Zentralverband – Kurz und bündig

Konjunktur Frühjahr 2018

Boom-Stimmung hält an
Die bundesweite, repräsentative Frühjahrsbefragung des ZVSHK unterstreicht den positiven Konjunkturtrend. Ende März/Anfang April haben sich insgesamt 719 Innungsbetriebe aus den Gewerken der Installateur und Heizungsbauer, Ofen- und Luftheizungsbauer, Klempner sowie Behälter- und Apparatebauer beteiligt.
Das anhaltende Stimmungshoch wird durch einen Auftragsbestand von durchschnittlich 12,9 Wochen untermauert – das ist der bislang höchste gemessene Frühjahrswert. Im letzten Frühjahr waren es 11,4 Wochen. Die antwortenden Betriebe aus der Region Bayern geben den höchsten Auftragsbestand von 14,5 Wochen an, dicht gefolgt von Sachsen/Thüringen mit einem Auftragswert von 14,3 Wochen. Über die geringste Auftragsreichweite von immerhin 10,6 Wochen berichten die Betriebe aus Baden-Württemberg. Die vollen Auftragsbücher resultieren hauptsächlich aus dem anhaltend boomenden Sanierungsgeschäft mit Bädern und Heizungen. Ferner trägt das Kundendienst- und Wartungsgeschäft erheblich dazu bei.
Die aktuelle Stimmungslage wird weiterhin deutlich positiv mit +85,6 % (Saldo aus „gut“ und „schlecht“) bewertet. Im letzten Frühjahr lag der Indikatorwert niedriger: bei +72,3 %. Die Geschäftslage für die nächsten drei Monate wird mit +31,8 % ebenfalls optimistisch eingeschätzt. Der Konjunkturoptimismus ist gegenüber dem Frühjahr 2017 (+19,8 %) deutlich gestiegen. Je größer das Unternehmen ist, desto besser wird die Lage eingeschätzt. Mehr als ein Drittel berichten über Umsatzzuwächse in den letzten drei Monaten.
Die Beschäftigungszuwächse in den letzten drei Monaten fallen hingegen deutlich verhalten aus. Nur rund 18 % der Betriebe berichten darüber. Rund 61 % der Unternehmen geben an, dass sie offene Stellen insbesondere für den Bereich Montage/Kundendienst haben. Das sind fast 7 % mehr als noch vor einem Jahr.
61,5 % der antwortenden Betriebe bilden aus – im Durchschnitt. Weiterhin deutlich vorhanden sind die Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern. In den neuen bilden nur 42,4 % der befragten Betriebe aus, während die Ausbildungsquote in den alten Ländern mit 67,8 % deutlich höher liegt. Je größer das SHK-Unternehmen ist, desto höher ist die Ausbildungsquote. Ein SHK-Innungsbetrieb hat durchschnittlich 2,7 Auszubildende.

Lehrlingszahlen 09-2017

Insgesamt erfreulicher Status
Zum Stichtag 30. September 2017 hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ermittelt, in welchem Umfang neue Ausbildungsverträge in den SHK-Handwerksberufen abgeschlossen wurden. Daraus lässt sich eine insgesamt erfreuliche Situation erkennen. Die Gesamtbilanz weist ein Plus von 3,8 % im Vergleich zum Vorjahreswert aus. Während die Zuwächse von 12,2 % bei den Ofen- und Luftheizungsbauern erfreulich hoch bemessen sind, bleiben die Rückgänge im Klempnerhandwerk weiterhin problematisch und sind mit einem Minus von 16,4 % so deutlich wie nie.
In das jetzige Ausbildungsjahr 2017/2018 starteten laut BIBB-Statistik beim Anlagenmechaniker SHK 168 weibliche und 119 52 männliche Lehrlinge. Bei den Behälter- und Apparatebauern waren es 57 männliche Azubis. Das Klempnerhandwerk wollen 15 weibliche und 351 männliche Personen erlernen und bei den Ofen- und Luftheizungsbauern sind es 3 Frauen sowie 99 Männer. Von den insgesamt 12 645 Ausbildungsverträgen wurden etwa 10 000 auf eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren abgeschlossen, während für den Rest aufgrund von entsprechender Vorbildung eine verkürzte Ausbildungszeit bemessen ist.

EuroSkills 2018

Zwei Favoriten für Budapest
Vom 26. bis 28. September 2018 werden in der ungarischen Hauptstadt die EuroSkills 2018, die Europameisterschaften der Berufe, ausgetragen. Für das deutsche SHK-Handwerk werden Benno Uhlmann und Paul Schärschmidt ihre Stärken zeigen, denn sie waren im April bei den Qualifizierungswettbewerben während bzw. nach der Fachmesse IFH/Intherm in Nürnberg am erfolgreichsten.
Zunächst ging es um das Gewerk der Klempner und Spengler, in dem Benno Uhlmann aus dem Karlstadter Fachbetrieb Lummel durch etliche Arbeitsproben die Konkurrenz hinter sich ließ. Ablenkungen durch Messebesucher sowie Radio- und Fernsehaufnahmen und Interviews durften dabei nicht irritieren, sondern sollten bewusst als Teil des Trainings begriffen werden, um sich möglichst früh auf die kommenden Belastungen während des Wettbewerbs in Budapest einstellen zu können.
An zwei weiteren Tagen mussten die kandidierenden Anlagen-mechaniker SHK ihr Können beweisen und eine komplexe Vorwandinstallation passgenau mit entsprechender Verrohrung herstellen. Dabei erreichte Paul Schärschmidt aus Mark­ranstädt die meisten Bewertungspunkte. Nach diesem Ausscheidungstraining äußerten sich Josef Bock, Leiter des Bundesleistungszentrums SHK, sowie André Schnabel – beide haben bereits als Trainer und Betreuer zahlreiche Wettbewerbe begleitet: „Wir haben zwei Teilnehmer für die EuroSkills 2018 gefunden, die fachliches Können und den nötigen Ehrgeiz mitbringen, um das deutsche SHK-Handwerk erfolgreich zu vertreten. Ein intensives Training ist erforderlich, um eine Chance auf eine Medaille zu haben. Dafür werden wir uns in den kommenden Monaten nach besten Kräften einsetzen.“