Rohrleitungsbefestigung in Hallen
In Hallen werden Rohrleitungen meist an Stahlträgern befestigt; je nach Anwendungsfall sind besondere Lösungen notwendig
Bei Hallen in Stahlträgerbauweise scheidet die konventionelle Rohrleitungsmontage mit Dübeln meist aus. Eine Vielzahl von Klemmbefestigungen in Kombination mit Montageschienen eröffnet dafür alternative Möglichkeiten, sodass der sichere Halt von Rohrleitungen stets gewährleistet ist.
Hallenbauten sollen möglichst viel Freiraum für Verkehrsflächen und die Aufstellung von Maschinen bieten. Die Bauweise mit Stahlträgern bietet hier Vorteile, denn sie ermöglicht große Spannweiten zwischen Stützträgern und Hallenwänden. Jedoch scheiden die üblichen Befestigungsarten für Rohrleitungen meist aus. Einfache Rohrbefestigungen und Abhängungen mit Gewindestangen sind zwar möglich, sie können aber geringe Lasten (deutlich unter 1 kN ≈ 100 kg pro Befestigungspunkt) aufnehmen. Für höhere Belastungen oder komplette Schienenkonstruktionen stehen meist nur die Flansche der Stahlträger zur Verfügung. Und bei ihnen ist das Bohren oder Schweißen nicht zulässig.
Rohre befestigen, wo nicht gebohrt werden darf
Für Rohrleitungsinstallationen stehen Systeme zur Verfügung, die mit Klemmbefestigungen, Montageschienen, Verbindungsteilen und Gewindestangen eine sichere Montage ermöglichen. Das Grundprinzip ist das Anklemmen von speziellen Befestigungselementen am Trägerprofil. Die Befestigung der Profilschienen erfolgt zum Beispiel mit Spannbügeln, die aus einem U-förmigen Rundstahlbügel und einer abgewinkelten Spannklaue bestehen. Diese Klemmbefestigung erfolgt generell an beiden Seiten des Trägers. Die beidseitige Anbindung verhindert, dass sich die Klemmbefestigung durch Vibrationen oder thermisch bedingte Bewegungen löst. Neben dem Spannbügel gibt es noch eine Vielzahl weiterer Klemmmöglichkeiten wie Krallen oder Spannklauen.
Die gebräuchlichste und zugleich flexibelste Anbindung für einzelne Rohrleitungen erfolgt an Montageschienen, die unterhalb des Stahlträgers montiert werden. In den meisten Fällen werden die Montageschienen quer verlaufend von Stahlträger zu Stahlträger befestigt. Diese Befestigungslösung bietet den Vorteil, dass die Montage der Rohrleitung nicht unmittelbar an die Verlaufslinie des Trägers gebunden ist.
Eine einzelne Gewindestange zur Rohrabhängung kann auch mit einer Trägerklammer befestigt werden. Hierfür gelten jedoch bestimmte Anforderungen. So sind die meisten Trägerklammern nur für Stahlträger mit geraden und nicht geneigten Flanschen geeignet.
Rohrtrassen mit mehreren Rohrleitungen
Zu den Standard-Montagesituationen gehört die Rohrtrasse mit einer gewissen Anzahl von Rohrleitungen. Durch das Anklemmen von Montageschienen an der Trägerunterseite ist die Grundlage geschaffen, mit der die einzelnen Rohrbefestigungen mittels Schienensystem-Zubehör wie Gewinde- und Halteplatten einfach in das C-Profil der Schiene eingesetzt werden.
Fehlt es in Hallenbauten für die Verlegung von Rohrtrassen an der nötigen Breite, um alle Rohrleitungen nebeneinander anzuordnen, können sie auch übereinander angeordnet werden. Mit Profilschienensystemen lassen sich Rahmen aus senkrechten und waagrechten Schienen erstellen, die auf zwei oder mehr Ebenen Leitungen aufnehmen.
Überbrückung von großen Spannweiten
Um eine Spannweite von beispielsweise 6 m zwischen zwei Trägern zu über brücken, sollten C-Profil-Schienen mit einer größeren Konstruktionshöhe eingesetzt werden. Hierbei stehen Einfach- oder Doppelschienen zur Verfügung. Eine Einfachschiene 45 x 60 mm kann bei 6 m Spannweite mit nur noch etwa 12 kg in der Schienenmitte belastet werden. Die Doppelschiene (45 x 120 mm) bietet schon eine zulässige Belastung von rund 140 kg. Darüber hinaus sind Schwerlastprofile wie das Profil „ Centum XL 200“ von Mefa im gleichen Anwendungsfall mit etwa 1460 kg belastbar.
Montage an senkrechten Trägerprofilen
Wird in einer Halle die Medienversorgung an einzelnen Arbeitspunkten benötigt, stehen zur Befestigung der Leitungstrasse möglicherweise nur die senkrechten Träger zur Verfügung. Bei einer Befestigung mit Montageschienen und Spannbügeln oder Halteklauen besteht schon bei kleineren senkrechten Kräften die Gefahr des Abrutschens. Für diese Situation sind spezielle Problemlöser notwendig. Dazu zählt z.B. die „Trägeranbindung IB vertikal“ von Mefa. Sie besteht aus zwei Haltekrallen mit V-förmigem Einschnitt, die über einen Gewindestab verbunden sind. Durch die V-Form zieht es die Krallen beim Anziehen des Gewindestabes in die Trägerflansche.
Festpunkte für die Längenausdehnung
Bei Durchflussmedien mit wechselnden oder hohen Temperaturen entstehen Längenausdehnungen. Um diese Ausdehnungen kontrolliert zu steuern und deren Richtung vorzugeben, sind Festpunkte erforderlich. Zu deren sinnvollen Platzierung muss der komplette Rohrleitungsverlauf bekannt sein. Festpunkte können auch bei Druckschlägen oder starken Vibrationen notwendig sein.
Profilschienensysteme ermöglichen mit den zugehörigen Verbindungs- und Spannelementen auch die Herstellung von Festpunkten an Stahlträgern. Für den Anwendungsbereich Festpunkte bietet u.a. Mefa projektspezifische Sonderlösungen an, die durch die hauseigenen Anwendungstechniker und die Produktion in Zusammenarbeit mit den ausführenden Unternehmen geplant und gebaut werden können.
Fazit
Für die Installation von Rohrleitungen bei Hallen in Stahlbauweise stehen Befestigungssysteme zur Verfügung, die mit Klemmbefestigungen, Montageschienen, Verbindungsteilen und Gewindestangen eine sichere Montage ohne Bohren oder Schweißen ermöglichen.
Bilder: Mefa