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Pilotprojekt: E- statt D-Mobil

Das Diesel-Urteil des BGH muss Handwerker und Dienstleister, die auch in Innenstädten zu tun haben, zum Umdenken veranlassen. Siemens und Bezold testen jetzt den StreetScooter, den die Deutsche Post bereits einsetzt.

Foto-Shooting mit Paket in Nürnberg: Siemens testet gemeinsam mit der Firma Bezold in einem Pilotprojekt einen StreetScooter, um die Teileauslieferung per E-Mobil zu testen. Bild: Siemens

Die Innenstädte könnten in Zukunft aufgrund des BGH-Urteils zur Klage der Deutschen Umwelthilfe für Zugänge von Dieselfahrzeugen individuell ausgestaltet werden. Wer berufsmäßig in die Stadt muss, sollte sich über alternative Fahrzeugantriebe Gedanken machen. Bild: Stadt Stuttgart

 

Die Firma Bezold liefert im Auftrag von Siemens-Division Building Technologies (Siemens BT) Komponenten der Gebäudetechnik – vom Rauchmelder, über Serviceteile der Heizungs-, Lüftungs-, Klimatechnik bis zum Smart Thermostat – in Nürnberg und dem Großraum aus.
Siemens testet nun zusammen mit dem Logistiker die Zustellung per Elektro-LKW StreetScooter im Stadtgebiet Nürnberg.
Der Elektro-Lieferwagen gehört in Teilen Deutschlands schon zum Straßenbild, da er mit über 5000 Exemplaren von der Deutschen Post genutzt wird. Bezold investierte nun in das Modell „StreetScooter Work L“ – das aktuell größte Modell der Serie. Es wurde speziell nach den Anforderungen der Gebäudetechnik-Logistik modifiziert und maßgeschneidert angepasst. Das Pilotfahrzeug ist für eine tägliche feste Tour von rund 80 Kilometern eingeplant, auf der es rund ein Dutzend Auslieferungen im Großraum Nürnberg tätigen wird.

Eignet sich das Umsatteln?
Siemens verfolgt mit dem Projekt mehrere Ziele: „Zum einen soll der Praxistest die Alltagstauglichkeit und Lieferqualität von E-LKWs erheben, überprüfen und idealerweise bestätigen. Zum anderen möchten wir uns auch einen erweiterten Überblick über die laufenden Kosten der Elektro-Belieferung verschaffen“, erklärt Sven Markert, Leiter der Logistikabteilung von Siemens Building Technologies. Erste Erfahrungen auf diesem Feld wie beispielsweise ein weiteres Logistikprojekt mit E-Lastenrädern in der Stuttgarter Innenstadt eröffneten jedoch bereits jetzt die Perspektive auf einen Ausbau der E-Mobilität bei Siemens BT.

Wissenschaftliche Begleitung
Die Auswertung des Pilotprojektes wird von den Wissenschaftlern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg begleitet: „Sollten in naher Zukunft tatsächlich Fahrverbote für dieselbetriebene Fahrzeuge erlassen werden, wird das gravierende Auswirkungen auf den Lieferverkehr in den Städten haben“, sagt Tobias Meyer vom Lehrstuhl für Supply Chain Management der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: „Wer mit Elektromobilität ausliefert, wird von Fahrverboten nicht betroffen sein und trägt dazu bei, die Luft- und Lebensqualität in den Ballungsräumen zu verbessern.“

 


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