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Kellerräume sicher nutzen

Einsatz von Pumpen und Hebeanlagen zur Rückstausicherung bei Neubauten und Sanierungen

Normgerechter Einbau einer Abwasserhebeanlage zur Förderung ­fäkalienhaltiger Medien.

Der „WCfix 260 Plus“ beispielsweise bietet ein hohes Maß an Anschlussflexibilität in der Aufputz- und Vorwandinstallation.

Im Gegensatz zum Rückstauverschluss bietet die Hebeanlage gegenüber dem Rückstauverschluss eine uneingeschränkte Abwasserentsorgung, unabhängig von der (Rückstau-)Situation im öffentlichen Kanal.

Vollwertige Abwasserhebeanlagen, die auch für zukünftige Nutzungsänderungen geeignet sind, decken bei Jung Pumpen einen großen Bereich im Sortiment ab.

 

Der klimatische Wandel ist vielfältig zu spüren. Insbesondere, wenn man über die vielen gefluteten Keller nachdenkt, die durch Rückstau- und Hochwasserszenarien Schaden genommen haben. Dem entgegen steht das Bedürfnis, zusätzlichen Wohnraum, Haus- oder Büroarbeitsräume im Keller zu schaffen. Der Wert von Möbeln, Elektrogeräten, Handwerkszeug, eingelagerten Terrassenmöbeln und vielem mehr addiert sich dabei schnell zu hohen fünfstelligen Summen, wie sich spätestens bei einer Bestandsbewertung der Versicherung nach einem Schadensfall herausstellt. Der fachgerechte Rückstauschutz ist in diesem Zusammenhang ein unterschätztes Thema mit Potenzial für das Fachhandwerk.

Wir lesen es immer wieder in der Tagespresse, bevorzugt nachdem Keller regional überflutet wurden: Der Bürger wird von kommunalen Trägern und/oder der Feuerwehr aufgefordert, seinen Rückstauschutz zu überprüfen. In diesem Zusammenhang werden oft Klappen-Systeme angepriesen. Jedoch schränken diese kostengünstigen Rückstauverschlüsse die Nutzung von Räumen unterhalb der Rückstauebene stark ein. Denn nur eine Abwasserhebeanlage erlaubt auch bei Rückstau im Kanal eine uneingeschränkte Nutzung von z.B. Hausarbeits- und Sanitärräumen im Keller. Die oft propagierten Rückstauverschlüsse schränken dagegen die Nutzbarkeit ein und bieten deutlich weniger Schutz vor Wasserschäden. Planer, Architekten und das Fachhandwerk stehen hier in der Pflicht, für eine umfassende Aufklärung von Bauherren und Immobilienbesitzern im Bestand zu sorgen.

Vorschriften geben Klarheit
Es sind vor allem die Vorschriften der DIN EN 12056-4 zu beachten. Hier wird ein Schutz gegen Rückstau über eine Abwasserhebeanlage vorgeschrieben. Der Einsatz eines Rückstauverschlusses wird als nur in Ausnahmefällen zulässig erklärt, z.B. wenn freies Gefälle zum Kanal vorhanden ist und auf die Ablaufstellen während des Rückstaus vollständig verzichtet werden kann. Darüber hinaus ist zu beachten, dass in Verbindung mit Fäkalien besondere Anforderungen an Rückstauverschlüsse nach DIN 13564-1 gestellt werden – ein Punkt der gerade unter Betrachtung der finanziellen Aspekte gern außer Acht gelassen wird. Denn hier kommt zwangsläufig die Frage nach dem zu entsorgenden Medium ins Spiel. Während bei fäkalienfreiem Abwasser die Rückstauverschlüsse noch recht günstig sind, ist der finanzielle Sprung zu einer mit Fremdenergie betriebenen Rückstauklappe bereits gewaltig. Die Hebeanlage ist dann oft günstiger oder nur geringfügig teurer (in Abhängigkeit von der Entwässerungssituation und des erforderlichen Typs einer Hebeanlage).
Die einfachste und sicherste Lösung der Rückstausicherung bei der Entsorgung von fäkalienfreiem Abwasser bietet z.B. eine Kellerentwässerungspumpe, die häusliches Schmutzwasser über die Rückstauebene entsorgt. Dabei kann die Pumpe selbst in einem bauseitigen Pumpenschacht oder in einem Unter- oder Überflurbehälter eingebaut sein. Je nach zu erwartender Belastung des Abwassers mit groben oder faserigen Verunreinigungen, kommen unterschiedliche Pumpentypen zum Einsatz. Hier dürfen aber keine fäkalienhaltigen Abwässer gefördert werden. Im Gegensatz zum Rückstauverschluss bietet dabei allein die Führung der Rückstauschleife über das Niveau der Rückstauebene (in der Regel Straßenoberkante) den physikalischen Schutz gegen Rückstau. Die Pumpe ist also das Bauteil im „System Entwässerungsanlage“, das vor allem die Unabhängigkeit von der (Rückstau-)Situation im Kanal sicherstellt.

Was geschieht bei Nutzungsänderungen im Keller?

Nutzungsänderungen von Kellerräumen können unterschiedlichste Anforderungen stellen. Professionelle Beratung ist vor allem dann gefragt, wenn nachträglich ein komplettes Bad im Keller eingerichtet werden soll, also fäkalienhaltiges Abwasser anfällt, das auch in Rückstausituationen zuverlässig entsorgt werden soll. Eine kostengünstige Form der Entwässerung und Rückstausicherung bieten hier sogenannte Hebeanlagen zur begrenzten Verwendung (auch als Kleinhebeanlagen bezeichnet). Eine solche Kleinhebeanlage ist beispielsweise der „WCfix Plus“, der speziell für die variable Montage innerhalb und außerhalb von Vorwand­installationen entwickelt wurde und der mit allen handelsüblichen Vorwandsystemen kombinierbar ist. Je nach – auch in der Zukunft – geplanter Nutzung der Kellerräume, sollte der Bauherr jedoch darüber informiert sein, dass er hier durch die „begrenzte Verwendung“ der Produkte unter Umständen in seiner weiteren Planung eingeschränkt ist. Denn gegenüber einer „vollwertigen“ Hebeanlage nach DIN EN 12050-1 verfügen diese Geräte nur über einen kleinen Sammelbehälter und damit über kein Notstauvolumen. Der Einsatz ist aus diesem Grund nur dann zulässig, wenn ein weiteres WC oberhalb der Rückstauebene zur Verfügung steht. Damit ist die Verwendung in einer nachträglich geschaffenen Souterrainwohnung beispielsweise nicht erlaubt.

Ermittlung der erforderlichen Pumpenleistung

Nachdem geklärt ist, welches Medium entsorgt werden muss, d.h. insbesondere die Frage beantwortet wurde, ob es sich um fäkalienhaltiges oder fäkalienfreies Abwasser handelt, wird die benötigte Pumpenleistung nach DIN EN 12056-4 berechnet. Zu diesem Zweck wird der Gesamtzufluss und die Gesamtförderhöhe ermittelt. Hier sind selbstverständlich Reibungsverluste durch die Rohrleitung, Fließgeschwindigkeit sowie Armaturen und Formstücke zu berücksichtigen.
Wird eine Pumpe mit zu geringer Leis­tung gewählt, so führt dies zu einer zu geringen Fließgeschwindigkeit in der Leitung (<0,7 m/s) mit der Folge von Ablagerungen oder sogar Verstopfungen. Eine zu groß dimensionierte Pumpe hingegen führt zu einem erhöhten Energieverbrauch und störenden Fließgeräuschen (>2,3 m/s) in der Druckleitung. Für die Berechnung bieten Hersteller wie Jung Pumpen Planungsunterstützung (z.B. die APP PumpSizer) an.

Sicherheitsausstattung – Pluspunkte fürs Handwerk
In Verbindung mit dem Einbau von Hebeanlagen sollte eine qualifizierte Beratung auch immer den Aspekt der zusätzlichen Sicherheit mittels Alarmanlagen enthalten. Zu empfehlen sind entweder Hebeanlagen mit eingebauter Alarmanlage oder z.B. bei Installation einer Kellerentwässerungspumpe eine nachrüstbare Alarmschaltung. Diese verhindert z.B. beim sogenannten Waschmaschinenstopp, dass bei Störungen an der Pumpe nachlaufendes Wasser aus der Waschmaschine zu einer Überflutung von Kellerräumen führt. Meist kann die Alarmmeldung über einen potenzialfreien Kontakt auch weitergeleitet werden und funktioniert in Verbindung mit einem nachrüstbaren Akku auch im Falle eines Stromausfalls.
Je nach Einsatzort schreibt die DIN EN 12056-4 außerdem vor, dass in Abhängigkeit von der Nutzung unter Umständen eine Doppelanlage notwendig ist, z.B. dann, wenn der Abwasserzufluss nicht unterbrochen werden darf. Damit sich der Betreiber auch bei Stromausfall „über die Runden“ helfen kann, ist auch immer die Installation einer Handmembranpumpe zur stationären Not­entsorgung sinnvoll.

Wartung – Potenzial fürs Handwerk
Hebeanlagen müssen in Abhängigkeit von ihrem Einsatzort in vorgeschriebenen Zyklen gewartet werden. Für den Handwerker, der hier seine Chancen erkennt, ein lohnendes Geschäft. Bei Fäkalienhebeanlagen sollten Wartungsarbeiten allerdings nur bei geschlossenem Zulaufschieber vorgenommen werden, der das Eintreten von Abwasser aus dem Gebäude während der Wartung verhindert. Damit wird sichergestellt, dass der Installateur während seiner Tätigkeit in der Grube keine „bösen Überraschungen“ erlebt.

Autor: Marco Koch, Jung Pumpen

Bilder: Jung Pumpen GmbH

www.jung-pumpen.de

 


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