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Einfach drüber schweben - Mini-Helikopter mit Wärmebildkameras werden immer beliebter

Die Anlagenüberwachung von PV-Anlagen ist bequem wie nie zuvor: Grund dafür sind Mini-Helikopter, die mit eingebauten Wärmebildkameras Fehler in Modulen auf einfachste Weise sichtbar machen. Ein Vorreiter dabei ist Thomas Reusch aus dem Westerwald.

 

Bild: Solarquelle Vertriebs GmbH

Das Bild zeigt einen Stringdefekt in einer Freiflächenanlage. Bild: Solarquelle Vertriebs GmbH

Thomas Reusch und sein PV-Kopter im Hintergrund rechts. Das 4,9 kg schwere Flugobjekt kann eine Viertelstunde in der Luft sein und ist in der Lage, Fehler auch in großen Freiflächenanlagen sichtbar zu machen. Bild: Martin Frey

 

Immer wenn Thomas Reusch mit seinem von acht Mini-Rotoren angetriebenen Hubschrauber in Aktion tritt oder auf Ausstellungen für seine Dienstleistungen wirbt, ist er von einer Menschentraube umringt – so ungewöhnlich ist für viele noch der Anblick des Fluggerätes, an dem unten eine Spezialkamera montiert ist.
Dem Westerwälder kommt dabei sein Hobby zugute. Denn der Geschäftsführer eines Installationsbetriebes für PV-Anlagen in Neustadt bei Rennerod ist passionierter Freizeitflieger. „Wir bieten schon länger Thermografie als Dienstleistung zur Kontrolle von PV-Anlagen an.“ Wichtig sei dabei stets der rechte Winkel zur Modul­oberfläche. So entstand die Überlegung zu einem fliegenden Gerät, das schnell und unkompliziert diese Position einnehmen kann.

Viele Einsatzfelder

So ziemlich alles, was bei Montage und Betrieb einer Solarstromanlage schief laufen kann, ist für die nur knapp 4,9 kg wiegende Flugkamera aufzuspüren: Montagefehler an Anschlüssen oder Kabeln, Ausfall von Modulen, ganzen Strings oder den Wechselrichtern, defekte Anschlussdosen, Zellbrüche, High-voltage-stress und vieles mehr.
PV-Anlagen von 1 kWp bis vielen MWp sind auf diese Weise ohne aufwendige Gerüste, Steiger oder bemannte Hubschrauber zu überprüfen. Modulfelder können im laufenden Betrieb untersucht werden, und auch vermeintlich „kleine Fehler“ von einzelnen Zellen sind zu erkennen. Neben den Thermografieaufnahmen sind auch digitale Fotos und Videos möglich, um den Baufortschritt von großen Freiflächenanlagen zu zeigen.
Reusch arbeitet mit einer besonders hochauflösenden Kamera, einer Thermografiekamera Marke „Optris“, mit einer interpolierten Auflösung von 760 x 560 Pixel und einer Temperaturempfindlichkeit von 40 mK. Damit keine Wackler das Bild beeinträchtigen, besitzt der Foto-Hubschrauber eigens Vibrationskompensatoren an der Antriebseinheit.
„Die Flugbewegungen werden durch eine aufwendige Elektronik so ausgeglichen, dass die Kamera immer automatisch auf den eingestellten Punkt fokussiert bleibt.“ Reusch findet für das Ergebnis einen einprägsamen Vergleich: „Unser PV-Kopter bietet somit die Funktion eines ,Statives in der Luft‘“.

Penible Vorbereitung

So ohne Weiteres kann Reusch aber mit seinem PV-Kopter nicht die Lüfte erobern: Zunächst braucht er stets eine Aufstiegsgenehmigung von der zuständigen Luftfahrtbehörde. In einigen Bundesländern muss er auch den Nachweis einer Flugschulung vorlegen.
Die Einsätze laufen etwa folgendermaßen ab: Reusch fordert zuvor bei seinen Kunden Informationen über den genauen Einsatzort an, um die Struktur des Luftraums zu kennen. „Wir brauchen außerdem genaue Daten zur PV-Anlage.“ Er studiert dann genauestens die Wettervorhersage: „Wir brauchen mindestens 700 W/m2 Einstrahlung auf der Modulebene, um gute Ergebnisse zu bekommen.“
Am Einsatztag selbst werden an der PV-Anlage noch einmal die Voraussetzungen mit Messung der Einstrahlung, Temperatur und des Windes geprüft. „Stimmt alles, ist der PV-Kopter sofort einsatzbereit. Auf zwei Monitoren werden Wärmebild und Digitalbild live verfolgt. Üblicherweise wird der PV-Kopter von zwei Personen bedient: Ein Pilot und ein Kameramann, der die Kamera mit einer zweiten Fernbedienung steuert und sich so voll und ganz auf die Fehlersuche konzentrieren kann“, so Reusch.
Bei sehr großen Anlagen verschafft Reusch sich zuerst einen Überblick über den Gesamtzustand aus größerer Höhe, um dann näher heranzufliegen und sich Teil für Teil anzusehen. Nach 15 Minuten Flugzeit steht ein Akkuwechsel an, nach dem sofort weiter geflogen wird. Der PV-Kopter sei notfalls sogar von einer Person zu bedienen, da dank GPS Position und Höhe selbstständig gehalten und Windböen ausgeglichen werden.

Der Markt wächst rasant

Der PV-Kopter besetzt zweifellos eine Marktnische: „Es gibt momentan nur ganz wenige Anbieter solcher Systeme. In der Mehrheit werden Bausätze angeboten, die ich für den professionellen Einsatz für zu gefährlich halte“, so Reusch. Seine Kunden aber verlangen nach Qualität: „Es sind sowohl Hersteller, Planer, Installateure und Anlagenbesitzer.“
Reusch kann sich darauf verlassen, dass ihn so schnell keine Mitbewerber bedrängen: „Mit der Kombination von fliegerischem Know-how und der Kompetenz in der Thermografie von PV-Anlagen stehen wir bislang nach unserer Kenntnis allein im Markt.“ Außerdem gibt es noch etliche weitere Einsatzfelder für die Luftbildaufnahmen, wie etwa die Überwachung von Gasleitungen und vieles mehr.
Da seine Kunden durch den Einsatz des PV-Kopters Ertragsausfälle frühzeitig erkennen und Garantieleistungen einfordern können, macht sich der Einsatz des nicht gerade billigen Flugobjektes für diese rasch bezahlt. Reusch investierte immerhin eine Summe, für die er sonst einen Kleinwagen bekommen hätte – daher sind je nach Einsatz auch Honorare von mehreren Hundert Euro zu zahlen. Aktuell baut der Westerwälder die Flugeinsätze als Hauptgeschäft neben Planung und Projektierung von PV-Anlagen aus. „Wir arbeiten seit einem Jahr mit diesem System und die Anfragen nehmen ständig zu, sodass wir inzwischen ein Netzwerk von Dienstleis­tern aufbauen konnten.“ Mit seinem Modell „Eagle-Live“ arbeitet er exklusiv unter dem Dach des Unternehmens „Airscan Europe“. Im Westerwald eröffnet er ein Zentrum, in dem die Innovation präsentiert und Flugschulungen für Netzwerkpartner angeboten werden.

Autor: Martin Frey

KONTAKT: Solarquelle Vertriebs GmbH, 56479 Neustadt, Tel. 02664 90111, Fax 02664 990224, info@pv-kopter.de, www.pv-kopter.de

 


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