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Intelligentes Lastmanagement im Wellness-Studio

Gestiegene Komfort-Ansprüche und unterschiedliche Anforderungsprofile in einem Gebäude mit Klimatisierungsbedarf erfordern eine abgestimmte Wärme- und Kühllastenverteilung. Hinzu kommt die Notwendigkeit, beim Einsatz von Klimaanlagen aus Gründen der Betriebskostenoptimierung und des Klimaschutzes auf deren Energieeffizienz zu achten. Ein neu eröffnetes Wellness-Studio in einer denkmalgeschützten Straße in der Kaufbeurener Innenstadt setzt deshalb auf ein VRF-Multi-Split-System mit Wärmerückgewinnung, das auf der Grundlage einer bedarfsgerechten Kälte- und Wärmeverteilung die Beheizung und Kühlung übernimmt.

Die unter Denkmalschutz in der Innenstadt von Kaufbeuren stehenden Fassaden machten die Außenaufstellung von Klimageräten unmöglich.

Die kompakten Abmessungen der Klimatruhen ermöglichten auch die Aufstellung der Geräte in kleinen Nischen.

Die Klimatisierung des „Floating-Rooms“ erfolgt über die Luftschlitze in der Decke.

Die Mitsubishi Wärmepumpen wurden aufgrund der denkmalgeschützten Fassade im Dachgeschoss in einer eigens dafür gebauten Dachgaube untergebracht.

Die beiden Kältemittelverteiler bilden mit der Wärmepumpe eine regelungstechnische Einheit, um eine energieeffiziente Wärmerückgewinnung zu gewährleisten.

 

Schönheit, Gesundheit und Wohlbefinden haben im "Well.Yes" oberste Priorität. In den hochwertig ausgestatteten Räumlichkeiten des vor Kurzem eröffneten Wellness-Studios in der Innenstadt von Kaufbeuren wartet ein abgestimmtes Pflegeprogramm auf die Gäste, das ihren Bedürfnissen nach Gesundheit und Entspannung entspricht. "Bei uns erhalten die Kunden keine Standardlösungen, sondern wir entwickeln mit jedem Gast sein ganz persönliches Wohlfühl-Programm, das sich an individuellen Bedürfnissen und Zielen orientiert", erläutert Brigitte Kreuz, leitende Mitarbeiterin. In fünf Anwendungsgebieten - Beauty, Body, Nageldesign, Sauna und Sole-Schwebe-Bad - liegen somit ganz unterschiedliche Voraussetzungen und Anforderungen an das Raumklima vor.

Differenziertes  Anforderungsprofil
Um das Vitalpotenzial voll ausschöpfen zu können, müssen die Räume dauerhaft temperiert werden. Beispielsweise ist in besonders lastintensiven Räumen wie dem Sole-Schwebebad (Floating) oder den innen liegenden Duschen, WCs und Umkleideräumen häufig eine hohe Wärmelast abzuführen. Das bedeutete, dass die verschiedenen Bereiche nicht nur beheizt oder gekühlt werden müssen, sondern auch, dass verbrauchte Luft abzuführen, zu entfeuchten oder gegebenenfalls wärmeverlustfrei gegen Außenluft auszutauschen ist. Darüber hinaus sollen auch die Flure sowie der Aufenthalts- und Küchenraum das ganze Jahr über angenehm klimatisiert werden.

Die Umsetzung der planerischen und anlagentechnischen Voraussetzungen war jedoch nicht leicht zu lösen, da die räumlichen Möglichkeiten durch das Gebäude vorgegeben und durch die Lage des Studios im Dachgeschoss eines teilweise denkmalgeschützten Gebäudes nicht besonders flexibel waren. Die niedrige Geschosshöhe sowie eine ältere Wabendeckenkonstruktion schlossen zudem den Einbau von Deckengeräten zur Raumklimatisierung aus.

Trotz alledem legte der Bauherr Dr. Peter Vogg bei dem Umbau großen Wert auf eine anspruchsvolle technische Ausstattung. Dass dort moderne Klimatechnik zum Einsatz kommen sollte, stand für ihn aufgrund der guten Erfahrungen mit einer vergleichbaren Anlage in der Apotheke im Erdgeschoss des Hauses fest. "Das angenehme Klima, das wir in der Apotheke haben, wollten wir natürlich auch mit einer vergleichbaren Anlage auf den neuen Wellnes-Bereich übertragen," so Dr. Vogg. Deshalb wurde hierfür wie schon vor drei Jahren das Fachunternehmen Peter Seisser Kälte-Klima-Elektrotechnik GmbH mit der Planung und Installation beauftragt.

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Platzsparender Kältemittelverteiler
Der erfahrene Klimaanlagenbauermeister hatte für das nicht alltägliche Projekt schnell die passenden Lösungen parat. Nachdem er den Heizwärmebedarf sowie die benötigte Kühllast berechnet hatte, empfahl er, die umzubauenden Räumlichkeiten im Dachgeschoss mit einer VRF-Multi-Split-Klimaanlage auszustatten, um die einzelnen Bereiche bedarfsgerecht und energieeffizient zu heizen und zu kühlen. Um dabei Platz zu sparen und gleichzeitig den Installationsaufwand so gering wie möglich zu halten, sollte eine R2-Anlage von Mitsubishi die Kältemittelverteilung zu den Innengeräten übernehmen.

Dieses Zweileiter-System bietet laut Seisser mehrere Vorteile: "Zum einen können alle Geräte separat angefahren werden und zum anderen werden die Innengeräte nur mit zwei Leitungen angeschlossen. Das mindert den Montage- und Zeitaufwand erheblich und reduziert die Kosten für die Anlagenperipherie ebenfalls." Von Vorteil bei dem Wärmerückgewinnungssystem sei auch, dass es Kühlen und Heizen im Simultanbetrieb ermöglicht.

Zentrales Bauteil der R2-Anlage sind die beiden BC-Controller (Kältemittelverteiler), die mit dem Außengerät eine kälte- und regelungstechnische Einheit bilden. Im Automatik-Betrieb erfolgt das Umschalten Kühlen/Heizen automatisch entsprechend der individuell eingestellten Raumtemperatur, sodass jedes Innengerät unabhängig von den anderen je nach Bedarf im Heiz- oder Kühlbetrieb angesteuert wird. Interessant für das Fachhandwerk, denn zum einen ergibt sich daraus ein wesentlich geringerer Platzbedarf für die Rohrleitungen und Durchbrüche sowie eine deutlich geringere Anzahl an Verbindungsstellen.

Eine weitere Herausforderung war die Ein- und Unterbringung der Luft-/Wasser-Wärmpumpen. Aufgrund der denkmalgeschützten Fassade und der beengten Platzverhältnisse, kam eine Außenaufstellung der Geräte nicht infrage. Deshalb wurden die zwei Wärmepumpen im Dachgeschoss in einer eigens dafür gebauten Dachgaube untergebracht.

Kompakte Wärmepumpentechnik
Die Geräte haben eine Heizleistung von 63 kW sowie eine Kälteleistung von 56 kW. Bei diesen Aggregaten werden die Verdichter über eine modulierende Invertertechnologie geregelt. Dadurch kann die Drehzahl stufenlos der jeweils benötigten Kälteleistung angepasst werden. Die Wärmepumpen können in dieser Anlage so auf eine Frequenz von 15 Hz heruntergefahren werden. Der Leistungsbereich aller angeschlossenen Innengeräte liegt zwischen 50 % bis 150 %. Über die zentrale Steuerung kann die Solltemperatur jedes Innengerätes außerdem auf die Anforderung des jeweiligen Raumes eingestellt werden. Diese Wärmepumpenmodelle benötigen nur jeweils einen Verdichter, um die erwünschte Heiz- bzw. Kälteleistung zu erbringen. Dadurch haben die Geräte kompakte Abmessungen und ein geringeres Gewicht. Ein Vorteil, der zur Entlastung der Deckenkonstruktion im Aufstellraum führte.

Individuelle Klimatisierung
In der Mehrzahl kommen in den Räumen und Fluren des Wellness-Studios Truhengeräte zum Einsatz. Die hohe Heizleistung der Geräte machte die Installation einer zusätzlichen Heizungsanlage überflüssig. "Von der Größe eines normalen Heizkörpers sind sie imstande, den Raum sowohl zu heizen als auch zu kühlen. Eine zusätzliche Heizungsanlage war hier deshalb nicht erforderlich", erklärt Franz Gerstl, Regionalleiter Stutt­gart von Mitsubishi Electric. Die verwendeten Truhengeräte sind beispielsweise nur 70 cm breit, 20 cm tief und 60 cm hoch und passten damit auch in kleine Nischen. Sie verfügen zudem über zwei Luftauslässe, die mit optimierten Austrittsklappen für einen geringen Geräuschpegel von 27 dB(A) und damit für eine sehr leise Betriebsweise sorgen.

Die anderen Räume des Studios - wie der Technikraum, die Umkleiden und die sanitären Anlagen - werden durch ein Kanaleinbaugerät mit horizontaler Luftstromführung und einem sogenannten Lossnay-Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung klimatisiert. Sie führen den sensiblen Bereichen beständig frische Luft zu oder saugen die verbrauchte Luft ab. Ein besonderes Merkmal des Lüftungssystems ist der Papierkreuz-Wärmetauscher, durch den die Zuluft- und Abluftkanäle durch pergamentdünne Wände voneinander getrennt sind. Der Wirkungsgrad des Wärmeübertragers beträgt bis zu 98 %. Aufgrund der modulierenden Betriebsweise sowie des hohen Wirkungsgrades der Wärmerückgewinnung erreicht das gesamte System eine hohe Energieeffizienz und sorgt für äußerst niedrige Betriebskosten.

Intelligente Steuer- und Regelungseinheit
Die Klimaanlage wird über die Zentralfernbedienung "G-50" gesteuert und ist zudem über einen Router direkt mit dem PC des Klimaanlagenbauers verbunden. Dabei erleichtert eine "Error Code Mailing"-Funktion eine eventuelle Fehlersuche und sorgt gegebenenfalls für eine schnelle Störungsbehebung. Die Steuerung der Klimaanlage ist so programmiert, dass sie jederzeit und flexibel auf den Wechsel der Umgebungsbedingungen reagiert und damit Energie und Kosten spart. Jedes Gerät wird dafür separat angesteuert und kann über eine dezentrale Fernbedienung im Raum eingestellt werden.

Bilder: Mitsubishi Electric Europe B.V., Ratingen

www.mitsubishi-electric-aircon.de

 


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