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Starkes Wachstum bei solaren Fernwärmenetzen

Stuttgart.  Rund 35000 m² thermische Solarkollektorfläche für Fernwärmenetze wurde im vergangenen Jahr in Deutschland installiert. Damit wuchs die Leistung der Solarwärme in der deutschen Fernwärme um etwa 50 %, berichtet das Steinbeis Forschungsinstituts Solites aus Stuttgart. Demnach stehen rund 70 Megawatt thermischer Solarleistung in Deutschland für die Fernwärme bereit.

Baustelle der größten Solarthermieanlage Deutschlands in Ludwigsburg/Kornwestheim. In mehreren deutschen Fernwärmenetzen entstehen derzeit große Kollektorfelder. Bild: Guido Bröer

Solarthermieanlagen in Wärmenetzen finden sich inzwischen in ganz Deutschland. Grafik: Solites

Für die kommenden Jahre ist auf Basis laufender Projekte und Machbarkeitsstudien ein starkes Marktwachstum zu erwarten. Grafik: Solites

 

Bei einigen Solarwärmeanlagen, deren Kollektorfelder in 2019 installiert wurden, sei die Inbetriebnahme erst für die kommenden Monate vorgesehen. So wollten die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim, die zurzeit mit 14800 m² über die größte Solarthermieanlage Deutschlands verfügen, im Laufe des ersten Quartals erstmals solare Fernwärme ins Netz einspeisen. Und in Bernburg fehle zu den im Dezember aufgestellten Kollektoren noch der Wärmespeicher, der im Frühjahr fertiggestellt werden soll.
„Im Jahr 2019 waren es vor allem Stadtwerke in Ballungsräumen, die die Solarthermie für sich entdeckt haben“, bilanziert Thomas Pauschinger, Mitglied der Solites-Geschäftsleitung. Dass in diesem Segment der bestehenden Wärmenetze die Solarthermie für etablierte Versorger zur wirtschaftlich interessanten Alternative geworden sei, hält der Wissenschaftler für eine bemerkenswerte Entwicklung.
Er führt dies auf erfolgreiche Referenzanlagen und viele gute Argumente zurück, die aus Sicht der Versorger für die Solarthermie als Mittel zur Dekarbonisierung ihrer Netze sprächen. Pauschinger: „Die Solarthermie im großen Maßstab ist technisch ausgereift. Die guten Betriebsergebnisse der ersten kommerziellen Anlagen haben sich inzwischen bei den Versorgern herumgesprochen. Und den Nachteil aller Erneuerbarer Energien, dass dauerhaft niedrige Betriebskosten zunächst mit einer hohen Investition und entsprechendem Kapitaldienst erkauft werden müssen, gleichen staatliche Förderprogramme mittlerweile gut aus.“
Auch der beschlossene CO2-Preis trage für große Solarthermieanlagen zu weiterhin wachsenden Marktaussichten bei. Allerdings dürfe dabei der Status Quo der großen Solarthermie nicht überbewertet werden, stellt Pauschinger klar: „Der Anteil der Solarwärme am Fernwärmeumsatz ist heute noch vernachlässigbar gering. Wir gehen aber von einem Marktpotenzial von rund 20 Gigawatt aus und erwarten ein anhaltendes Marktwachstum in den kommenden Jahren.“
Wie der Rahmen für ein nachhaltiges Wachstum der großen Solarthermie ausgestaltet werden muss, ist eines der Topthemen beim „4. Forum Solare Wärmenetze“, zu dem das Steinbeis Forschungsinstitut Solites und der Fernwärmebranchenverband AGFW am 26. Mai dieses Jahres nach Stuttgart einladen. Neben zahlreichen neuen Projekten sind die aktuellen Fördermöglichkeiten, Know-how zur erfolgreichen Projektentwicklung und ein Blick in internationale Märkte weitere Themen der Veranstaltung.

Informationen zum 4. Forum Solare Wärmenetze

 


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