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Schutz vor PM1-Partikeln

ISO 16890: Neue Norm für Luftfilter bringt gesundheitliche und hygienische Aspekte mehr in den Fokus und Produktlabel für Filter

Tabelle 1: Gruppeneinteilung nach ISO 16890.

Je kleiner die Partikelgröße, desto tiefer können Feinstäube in den menschlichen Körper eindringen. Umso wichtiger ist es, Luftfilter einzusetzen, die in hohem Maße Partikel kleiner als 1 μm abscheiden (PM1).

Tabelle 2: Zuordnung von Camfil für Feinstaub-Filterklassen M5 bis F9 in die neuen Gruppen nach ISO 16890.

Zukünftig soll ein Produktlabel über die prozentuale Abscheideleis­tung eines Filters für seine höchste Feinstaubgruppe informieren, um so den Planer und Anwender besser zu informieren.

 

Ende 2016 wird voraussichtlich die Norm ISO 16890 zur Prüfung und Bewertung von Luftfiltern eingeführt. Nach einer Übergangszeit von ca. 18 Monaten steht die Ablösung der EN 779 (Ausgabe 2012) an. In Zukunft sollen die Feinstaubfraktionen ISO ePM1, ISO ePM2,5, ISO ePM10 sowie Grobstaub mit ISO coarse die bisherigen Filterklassen G1 bis F9 ersetzen. Außerdem informiert ein Produktlabel über die prozentuale Abscheideleistung des Filters für seine höchste Feinstaubgruppe. Diese Modifikationen bieten Facility Managern und Anwendern künftig zielgerichtetere Planungsmöglichkeiten in Bezug auf die gesundheitlichen und hygienischen Aspekte ihrer Immobilie.

Bürogebäude, Krankenhaus, Schule, Flughafen, Eventhalle, Kaufhaus, … – Die Betreiber von raumlufttechnischen Anlagen haben es nach Meinung des Filtertechnikherstellers Camfil mit der neuen Prüfnorm leichter als mit der EN 779, Filterlösungen zur Erfüllung ihrer Gesundheits- und Hygieneansprüche auszuwählen. Dies liege an der veränderten Herangehensweise der Filterprüfung: Mit Einführung der ISO 16890, voraussichtlich ab Ende 2016, wird das Abscheideverhalten hinsichtlich aller in der Außenluft vorkommenden Partikelgrößen zwischen 0,3 und zehn Mikrometern ermittelt, statt wie bisher ausschließlich Partikel von 0,4 Mikrometer. Diese Modifikation führt zu Prüfergebnissen, die sich im späteren Filtereinsatz deutlich stärker widerspiegeln. Aus diesem Grund wird in Zukunft der Abscheidegrad des Filters nur noch ohne vorherige Staubbeladung bewertet.

Vier neue Filtergruppen
Um die Filterauswahl präzise auf die gewünschte Luftqualität abstimmen zu können, geht sowohl eine neue Einteilung in vier Gruppen als auch eine Ausweispflicht der jeweils prozentualen Abscheideleis­tung des Filters einher.
„ePM1 60 %“ steht beispielsweise für eine Abscheideeffizienz (e = efficiency) von 60 % hinsichtlich Partikeln ≤ 1 Mikrometer (PM = Particulate Matter). Ein Produkt kann nur dann einer Gruppe zugeordnet werden, wenn es mindestens 50 % der jeweiligen Partikelgröße abscheidet. Alle Filter, die weniger als 50 % PM10 abscheiden, werden dem Grobstaub-Segment „ISO coarse“ zugeordnet (Tabelle 1).
Das Unternehmen Camfil hat einen Schlüssel erarbeitet, mit dem Produkte der ehemaligen Feinstaub-Filterklassen M5 bis F9 in die neuen Gruppen übersetzt werden können (Tabelle 2). „Zum Beispiel sollte ein guter F7-Filter der neuen Gruppe ePM1 entsprechen; also mindestens 50 % aller Partikel unter einem Mikrometer abscheiden“, erklärt Tobias Zimmer, Global Product Manager Comfort bei Camfil. Das treffe z. B. auf die Luftfilter der bisherigen Klasse F7 von Camfil zu.

Filterwahl
Feinstaub ist generell gefährlich, weil der menschliche Körper keine natürlichen Schutzmechanismen dagegen aufbieten kann. Er wird über die Atemwege aufgenommen und ein erheblicher Anteil seiner PM1-Partikel kann sogar über die Lunge in den Blutkreislauf gelangen. Die Konsequenzen sind bereits heute fatal. So sterben laut internationaler Energieagentur weltweit 6,5 Mio. Menschen pro Jahr vorzeitig an den Folgen von Luftverunreinigungen in Innen- und Außenbereichen; davon rund 600 000 in der Europäischen Union. Die häufigsten Todesursachen sind Herz-Kreislauf-, Krebs- und Atemwegs­erkrankungen. Auch der Einfluss auf Demenzerkrankungen ist inzwischen nachgewiesen. Mit den negativen Auswirkungen auf die Gesundheit sind außerdem immense Kosten für die Gesellschaft und Wirtschaft verbunden.
PM1-Luftschadstoffe haben sich in diesem Zusammenhang als die größten Krankheitsverursacher erwiesen. In städtischer Außenluft machen sie sogar mehr als 90 % aller darin befindlichen Feinstaubpartikel aus.
Was die Außenluftqualität betrifft, sind bereits eine Reihe an emissionsreduzierenden Maßnahmen und Gesetzen eingeleitet worden. Da sich der Mensch jedoch überwiegend in geschlossenen Gebäuden aufhält (zumindest in europäischen Breitengraden), ist es naheliegend, dass die Raumluftqualität die Gesundheit jedes einzelnen entscheidend beeinflussen kann. „Die Modifikation der Prüfnorm und einiger damit zusammenhängender Richtlinien erfordert ein generelles Umdenken aller Verantwortlichen. Das Thema Innenraumluftqualität im Allgemeinen und PM1-Partikel im Besonderen erfordert dabei eine viel größere Aufmerksamkeit“, ergänzt Zimmer abschließend.

Bilder: Camfil KG, Reinfeld

www.camfil.de

 


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