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Feststoffe vermeiden

Trinkwasserhygiene fängt bei der Filterung an

Lochfraßkorrosion: Schmutzpartikel verursachen punktuelle Metallauflösung. Bild: Judo Wasseraufbereitung GmbH

Unhygienisch und unappetitlich: ein verschmutzter Strahlregler. Bild: Judo Wasseraufbereitung GmbH

Fehlende Wartungen am Schmutzfilter be­günstigen das Wachstum von Mikroorganismen. Bild: Tim Westphal, Amt für Gesundheit Frankfurt

 

Die Trinkwasserinstallation beginnt für den SHK-Installateur am Zähler der Hauptwasserleitung. Ab diesem Punkt liegt das Lebensmittel Nr. 1 größtenteils in seiner Verantwortung. Nicht zuletzt gehört dazu auch die Installation und Wartung filtertechnischer Komponenten. Obwohl der Einsatz schon seit Jahrzenten in der zwischenzeitlich ersetzten DIN 1988-2 und der heutigen DIN 1988-200 verankert ist, finden sich speziell im Baubestand immer noch Anlagen ohne Filter. Oder diese sind in einem hygienisch bedenklichen Zustand. Hinweise gegenüber dem Nutzer zur vorgefundenen Situation, könnten dem Handwerksbetrieb ein kleines Zubrot generieren und den Kunden von seinem Qualitätsanspruch überzeugen.

Nach DIN 1988-200 sind Trinkwasserinstallationen so zu planen, dass sowohl die hygienischen als auch korrosionschemischen Anforderungen erfüllt sind. Zudem fordert die Trinkwasserverordnung (TrinkwV), dass die gestellten Anforderungen an die Wasserqualität an den Entnahmestellen erfüllt sein müssen. Leitmotive, die der SHK-Fachhandwerker kennen und beherzigen sollte. Allerdings ist das Verständnis des Endkunden dafür nur bedingt vorhanden. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz und die Wartung eines Filters an der Hausanschlussleitung.

Aufklärung ist gefragt
Betreiber sehen meist in der gelieferten Wasserqualität keinen Mangel. Und im Grunde ist dem auch so. Allerdings geraten auf dem Weg zum Verbraucher kleine Partikel in das Wasser, die in den Armaturen und Geräten der Hausinstallation Funktionsstörungen auslösen können. Nicht zuletzt sind auch Korrosionsschäden in Rohrleitungen aus Metall eine mögliche Folge. Auswirkungen, die der Laie nicht kennen kann. Umso wichtiger ist die Aufklärung durch das Fachhandwerk. Denn sie sind es, die am ehesten durch Wartungs- und Reparaturarbeiten Zutritt zu den Räumlichkeiten der Anlagenbetreiber haben.

Beeinträchtigung der Trinkwasserhygiene
Doch nicht nur die Anlagenkomponenten können durch den fehlenden Einsatz eines Filters belastet werden. Auch die Trinkwasserhygiene kann sich dadurch nachteilig verändern. In die Hausinstallation geschwemmte Schwebestoffe können sich in den Leitungen ablagern und Inkrus­tationen bilden. Keime und Bakterien finden auf den zerklüfteten Oberflächen der Ablagerungen beste Bedingungen zur unkontrollierten Vermehrung. Aus diesem Grund schreibt die DIN 1988-200 den Einsatz von mechanischen Filtern generell für alle Leitungswerkstoffe vor. Dieser muss bereits bei der erstmaligen Befüllung vorhanden sein. Denn zu diesem Zeitpunkt ist die Gefahr besonders groß, dass Partikel und Korrosionsprodukte in großer Zahl in die Leitungsanlage eingespült werden.
Ebenso wichtig wie das das Vorhandensein eines Filters ist eine regelmäßig durchgeführte Wartung. Sind die Filtereinsätze erst einmal mit einer Schlammschicht überzogen, bedeutet das meist auch ein begünstigtes Wachstum von Mikroorganismen. Diese können dann unkontrolliert in die restliche Anlage eingespült werden. Eine rostbraune Schlammschicht ist daher immer ein wertvolles Indiz dafür, dass dem Nutzer die nötigen Hintergrundinformationen zum Bauteil fehlen.

Die Frage nach der Positionierung
In der Praxis tritt häufig die Frage nach der richtigen Positionierung auf. Die Formulierung im Abschnitt 12.4.1 in DIN 1988-200 besagt, dass der Filter „unmittelbar hinter der Wasserzähleranlage“ einzubauen ist. Mit „unmittelbar“ ist also gemeint, dass nach dem Wasserzähler zunächst der Filter folgt – mit dem Zweck, die nachgeschalteten Armaturen und Geräte zu schützen. Trinkwasserfilter sind auch in Verbindung mit einem Druckminderventil erhältlich. Diese Gerätekombination ist unter dem Begriff Hauswasserstation geläufig und bietet die Vorteile, dass sie sowohl Platz als auch Montagezeit spart. Für vorhandene Filter sind Nachrüstbausätze zur Umrüstung in Hauswasserstationen erhältlich.

 


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