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In Sekunden verbunden

Steckfittings vereinen eine ganze Reihe von Vorteilen, die sich in der Bauausführung zeigen

Der Steckfitting „B Push“ (12 bis 28 mm Durchmesser) von Conex/Bänninger verbindet Rohre aus unterschiedlichen Materialien, z. B. Kupfer-, C-Stahl, Mehrschichtverbunde, PEX-Kunststoffrohre. Bild: IBP

Das „3fit-Push“-System (Sanha) wird in den Außendurchmessern 14 bis 20 mm angeboten. Der Fitting ist mit einer speziellen, von Sanha entwickelten LF-Funktion ausgestattet: Ein Haltekeil rastet beim Abdrücken des Systems in eine Aussparung des Gehäuses ein und presst den Fitting auf das Rohr. Bild: Sanha

Das Installationssystem „Tecelogo“ von Tece kommt als Anbinde- und Verteilsystem für Trinkwasser und Heizung zum Einsatz. Es ist bis 63 mm Durchmesser erhältlich. Die Verbindung zwischen Rohr und Fitting lässt sich mit einem speziellen Demontageschlüssel wieder lösen. Bild: Tece

Der „Alpex plus“-Steckfitting der Fränkischen Rohrwerke ist kompatibel mit den Rohren „Alpex F50“ in den Dimensionen 16 bis 26 mm. Besonderes Merkmal: der Signalring. Färbt sich das Sichtfenster des Fittings nach dem Einstecken grün, ist eine sichere Verbindung der Rohre garantiert. Bild: Fränkische

Bei Grün gesteckt: „PushFit“ von Geberit (Durchmesser 16, 20 und 25 mm) ist einsetzbar für Trinkwasser- und Heizungsinstallationen in der Etagenanbindungen. Das Sicherheitskonzept arbeitet mit zwei Dichtringen im Formstück. Neben dem „PushFit“-Mehrschichtverbundrohr ist auch flexibles PB-Verbundrohr damit kombinierbar. Bild: Geberit

„Smartfix“ ist ein Vollkunststoff-Steckfitting-System, erhältlich in 16, 20 und 25 mm Durchmesser, für das Wavin-Mehrschichtverbundrohr. Über ein Sichtfenster in der Klappe lässt sich prüfen, ob das Rohr bis zum Anschlag gesteckt ist. Bild: Wavin

 

Kaum eine Verbindungstechnik vereint auf den ersten Blick so viele Vorteile wie der Steckfitting. Mit ihm lassen sich Rohrleitungen schnell, sicher und unkompliziert verbinden. Werkzeuge kommen nur zur Vorbereitung der Verbindung zum Einsatz, für den Verbindungsvorgang selbst werden keine weiteren Hilfsmittel oder Maschinen benötigt. Doch so richtig Fuß fassen konnte die werkzeuglose Verbindung beim SHK-Handwerk bis heute nicht, was eigentlich verwundert.

Trotz seines Alters – er ist in der Zwischenzeit schon mehr als 20 Jahre auf dem deutschen SHK-Markt erhältlich – ist das Hightech-Produkt immer noch eine einzigartige Verbindungstechnik, da sie nur mit den Händen ausgeführt wird. Die Vorteile werden von den Handwerkern zwar wahrgenommen, doch nur von wenigen angenommen. Das Verlegen von Rohrleitungen geht 30 bis 40% schneller, unkomplizierter und vor allem in engen Montagesituationen (Vorwand, Schacht) und über Kopf deutlich leichter. Steckverbindungssysteme zeigen sich auch in puncto Sicherheit genauso gut wie traditionelle Verbindungstechniken. Zusätzliche Sicherheitsmerkmale wie „unverpresst undicht“ braucht es nicht, weil mit dem Einstecken des Rohres in den Fitting sofort eine dichte Verbindung hergestellt wird. Dazu bewegen sich die Investitionskos­ten für Werkzeuge und deren Wartung auf einem sehr niedrigen Niveau. Zusammen ergeben sich viele Vorteile für die tägliche Arbeit.
Betrachtet man die Vorteile, stellt sich die Frage: Woher kommen die Bedenken der SHK-ler gegenüber dieser Verbindungstechnik? Ist sie doch in anderen Industriezweigen wie der Automobilbranche oder dem Maschinenbau schon seit fast 30 Jahren eine anerkannte und oft eingesetzte Technik. Auch in anderen Ländern genießt der Steckfitting einen guten Ruf. In England beispielsweise hat er sich für die Verbindung von Leitungen aus Metall etabliert.

Die Steckfitting-Technik
Haupteinsatzgebiete dieser Verbindungstechnik sind Sanitär, Heizungsanbindung und Fußbodenheizung, in wenigen Fällen sind auch andere Einsatzgebiete möglich. Steckfittings gelten als werkzeuglose Verbindungstechnik, da beim Zusammenfügen von Fitting und Rohr nur die Kraft und die Fähigkeit des Handwerkers notwendig sind. Den größten Vorteil hat die Technik in beengten, schwer zugäng-
lichen Bausituationen, wo kaum Platz für ein Werkzeug oder eine Maschine ist. Die Rohrleitung selbst muss in aller Regel mit einem Werkzeug sorgfältig vorbereitet werden: Nach dem rechtwinkligen Ablängen der Rohrleitung mit einer Rohrschere oder einem Rollenrohrabschneider wird das Rohrende anschließend mit einem Kombiwerkzeug in einem Arbeitsgang kalibriert, entgratet und angefast. So vorbereitet wird das Rohr in den Fitting gesteckt und die druckdichte Verbindung hergestellt. Die Überprüfung des Steckvorgangs erfolgt entweder optisch durch je nach Hersteller vier bis sechs Sichtfenster im Steckfitting oder durch farbige Signalringe und/oder akustisch durch ein lautes Klick-Geräusch.
Es gibt Steckverbindungssysteme und reine Steckfittings. Systeme bestehen aus aufeinander abgestimmten Komponenten und es dürfen nur die zum Lieferumfang gehörenden Rohrleitungen/Werkstoffe (mit exakten Rohrdurchmessern und Maßtoleranzen) des Herstellers eingesetzt werden. Das ist ein wichtiger Faktor für den Gewährleistungsfall. Die Verwendung anderer Rohrleitungen/Werkstoffe könnte zu Undichtigkeiten führen und damit die Gewährleistung erlöschen. In den meisten Fällen decken die Komplettsys­teme die Einsatzbereiche für Sanitär, Heizungsanbindung und Fußbodenheizung mit einem entsprechend großen Fitting- und Formteilangebot ab.
Bei Steckfittings als reiner Rohrleitungsverbinder können beispielsweise Kupferrohre in verschiedenen Dimensionen von unterschiedlichen Herstellern eingesetzt werden. Das Formteilangebot ist dabei nicht ganz so umfangreich, die Zuordnung im Gewährleistungsfall kann sich schwieriger gestalten.

Den Normen entsprechend
Grundsätzlich gelten für die Steckfitting-Technik wie für alle anderen Verbindungstechniken und Rohrleitungssysteme die in relevanten Normen definierten Anforderungen. Eine Zertifizierung für die Trinkwasserinstallation, z. B. durch den DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches), ist obligatorisch. DVGW-zertifiziert bedeutet: Die Übereinstimmung des Produkts mit den Anforderungen des DVGW-Regelwerks und die Übereinstimmung mit den einschlägigen DIN-Normen. Damit besteht für den Anwender die Sicherheit für den Einsatz in Trinkwasseranlagen, auch im Hinblick auf die hygienischen Anforderungen.
Das DVGW-Zeichen bedeutet nicht gleichzeitig die Eignung für Heizungsanlagen. Der Hersteller entscheidet, ob sein Rohrsystem für den Einsatz in Heizungsanlagen geeignet ist und welche Rahmenbedingungen eingehalten werden müssen.

Rohrdimensionen bis d 63 mm
Vorzugsweise werden kleine Dimensionen von 16 bis 25/32 mm angeboten, bei Metallleitungen geht es auch kleiner. Somit lässt sich „sortenrein“ die komplette Installation von Ein- bis kleinen Mehrfamilienhäusern realisieren. Die Einsatzgebiete in der Trinkwasseretagenanbindung oder der Heizungsanbindung sind nicht zuletzt durch den hohen Fitting­anteil besonders hervorzuheben. Hier ist mit der größten Zeitersparnis bei der Installation zu rechnen.
Größere Dimensionen sind bis dato eher die Ausnahme: Seppelfricke hat die Edelstahlfittings „PY Tectite“ für Kupfer, Edelstahl und C-Stahl bis 54 mm im Programm. Und Tece hat mit „Tece-logo“ sogar ein Komplettsystem aus Mehrschichtverbundrohr und Fittings bis 63 mm Durchmesser entwickelt. Das macht die komplette Installation von größeren Projekten inkl. Steigstrang systemkonform aus einem Werkstoff und mit einer Verbindungstechnik möglich.

Fazit
Bis auf den höheren Preis gibt es genau betrachtet keinen greifbaren Grund, der gegen den Steckfitting spricht – weder technisch, noch in der Verarbeitung oder der Qualität der Systemkomponenten. Die höheren Kosten pro Fitting oder Formteil relativieren sich jedoch aufgrund der Zeit- und damit Arbeitskostenersparnis. Gerade größere Installationsbetriebe machen im preisaggressiven Objektbereich gute Geschäfte mit dieser Technik. Der große Rest bleibt seiner gewohnten Verbindungstechnik treu.

Autor: Dietmar Stump, freier Journalist mit Pressebüro, Worms-Horchheim

 


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