-2 einzuhalten, ist vorrangig, denn nur so kann der Badumbau mit KfW-Mitteln gefördert werden. In diesem Zusammenhang geht es um geforderte Mindest-Bewegungsflächen oder Montagehöhen. Ungeachtet aller Vorgaben muss das barrierefreie Bad so gestaltet werden, dass der Raum wohnlich ist und eine angenehme Atmosphäre vermittelt. Ideal ist, wenn der Pflegekomfort im Bad kaum auffällt und in einem Familienverbund niemand diskriminiert wird. Andrea Stark: „In Haushalten, in denen ein Rollstuhlfahrer lebt, finden sich häufig separate Waschbecken. Damit fühlen sich Rollstuhlfahrer selten wohl. Dieses Stigma kann umgangen werden, indem ein Waschplatz für alle gleichermaßen nutzbar ist, egal ob sitzend oder stehend.“

Gefragt ist Funktionalität, die nicht steril wirkt und allen Badnutzern Bequemlichkeit bietet. Dabei können Ideen ganz individuell umgesetzt werden. Mit Vorwandtechnik von TECE lassen sich z. B. Raumtrenner als Sichtschutz realisieren, oder eine Regalablage mit Flächen auf unterschiedlichen Höhen. Damit lässt sic aber auch eine Funktionsnische für den bodenebenen Duschplatz abgrenzen. Sind die zentralen Elemente Waschplatz, WC (gerne als intimitätsschützendes Dusch-WC) und bodenebene Dusche barrierefrei geplant, mit rutschhemmenden Duschflächen oder Fliesen, lässt sich über Licht, Material und Farbe Atmosphäre schaffen. Auch das wird im Seminar behandelt. Andrea Stark: „Ich arbeite gerne mit farblich abgestimmten Lösungen. Wenn eine Reling erforderlich ist, dann fällt sie weniger auf, wenn sie optisch zu den Oberflächen der eingesetzten Armaturen und Betätigungsplatten und zur Duschrinne passt. So wird der Blick nicht gleich auf das Element gelenkt, das doch ein Sinnbild für Bedürftigkeit und das Pflegebad ist.“

www.garant-gruppe.de

 

Know-how zu Psychologie, Planung und Produkt

Die Seminarreihe „Pflegegerechtes Komfortbad“ bündelt Planungs-, Psychologie- und Produktwissen. Dabei arbeitet GARANT Bad + Haus mit mehreren Industriepartner zusammen. An zwei Tagen wird Fachwissen rund um Mehrgenerationenbäder vermittelt, in denen sich alle Nutzer wohl und sicher fühlen – und die in Bäder verwandelt werden können, die den Ansprüchen von Gepflegten und Pflegenden gerecht werden.

Am ersten Tag informieren Andrea Stark und Michael Brinkschmidt über die präventive Badplanung vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung. Sie gehen auf Normen und Richtlinien ein und zeigen, mit welchen Lösungen sich zukunftsfähige Badkonzepte realisieren lassen. Am zweiten Tag geht es um das barrierefreie Bauen und pflegegerechte Ausstattungsprodukte. Durch diesen Themenkomplex führen die Architektin Sabine Schmidt und „Mr. Barrierefrei“ Micha Kours von der Firma Erlau.

Die nächsten Kurse: 24./25.11.2021 in Hallenberg (Diedrich’s Creativ-Bad GmbH), 9./10.02.2022 in Hornberg (Duravit), 23./24.03.2022 in Olsberg (HSK Duschkabinenbau). Die Seminar informationen und weitere Termine gibt es unter bit.ly/3A0IMY8.

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: