Licht-Gestalten im Bad
Wie gute Beleuchtung den Komfort steigert
Aktivierend, mobilisierend oder entspannend: Von der passenden Beleuchtung im Bad hängt vieles ab. Hier starten wir am Morgen in den Tag und kommen am Abend zur Ruhe. Die Ausstrahlung und die Lichtatmosphäre tragen entscheidend zum Wohlbefinden bei. Darüber hinaus macht Licht Objekte wahrnehmbar, bringt Farben und Oberflächen zur Geltung und beeinflusst unsere Stimmung positiv. Der Lichtexperte Prof. Roland Greule erklärt, wie man Lichteffekte im Bad richtig setzt und Duravit ergänzt um die passenden Produkt-Tipps.
Die Grundbeleuchtung spielt eine zentrale Rolle – sie dient zur Orientierung im Bad und inszeniert außerdem die Einrichtung. Daneben sorgen zonale Lichteffekte für Atmosphäre und lenken Auge und Blickfeld. Diese zonale Lichtquelle sollte nach Möglichkeit einfach zuzuschalten sein. Wie beispielsweise das Spiegelelement der Serie „L-Cube“ von Christian Werner: Hier ist die blendfreie, bis 480 Lux starke LED-Beleuchtung gleich an allen vier Seiten des Spiegels eingesetzt. Dieser Lichtrahmen lässt sich über einen Sensor mit einer Handbewegung dimmen und ein- oder ausschalten.
Mit einer Ambiente-Beleuchtung unterhalb des Waschplatzes kann zusätzlich ein sanfter, zonaler Lichtschimmer im Bad geschaffen werden, der im Zusammenspiel mit beispielsweise Holzoberflächen ein natürliches Raumgefühl erzeugt.
Das Stimmungslicht – ein wertvoller Begleiter
Als dritte Lichtquelle sollte ein Stimmungslicht im Bad eingeplant werden. Diese Beleuchtung spendet Licht und ist dabei selbst ein Objekt der Betrachtung. „Die Möglichkeit der Farbtemperaturänderung durch Dimmen hat einen großen Einfluss auf unsere Stimmung: Morgens unterstützt eine frischere Farbtemperatur beim Wachwerden, am Abend beruhigt kühleres Licht“, erklärt Prof. Roland Greule.
Wannen können das Stimmungslicht-Szenario im Bad komplettieren: Unter dem umlaufenden Rand der „Darling New“-Wanne beispielsweise schimmert auf Wunsch sanftes, stimmungsvolles Licht via LED. Solche Akzente erhöhen laut Greule nicht nur den Komfort, sondern sorgen ebenso die Entspannung an.
Passendes Licht für unterschiedliche Materialien
Bei harten, glänzenden Materialien wie Keramik empfehlen sich laut Expertenmeinung engstrahlende, direkte Lichtquellen. Außerdem sollte man bei kühlen Materialien eine ebenfalls kühle Lichtfarbe wählen, diese betont die Charakteristik. Um warme Materialien wie Holz zu betonen, eignet sich eine warme Lichtfarbe mit geringer Farbtemperatur (2700 oder 3200 K). Matte, diffus reflektierende Flächen sollten hingegen mit weichem großflächigen Licht von Wandleuchten oder Lampenschirmen beleuchtet werden.
Lichtszenarien für kleine Bäder und Gästebäder
Durch geschickt eingesetztes Licht lassen sich die Schwächen eines Raumes korrigieren: Mit Deckenstrahlern wirken niedrige Räume höher, kleine Bäder sehen mit zonaler Beleuchtung und hellen Farben geräumiger aus. Die Spiegelleuchte der kleineren Version des „L-Cube“-Spiegels beispielsweise spendet mit 300 Lux ein ebenso erhellendes wie warmes Licht – und soll so optisch das Bad vergrößern.
Licht und Sicherheit
Neben der optischen Gestaltung eines Raums bietet Licht Sicherheit in der Dunkelheit. Doch bei einem nächtlichen Besuch im Bad empfindet man eine zu helle Beleuchtung oftmals als störend. Diskret eingebaute Lichtsensoren und moderne Technologien weisen die Richtung. Z. B. gibt eine integrierte LED-Nachtlicht-Funktion die nötige Orientierung, ohne den Ruhezustand des Körpers zu unterbrechen.
Bilder: Duravit AG
Nachgefragt
IKZ-HAUSTECHNIK: Herr Konstanzer, Beleuchtung ist nicht gleich Beleuchtung. Gerade im Bereich der Spiegel ist eine gute Ausleuchtung gefragt, um Gesicht und Haare möglichst naturgetreu wiederzugeben. Worauf sollte der Installateur hier achten? Gibt es eine Art Checkliste?
Erich Fuhrer: Im Bad sollte sich die Beleuchtung an die jeweilige Raumsituation anpassen. Deshalb verwenden wir schon bei der Entwicklung unserer Duravit-Spiegel und -Spiegelschränke eine Art Checkliste, um gutes Licht im Bad zu gewährleisten. Diese beinhaltet im Wesentlichen die folgenden Punkte: kein Punkt-, sondern blendfreies Flächenlicht, eine angenehme und funktionale Lichtfarbe von 3500 K und eine Beleuchtungsstärke von mindestens 300 Lux für die optimale Ausleuchtung des Betrachters.
Ebenso wichtig wie die Art der Beleuchtung sind Form und Design eines Spiegels, um ein stimmiges Gesamtbild im Bad zu kreieren. Zu allen Badmöbelserien gibt es vielseitige Spiegelmodelle – quadratisch, rechteckig, mit und ohne seitliche Ablageflächen. Bei uns variieren die Maße von minimal 30 cm bis zu maximal 200 cm. Alle Duravit-Spiegel verfügen über einen Sensor mit optionaler Dimmfunktion, somit stört kein Schalter das Design und der Lichteinfall lässt sich individuell regulieren.
IKZ-HAUSTECHNIK: Im Beitrag wird u. a. die LED-Beleuchtung erwähnt. Obwohl es sie schon eine Weile gibt, herrscht noch eine gewisse Unsicherheit beim Einsatz. Mit ihrer Energieeffizienz und Langlebigkeit ist sie sicherlich eine Alternative zu anderen Lichtquellen. Aber wie steht es um die Lichtqualität? Welches Spektrum schafft eine behagliche Atmosphäre und was ist sonst noch wichtig im Umgang mit der LED?
Erich Fuhrer: Eine handelsübliche Glühbirne verfügt über eine Lichtfarbe von rund 2700 K, während LEDs mit bis zu 6000 K leuchten und bei falschem Einsatz Gefahr laufen, das Bad in ein helles, kaltes Licht zu setzen. Deshalb verwenden wir LED-Lichtquellen im Spiegel mit bis zu 480 Lux bei angenehmen 3500 K. Uns war bei dieser Entwicklung besonders wichtig, dass die Lichtquelle zwar entsprechend hell ist, aber dabei in einem warmen, angenehmen Licht strahlt. Für eine wohnliche Atmosphäre im Bad.
Generell entwickeln wir alle lichtführenden Produkte nach den folgenden Richtlinien: LEDs sollen blendfrei sein und als Flächenlicht wirken. Es dürfen keine einzelnen Lichtpunkte erkennbar sein, die Leuchtflächen sind homogen gestaltet. Verwendet werden ausschließlich hochwertige LEDs mit einer Lebensdauer von 30 000 Stunden. Die Auswahl und Zusammenstellung der einzelnen LEDs ist grundsätzlich auf das jeweilige Produkt so abgestimmt, dass für den Betrachter optimale Lichteigenschaften entstehen. Die Beleuchtungsstärke (gemessen im Gesichtsfeld) muss bei Duravit mindestens 300 Lux betragen. Somit ist gewährleistet, dass beim Schminken, Pflege und Rasieren für ausreichende, angenehme Helligkeit gesorgt ist.
IKZ-HAUSTECHNIK: Farbige Licht-Akzente unterstützen die Wohlfühlstimmung im Bad. Aber ein Zuviel kann sich mitunter sicherlich auch negativ auf die Atmosphäre auswirken. Können Sie den Lesern hier einen Tipp geben, um die Gefahr zu minimieren?
Erich Fuhrer: Wir sind der Meinung, dass übertriebene Farblichtwechseloptionen eher für Verwirrung sorgen und dabei nicht die eigentlichen Licht-Funktionen unterstützen. Bei Verwendung der Lichtfarbe 3500 Kelvin entstehen zwei Effekte: Das Licht wirkt sehr angenehm und sorgt dennoch mit der entsprechenden Beleuchtungsstärke für hohe Funktionalität. Durch die zusätzliche Dimmfunktion mit Memoryeffekt kann die Wohlfühlatmosphäre weiter optimiert werden. Die Grundeinstellung lässt sich mit flexiblen Einstellungen so optimieren, dass ein Maximum an Kundennutzen entsteht, funktional und emotional zugleich.