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Trinkwasserhygiene ist kein Zufallsprodukt [Seite 2 von 2]

Voraussetzungen für den bestimmungsgemäßen Betrieb

Verschlussstopfen halten Bauteile bis zum Einbau hygienisch sauber.

Im Schacht lässt sich die Wärmeübertragung auf PWC durch unterschiedliche Zirkulationstypen reduzieren.

Zur Erfüllung einschlägiger Normen und Regelwerke muss die Befüllung der Trinkwasserinstallation mit filtriertem Trinkwasser erfolgen. Beim Einsatz von Prüfpumpen zur nassen Druckprüfung kann diese Forderung nicht sicher erfüllt werden. Der Geberit-Hygienefilter (hier im Bild) hält Bakterien und Schmutzpartikel zurück und stellt sicher, dass nur hygienisch unbedenkliches Trinkwasser in das Leitungssystem gelangt.

Die Geberit-Hygienespülung in der Betriebsart Temperatursteuerung verhindert unzulässig hohe Kaltwassertemperaturen.

Beispiel für eine thermisch entkoppelte Leitungsführung (hier mit Geberit MasterFix).

 

Leitungsführung wirkt Stagnation und Temperaturübertragung entgegen

Wird die Versorgung mit PWC- und PWH (= potable water hot)-Leitungen für die Etage geplant, lautet die Empfehlung: Um die Ausstoßzeiten auf der Warmwasserseite möglichst kurz zu halten, sollte diese über eine Reihenleitung und nur die Kaltwasserleitung über eine Ringleitung installiert werden.

Wenn in der Vorwand bis zur Entnahmestelle eine Zirkulationsleitung benötigt wird, ist eine thermische Entkopplung notwendig, damit sich eine Temperaturschichtung, analog eines Speicherladesystems, einstellt: Die Leitungen für PWH bzw. PWH-C verlaufen im oberen Bereich der Vorwand, die PWC-Leitung im unteren Bereich, um einem Wärmeübergang entgegenzuwirken.

Besteht ein geringer und unregelmäßiger Wasserverbrauch auf der Etage, kann die Hygienespülung den bestimmungsgemäßen Betrieb sicherstellen. Die Positionierung der Hygienespülung ist dabei entscheidend. Sind die Entnahmestellen über eine Reihenleitung angeschlossen, muss die Hygienespülung als letzter Verbraucher angeschlossen sein. So werden alle Leitungsteile gespült.

Eine Ringleitungsinstallation ist für die Hygienespülung nicht optimal. Die Hygienespülung lässt sich zwar an beliebiger Stelle zwischen den Entnahmestellen in die Ringleitung einbinden, doch ergeben sich wahrscheinlich ungleiche Fließwege, die sich nur durch einen erhöhten Wasserverbrauch komplett spülen lassen.

Raumbuch schafft Transparenz

Während der Betriebszeit eines Gebäudes kann es zu Nutzungsänderungen kommen. Für die Trinkwasserversorgung kann dies von besonderer Bedeutung sein. Denn eine mangelnde Dokumentation über bauliche Veränderungen oder Umnutzungen kann bewirken, dass Totleitungen und damit verbundene Stagnation lange unentdeckt bleiben. Aus diesem Grund gehört es zu den Aufgaben in der Planungsphase, ein Raumbuch zu erstellen. Dies fordert die VDI/DVGW 6023 für alle Trinkwasser-Installationen, um die tatsächliche Nutzung zu berücksichtigen. Nach DIN 1988-200 ist ein Raumbuch für Gebäude mit besonderer Nutzung wie Krankenhäuser, Seniorenwohnheime, Kindergärten, Schulen und Gebäude mit gewerblicher Nutzung notwendig.

Es gibt keine formalen Vorschriften, doch ist für jeden Raum mit sanitären Einrichtungen ein Raumbuch zu erstellen, das u. a. folgende Angaben enthalten sollte:

  • allgemeine Informationen (z. B. Raumbezeichnung, Geometrie, Lage, Temperatur und Nutzungsbeschreibung),
  • Entnahmestellen (z. B. Anzahl, Nutzungshäufigkeit, hydraulische Kennwerte, Ausstoßzeiten, Armaturenabsicherung),
  • Installation (z. B. Material, Leitungsführung, Trinkwassererwärmer, Zirkulation),
  • Angaben zur Sicherstellung des bestimmungsgemäßen Betriebs (z. B. Intervall, Umsetzung der Vorgaben),
  • Angaben zu Instandhaltungsmaßnahmen (z. B. Inspektions- und Wartungsintervalle),
  • Angaben zu Probenahmestellen, Verbrühschutz und weitere Hinweise.

Schlussbemerkung

Nach der Abnahme ist der Betreiber für den bestimmungsgemäßen Betrieb einer Trinkwasserinstallation verantwortlich, der oftmals jedoch nicht mit den anlagenspezifischen Details vertraut sein kann. Umso bedeutsamer ist eine Übergabe der vollständigen Dokumentation zu Wartungs- und Instandhaltungspflichten sowie spezifischen Eigenschaften und Hinweisen zur jeweiligen Trinkwasserinstallation. Im Dialog mit dem Betreiber lässt sich zudem zielgerichtet danach suchen, in welchen Teilen der Anlage eine Stagnation des Trinkwassers von mehr als 72 Stunden auftritt. Eine Hygienespülung kann die unzulässige Erwärmung des Kaltwassers bzw. eine Stagnation in der Kalt- und Warmwasserinstallation verhindern. Die Verpflichtung zur Instandhaltung und Wartung, wie dies durch die DIN EN 806 Teil 5 vorgegeben ist, ist fester Bestandteil der allgemein anerkannten Regeln der Technik.

Autor: Thomas Wegner, Produktmanager Rohrleitungssysteme, Geberit Vertriebs GmbH

Bilder: Geberit

www.geberit.de

 

Kompetenz in Sachen Trinkwasser

Geberit hat die 140-seitige Kompetenzbroschüre „Trinkwasserhygiene“ herausgegeben. Sie ist als Printausgabe erhältlich und steht zudem unter www.geberit.de/service/bestell- downloadcenter zum Download bereit. Alternativ führt der Kurzlink direkt zur Broschüre.

bit.ly/geb-hyg

 

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