Werbung

SPD bezeichnet EinsMan-Regelung als intransparent

Berlin. In einem Schreiben an den Präsidenten der Bundesnetzagentur (BNetzA) hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Nina Scheer die Agentur zu mehr Transparenz bei der so genannten EinsMan-Regelung aufgefordert.

Das plötzliche Stromaufkommen aus EE-Generatoren zum Beispiel bei Sturm wird mit dem Ausbau der Kapazitäten immer größer. Bild: Pixabay

Damit die Netze dann nicht platzen, müssen Anlagen abgeriegelt werden. Dafür erhalten sie Ausgleichszahlungen. Bild: Pixabay

Die Frage ist, ob es mit rechten Dingen bei der Vorrangregelung zugeht. Die SPD-Abgeordnete Nina Scheer fordert die BNetzA zu mehr Transparenz auf. Bild: BNetzA

 

Nina Scheer, Tochter von EEG-Gründungsvater Hermann Scheer, ist die Ansprechpartnerin für Erneuerbare Energien und Umweltwirtschaft in der aktuellen SPD-Bundestagsfraktion.
In ihrem Schreiben an Jochen Homann, Präsident der BNetzA, fordert sie eine größere Transparenz zur Abriegelung von Erneuerbare-Energien-Anlagen (Wind- und Solarstrom) auf, die stattfindet, wenn die Netzstabilität gefährdet ist, also zuviel Strom auf einmal in die Netze drängt.
Gesetzlicher Hintergrund im Falle von plötzlich viel Strom aus Erneuerbaren Energien (EE-Strom) ist die Vorrangsregelung dieser im Netz nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Dann müssen konventionelle Kraftwerke abgeregelt werden. Wenn das nicht ausreicht, müssen auch EE-Anlagen pausieren. Grundlage hierfür ist das Einspeisemanagement (EinsMan).
Laut Monitoringbericht der BNetzA mussten 2016 3.743 GWh aus dem Netz gehalten werden, allein 2.706 GWh davon in Schleswig-Holstein. „Mit 93,5 Prozent der gesamten Ausfallarbeit waren dabei Windenergieanlagen besonders stark betroffen. Als Hauptursache werden mit 89 Prozent Engpässe im Übertragungsnetz genannt. Die Abregelung findet gleichwohl zu 96 Prozent bei Anlagen statt, die an Verteilernetze angeschlossen sind“, analysiert Scheer. Und folgert, ob aufgrund der umfangreichen Abregelungen von Windkraftanlagen in Norddeutschland es fraglich ist, ob dem gesetzlich vorgeschriebenen Einspeisevorrang für Erneuerbare Energien tatsächlich entsprochen worden sei.
„Die Regelungen zum Einspeisemanagement haben auch für die Akzeptanz und weitere Entwicklung der Energiewende eine herausragende Bedeutung. Aufgrund der damit zusammenhängenden Entschädigungszahlungen erhöhen sich die Netzgebühren und damit die Stromkosten für die Verbraucherinnen und Verbraucher“, schreibt Scheer: „Daher ist eine erhöhte Transparenz bei der Umsetzung von EinsMan-Maßnahmen unerlässlich.“

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: