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Klein, aber leistungsstark

Bei der Modernisierung von großen Gebäuden bietet sich die Umstellung der Wärmeversorgung und Trink­wasser­erwärmung auf Durchflusssysteme an

Links eine Frischwasserstation mit Regelungseinheit, rechts eine Wohnungsstation für einen gemischten Heizkreis und Trinkwarmwasser.

Gegenüberstellung von Frischwasser­station und Wohnungsstation.

Sie sind von den Modernisierungsmaßnahmen im Heizungskeller überzeugt (v. l.): Lutz Möllerfeld (Hausverwaltung & Immobilien Möllerfeld), Michael Wuitschick (Vertriebsbeauftragter Junkers) und Carsten Holle (Inhaber Heizungsfachbetrieb Holle.

Die beiden Frischwasserstationen „TF 40“ erzeugen als Kaskade bis zu 80 l 60 °C warmes Wasser pro Minute und sichern so den Warmwasserkomfort in den 34 Wohnungen, 13 Geschäften und dem Fitness-Studio.

Rücken an Rücken: Gemeinsam bringen es die beiden Kessel auf bis zu 400 kW – eine Leistung, die dem Wärmebedarf des Gebäudes im Hansering entspricht.

 

Konzepte, bei denen die Erzeugung von Wärme und warmem Trinkwasser im Durchfluss erfolgt, werden im Wohnungsbereich immer bedeutender. Frischwasser- und Wohnungsstationen sind bei Moderniesrungen von Mehrfamilienhäusern daher die erste Wahl.

Steht bei einer Modernisierung im Mehrfamilienhaus auch die Erneuerung von Heizung und Trinkwassererwärmung an, muss der SHK-Fachmann das alte Konzept überdenken. Die Zeiten, in denen das Trinkwasser in großen Speichern erwärmt und vorgehalten wurden, sind vorüber – besonders seit der überarbeiteten Trinkwasserverordnung 2011, die die Anforderungen an die Wasserbereitstellung, -erwärmung und -hygiene drastisch verschärft hat. Hinzu kommt eine regelmäßige Prüfpflicht der Legionellenkonzentration bei Großanlagen mit zentralem Warmwasserspeicher größer 400 l oder mehr als 3 l Wasserinhalt bis zur Zapfstelle.
Der Trend zur Bereitstellung von warmem Trinkwasser im Durchfluss ist klar zu beobachten. Bleibt die Frage, ob bei einem größeren Wohnobjekt eine zentrale Warmwasserbereitung mittels Frischwasserstation oder eine dezentrale Lösung mit Wohnungsstationen Sinn macht.

Zentral und flexibel mit Frischwasserstation
Frischwasserstationen werden in aller Regel im Heizraum des Gebäudes installiert und bereiten dann warmes Wasser, wenn es benötigt wird. Sie können dies sehr flexibel tun: Je nach benötigter Wassermenge reicht eine Frischwasserstation aus. Sind mehrere erforderlich, stellt das kein Problem dar.
Eine Frischwasserstation ist auch die ideale Lösung für Gebäude mit vielen Wohnungen. Dann sitzen sie dezentral (in den Wohnungen) in unmittelbarer Nähe, wo das Wasser gebraucht wird.

Dezentral und hygienisch mit Wohnungsstation
Wohnungsstationen kommen – wie ihr Name schon sagt – direkt in Wohnungen zum Einsatz. Dezentrale Wärmeübergabestationen ermöglichen die einfache Wärmeverteilung und hygienische Trinkwassererwärmung in Etagenwohnungen von Mehrfamilienhäusern. Sie sind sowohl ökonomisch als auch ökologisch eine sinnvolle Alternative zur zentralen Trinkwassererwärmung – besonders bei gleichartigen Wohnungen mit einem ähnlich hohen Wärmebedarf.
Größter Unterschied zu Frischwasserstationen ist, dass Wohnungsstationen nicht nur das Trinkwasser erwärmen, sondern auch Heizwärme liefern. Dies bringt besondere Vorteile bei der Modernisierung: Eine Erneuerung von Strang-, Verteilungs- und Teilen der Stockwerksleitungen der bisherigen Kaltwasserleitungen sowie der Heizkreisläufe im Gebäude ist nicht notwendig. Das reduziert den Umbauaufwand enorm – insbesondere bei weitverzweigten Warmwasser- und Heizsystemen.
Der gesamte Planungsaufwand reduziert sich, weil außer einer Kaltwasserleitung nur ein Vor- und Rücklauf vom zentralen Systemwärmeerzeuger im Keller nötig ist. Ein weiterer Vorteil von Wohnungsstationen ist die einfache, transparente und exakte Abrechnung zwischen Mieter und Vermieter, weil jede Anlage eine in sich geschlossene Einheit mit eigener Regelung, Wasserzähler und Wärmezähler darstellt.

Stark bei weitverzweigten Leitungsnetzen
Eine besonders große Bedeutung hat die Wohnungsstation bei der Hygiene in der Trinkwassererwärmung. Die aktuelle Trinkwasserverordnung besagt, dass eine gesetzlich vorgeschriebene Untersuchung auf Legionellen in der Trinkwasser-Installation dann entfallen kann, wenn das Wasservolumen zwischen dem Trinkwassererwärmer und der am weitesten entfernten Entnahmestelle kleiner oder gleich 3 l ist. In großen Mietobjekten mit einem weitverzweigten Leitungsnetz und einer zentralen Trinkwassererwärmung ist das kaum möglich.
Bei diesen Großanlagen (mit zentraler Trinkwassererwärmung) gibt die Richtlinie eine Mindesttemperatur von 55 °C an jeder Stelle im System vor. Diese Forderung zu erfüllen, ist nur mit einem sehr hohen Aufwand zu erfüllen. Mit Wohnungsstationen kann die Trinkwassertemperatur auch unter 60 °C ausgelegt werden. Darüber hinaus kann auf eine Zirkulationsleitung verzichtet werden, weil die Wege i. d. R. kurz sind.

Klare Vorteile auf allen Seiten
Sowohl Frischwasser- als auch Wohnungsstationen sind bei der Modernisierung von größeren Wohnobjekten zwei mögliche Alternativen. Beide haben ihre klaren Vorteile: Die Frischwasserstation bietet höchste Flexibilität, wenn es um unterschiedliche Wohnungsgrößen und Warmwasserbedarfe innerhalb eines Gebäudes geht.
Wohnungsstationen spielen dort ihre Stärken aus, wo besonders hohe Ansprüche an die Hygiene in der Trinkwassererwärmung gestellt werden und wenn es darum geht, die Heizungs- und Warmwasserversorgung in vielen gleichartigen Wohnungen zu modernisieren. Besonders in der Vermietung sind Wohnungsstationen das Mittel der Wahl, weil sie die sichere, hygienische und robuste Bereitstellung von Warmwasser und Heizungswärme gewährleisten und gleichzeitig transparente Abrechnungsmodelle sichern. 

Quelle: Bosch Thermotechnik GmbH (Junkers), Wernau
Bilder: Bosch Thermotechnik
www.junkers.com


Rücken an Rücken für effiziente Wärme
30 Jahre lang hat die alte Heizungsanlage im Keller des Wohn- und Geschäftshauses im Hansering in Hildesheim ihren Dienst getan. Mit einer Gesamtleis­tung von 480 kW versorgten die beiden alten atmosphärischen Kessel 34 Wohnungen, 13 Geschäfte und ein Fitness-Studio mit Heizwärme. Drei Warmwasserspeicher mit je 300 l dienten der Versorgung mit warmem Trinkwasser. Wegen eines Installationsfehlers wurden die drei Speicher nicht richtig beladen, was zu häufigen Problemen führte. Mit Planung, Montage und Inbetriebnahme der neuen Heizungsanlage wurde der Hildesheimer Heizungsfachbetrieb Carsten Holle beauftragt. Gemeinsam mit Junkers Bosch plante Holle die komplette Erneuerung des Wärmeerzeugers. Die Wahl fiel auf eine Kaskadenlösung, bestehend aus zwei bodenstehenden Gas-Brennwertkesseln („Suprapur KBR 200-3“) mit einer modulierenden Nennwärmeleistung bis 200 kW.
Das Warmwasser wird nun nicht mehr in großen Speichern bevorratet, sondern hygienisch und bedarfsgerecht im Durchflussprinzip erwärmt. Die drei problembehafteten Warmwasserspeicher mit einem Volumen von je 300 l mussten ihren Platz räumen und wurden durch zwei Frischwasserstationen „TF 40“ von Junkers Bosch ersetzt. Diese beliefern die knapp 50 Wohn- und Ladeneinheiten mit Warmwasser. Ein 750-l-Pufferspeicher verhindert dabei eine zu häufige Taktung der Kessel.
Die positiven Effekte der Modernisierung waren sofort bemerk- und messbar. „Jetzt kann man wirklich von Warmwasserkomfort sprechen“, sagt Wuitschick. „Die Warmwasserbereitstellung hat sich mit den Frischwasserstationen stark verbessert.“

 


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