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Solarenergie bleibt für viele Unternehmen sinnvoll

REC-Studie zeigt, für welche Firmen sich Eigenverbrauch auch nach der EEG-Reform lohnt

Luc Graré, Senior Vice President Sales and ­Marketing bei REC.

Amortisationsdauer und Rentabilität einer Eigenverbrauchsanlage sollen im Handel auch nach der EEG-Reform attraktiv bleiben.

Eigenverbrauch ist laut Studie insbesondere für Unternehmen aus Branchen sinnvoll, die hohe Abgaben und Steuern auf eingekauften Strom zahlen.

 

Solarenergie hat sich mittlerweile zu einer wettbewerbsfähigen Energiequelle entwickelt. Das trifft insbesondere auf das Geschäftsmodell „gewerblicher Eigenverbrauch“ zu, bei dem Unternehmen durch die Nutzung von selbst produziertem Solarstrom ihre Energie­kosten optimieren. Dass das auch nach der EEG-Reform so bleibt, zeigt eine Studie des Solarmodulherstellers REC.

Eines der rund um die EEG-Reform am meisten diskutierten Geschäftsmodelle von Solarenergie ist der „gewerbliche Eigenverbrauch“. Im Vergleich zum vollständigen Bezug von Fremdstrom können Unternehmen, die dieses Modell nutzen, ihre Energiekos­ten zum Teil erheblich senken. Darüber hinaus reduzieren sie auf diese Weise ihren CO2-Ausstoß. Inwiefern sich eine Investition in eine eigene Eigenverbrauchsanlage unter finanziellen Gesichtspunkten für ein Unternehmen lohnt, hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab. Neben dem Lastprofil, also zu welchen Tageszeiten der größte Energiebedarf besteht, gehören dazu die Intensität der Sonnenstrahlung vor Ort sowie die Ausrichtung und Größe der Anlage. Der wichtigste Aspekt ist jedoch der Preis, den das Unternehmen für eingekauften Strom zahlen muss: Denn je größer der Unterschied zwischen den Gestehungs­kosten des selbst produzierten Solarstroms und dem Strombezugspreis, desto mehr kann ein Unternehmen durch Eigenverbrauch einsparen. Der Anteil der Steuern und Abgaben am Strombezugspreis kann bis zu 75 % betragen. „Daher ist das Geschäftsmodell insbesondere für Unternehmen aus Branchen attraktiv, die hohe Abgaben und Steuern auf eingekauften Strom zahlen“, erklärt Luc Graré, Senior Vice President Sales and Marketing bei REC.
Für welche Unternehmen bzw. Branchen konkret eine Eigenverbrauchsanlage finanziell sinnvoll ist, zeigt eine aktuelle Studie1) des Solarmodulherstellers. Dazu wurden Unternehmen in die Segmente Handel, produzierendes Gewerbe und Schwerin­dustrie eingeordnet. Ausschlaggebend dafür waren die Kriterien Energiebedarf, Lastprofil sowie der Strombezugspreis und damit die Steuern und Abgaben auf eingekauften Strom. Im nächsten Schritt sind für die Analyse Lastprofile von realen Unternehmen an verschiedenen Standorten in Deutschland mit unterschiedlicher Sonneneinstrahlung – Hamburg, Bonn und Nürnberg – herangezogen worden. Für diese wurden mit der Amortisationsdauer der Investition, der Rentabilität und dem Gewinn2) in Form des Nettobarwerts anschließend die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen berechnet. Auf dieser Grundlage ermittelte der Hersteller, welche Einsparungen durch Eigenverbrauch, im Vergleich zum vollständigen Bezug von eingekauftem Strom, möglich sind.

Ergebnis: Auswirkungen der aktuellen EEG-Reform geringer als angenommen
Mit der alten Gesetzgebung war der Eigen­verbrauch von Strom aus Solaranlagen von der EEG-Umlage befreit. Im Zuge der EEG-Reform müssen Betreiber von nach dem 1. August 2014 errichteten Solaranlagen jedoch für den selbst verbrauchten Solarstrom bis Ende 2015 30 %, im Jahr 2016 35 % und ab 2017 40 % der EEG-Umlage (6,24 Eurocent/kWh) entrichten. Davon ausgenommen sind nur Anlagen unter 10 kWp, also größtenteils Anlagen für private Haushalte. Die meisten gewerblichen Anlagen überschreiten jedoch laut Graré diese Grenze. Daraus resultiert, dass der Unterschied zwischen den Gestehungskosten für selbst produzierten Solarstrom und dem Strombezugspreis kleiner wird. Die Studie zeige aber, dass die Konsequenzen für die Wirtschaftlichkeit des Eigenverbrauchs viel geringer seien, als oft gemutmaßt.
Insbesondere für Handelsunternehmen, wie die in der Studie beispielhaft untersuchten Supermärkte, sollen die Investitionen in Eigenverbrauchsanlagen weiterhin attraktiv bleiben. „An einem Standort mit mittlerer Sonneneinstrahlung wie Bonn steigt die Amortisationsdauer einer 90 kWp Eigenverbrauchsanlage durch die EEG-Reform nur um sechs Monate und beläuft sich dann auf acht Jahre und acht Monate“, so Graré. Aufgrund der langen Lebensdauer von Solaranlagen von teilweise mehr als 25 Jahren sei dieser Unterschied nicht entscheidungskritisch. Dazu käme, dass auch die Rentabilität mit 9,6 % und der Gewinn mit 500 €/kWp hoch blieben. Eigenverbrauch ist dadurch laut dem Senior Vice President Sales and Marketing auch in Zukunft für Handelsunternehmen eine der interessantesten Möglichkeiten zur Optimierung der Energiekosten.
Das Segment des produzierenden Gewerbes erfordert eine diversifizierte Betrachtung. Da solche Unternehmen im Vergleich zum Handel etwas geringere Steuern und Abgaben auf den bezogenen Strom zahlen, wirke sich die EEG-Reform hier etwas deutlicher aus. Jedoch bleibt z. B. die Amortisationsdauer einer 190-kWp-Anlage (produzierende Unternehmen haben in den meisten Fällen einen größeren Strombedarf und mehr Fläche zur Verfügung) für ein produzierendes Unternehmen in Nürnberg laut Graré unter zehn Jahren. Darüber hinaus belege auch die Rentabilität mit 8,1 % sowie der Gewinn mit 327 €/kWp die Wirtschaftlichkeit des Eigenverbrauchs in diesem Segment an solchen Standorten.
Unternehmen aus der Schwerindustrie beziehen in der Regel Strom zu einem sehr niedrigen Preis, auch aufgrund deutlich niedrigerer Steuern und Abgaben. Daher kommt die Studie zu dem Schluss, dass der Eigenverbrauch (mit oder ohne EEG-Reform) hier wirtschaftlich unattraktiv ist.

Fazit
Die Studie von REC stellt dar, dass sich die EEG-Reform weitaus weniger auf die Attraktivität des Eigenverbrauchs auswirkt, als häufig befürchtet. Investitionen in den Eigenverbrauch lohnen sich demnach gerade für Unternehmen, die hohe Steuern und Abgaben auf eingekauften Strom zahlen müssen, auch in Zukunft. Wie sehr, hängt von der Branche sowie von den individuellen Gegebenheiten ab.


www.recgroup.com

 

1) Die Studie steht zum Download bereit unter www.recgroup.com/de/Produkte/Studie-zum-Eigenverbrauch.

2) Messgröße für den Gewinn einer Eigenverbrauchsanlage ist der Nettobarwert: Das ist die (mit dem WACC; gewichteter durchschnittlicher Kapitalkostensatz) abgezinste Summe des Cashflows und einer der wichtigsten Messwerte für die Wirtschaftlichkeit einer Eigenverbrauchsanlage. Der Wert weist den Gewinn einer Anlage aus, nachdem alle Investitionskosten abgegolten sind.

 


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