Wasser als Kältemittel im Alltag bald vor Durchbruch?
Feldkirchen. Klimaanlagen haben in heißen Sommern Hochkonjunktur. Sie funktionieren jedoch meist mit umweltschädlichen Kältemitteln und verbrauchen viel Strom.
Umweltfreundlich „cool“ bleiben – das wird vielleicht schon bald ein auf niedrigere Kaltwassertemperaturen als bisher üblich ausgelegter „eChiller“ ermöglichen. Fachlich und finanziell mit rund 300.000 Euro unterstützt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) will die Firma Efficient Energy (Feldkirchen, Landkreis München) die jüngst erst für Rechenzentren und Serverräume zur Serienreife entwickelte Kühltechnologie mit Wasser als Kältemittel auch für neue Einsatzgebiete optimieren. „Bisher ist die Technologie im mitteleuropäischen Klima auf Kaltwassertemperaturen von mindestens 18°C beschränkt“, sagt Dr.-Ing. Roland Digel, DBU-Fachreferent für Klimaschutz und Energie. Zukünftig soll eine Kaltwassertemperatur von 12°C erreicht werden. Dadurch könnten auch Bürogebäude, Hotels, Veranstaltungsgebäude und andere Gebäude diese Technik zur konventionellen Klimatisierung nutzen.
Verwendet werden könne normales Leitungswasser, sagt Dr.-Ing. Jürgen Süß, Geschäftsführer von Efficient Energy. Das Unternehmen, zu Beginn noch ein Start Up, habe mit seinem Produkt erreicht, dass 100% umweltfreundliches Kältemittel eingesetzt und je nach Anwendungsfall 80% Energie eingespart werden können. Die Kältetechnik-Branche sei insgesamt für 5% der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich und trage einen Anteil von 14% des Strombedarfs. Eine deutliche Verringerung in beiden Fällen würde sich positiv auf das Klima auswirken und den deutschen Klimaschutzzielen entsprechen.
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