Flexibilität in der Gasinstallation
Die Gassteckdose: Einfach für Handwerker und Kunden
Durch Gassteckdosen kann der effiziente und umweltfreundliche Energieträger Erdgas für zahlreiche Anwendungen im Haus, zum Beispiel Kochen oder einen Kamin im Wohnzimmer, genutzt werden. Der Geräteanschluss erfolgt über einen flexiblen Gassteckschlauch mit passendem Stecker. Das hat enorme Vorteile für den Handwerker und den Kunden. Sicherheit wird dabei wie immer in der Gasinstallation groß geschrieben. Was der SHK-Handwerker wissen sollte, hat die Redaktion der ikz-praxis den Systemanbieter Viega gefragt.
Für welche Geräte können die Gassteckdosen verwendet werden?
An Gassteckdosen werden überwiegend alle nicht standortgebundenen Geräte, die mit Erdgas betrieben werden, angeschlossen werden. Davon gibt es mittlerweile eine beträchtliche Anzahl. Die bekanntesten sind im Haus der Gasherd, der Gaswäschetrockner oder der Gasofen und -kamin, auf der Terrasse der Gasgrill und der Gaswärmestrahler. Darüber hinaus gibt es noch weitere Gaskleingeräte wie beispielsweise Erdgasleuchten oder -fackeln.
Für welche Geräte eignet sich die Erdgassteckdose nicht?
Nicht eingesetzt wird die Gassteckdose bei standortgebundenen Geräte, also zum Beispiel Gasthermen, Gaskesseln oder Gaswarmwassererzeugern. Diese werden konventionell über ein starres Rohrnetz angeschlossen.
Welche Ausführungen an Gassteckdosen gibt es?
Zum einen gibt es als optisch schöne Lösung mit selbst schließendem Deckel die Unterputz-Gassteckdose. Sie ist den bekannten Elektrosteckdosen sehr ähnlich.
In Räumen, wo es hauptsächlich auf die Funktionalität ankommt, können aber ebenso Aufputz-Gassteckdosen installiert werden. Das ist beispielsweise beim Anschluss des Küchenherdes – hier liegt der Anschluss nicht sichtbar unterhalb des Kochfeldes oder der Arbeitsplatte – oder im Keller für die Versorgung des Gaswäschetrockners der Fall.
Was ist bei der Installation einer Gassteckdose zu beachten?
Zu beachten ist, dass die Verbindung zwischen der Gassteckdose und der Rohrleitung auf keinen Fall gelötet werden darf, weil in die Gassteckdosen eine Thermische Absperreinrichtung (TAE) integriert ist. Stattdessen werden Gassteckdosen entweder mit herkömmlicher Gewindeverbindung verschraubt oder moderner Pressverbindungstechnik direkt mit der Gasleitungsanlage verpresst. Dafür stehen Gassteckdosen mit entsprechenden Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung.
Passt der Anschluss der neuen Gasgeräte, zum Beispiel des Gasherdes oder des Terrassenstrahlers, immer auf die Gassteckdose?
Gasgeräte verfügen werkseitig über ein konisches 1/2 Zoll-Außengewinde oder ein Anschlussstück für einen Stecknippelanschluss. Daran ist der flexible Gassteckschlauch für die Verbindung zur Gassteckdose angeschlossen.
Da es unterschiedliche Ausführungen von Gassteckdosen und Gassteckschläuchen gibt, kann es durchaus vorkommen, dass der Stecker des Gassteckschlauches nicht zu der Gassteckdose passt. In diesem Fall lässt sich der Gassteckschlauch durch den Fachmann aber in kürzester Zeit austauschen.
Wie werden die Gassteckdosen bedient?
Gassteckdosen sehen nicht nur so ähnlich aus wie Elektrosteckdosen, sondern sind ebenso einfach zu bedienen: Bei den im Markt gängigen Auf- und Unterputzausführungen wird der Stecker des Gasschlauches in die Gassteckdose gesteckt und mit einer 90 °-Drehung arretiert. Damit ist das standortunabhängige Gerät bereits benutzbar, denn die Gaszufuhr wird automatisch geöffnet.
Bilder: Viega, Attendorn