Ausbildung

Regelmäßig werden die Unterschriften in Ausbildungsnachweisen verweigert mit dem Hinweis, das Berichtsheft sei doch bitte sorgfältig zu führen. Ebenso regelmäßig ­blicken Auszubildende die Ausbilder mit verständnislosem Blick an: „Warum denn? Sie wissen doch, was wir gemacht haben! Wieso muss ich das Ganze denn noch aufschreiben?“

Gesetzlichen Grundlagen
Das Führen von Ausbildungsnachweisen gehört zur Pflicht eines jeden Auszubildenden. Folgende Regelungen gelten:

• Auszubildende haben während ihrer Ausbildung einen Ausbildungsnachweis zu führen.
• Der ordnungsgemäß geführte Ausbildungsnachweis ist gemäß § 43 des BBiG (Berufsbildungsgesetz) Zulassungsvoraussetzung zur Abschlussprüfung.
• Der Ausbildungsnachweis ist meist auch zur mündlichen Prüfung vorzulegen.
• Er fließt nicht mit in die Prüfungsnoten ein.
• Der Ausbildungsnachweis soll während der Ausbildungszeiten im Betrieb oder in der Schule geführt werden können.
• Bei minderjährigen Auszubildenden soll der oder die gesetzliche/r Vertreter/in in angemessenen Zeitabständen von den Ausbildungsnachweisen Kenntnis erhalten. Dies soll durch die Unterschrift bestätigt werden. 
• Ein unzureichend geführter Ausbildungsnachweis kann zu einer Abmahnung führen.

Mit Sorgfalt geführte Berichtshefte sind für den Auszubildenden ein wichtiges und auch wertvolles Dokument. Es als lästige Pflicht abzutun, wird ihm nicht gerecht. Mit dem Berichtsheft wird auch dokumentiert, welche Ausbildungsinhalte bisher vermittelt wurden und welche noch offen sind. Der Ablauf ist wie folgt:

• In der Wochenaufstellung trägt der Auszubildende täglich stichwortartig die im Betrieb, in der Berufsschule und bei der überbetrieblichen Unterweisung durchgeführten Tätigkeiten bzw. Unterrichtseinheiten lückenlos ein.
• Ebenfalls werden Urlaubs- und Krankheitstage eingetragen.
• Mit der Unterschrift versichert der Auszubildende, dass die Eintragungen der Wirklichkeit entsprechen.
• Danach unterschreibt der Ausbilder die Berichte und erkennt somit den Wochenbericht an.

Das Berichtsheft in Form des Ausbildungsnachweises wird so zum Kontrollmittel über die ordnungsgemäße und vollständige Berufsausbildung.

Elektronische Ausbildungsnachweise
Der Ausbildungsnachweis kann auch am PC erstellt werden. Er ist monatlich auszudrucken. Alternativ kann durch eine elektronische Signatur sichergestellt werden, dass die Nachweise vorschriftsmäßig erstellt und abgezeichnet wurden. Wünschenswert ist auch der Eintrag von Fachberichten zu den jeweiligen Wochen.
Der Wochenbericht wird ausgedruckt und eingeheftet. Leichter geht es kaum noch, seine Wochenberichte up-to-date zu halten und auch immer wieder mal Zeichnungen und Berechnungen beizufügen. Vielfach stellt der Ausbildungsbetrieb dem Auszubildenden einen Ordner zur Verfügung.
Mögliche Fachberichte aus dem SHK-Bereich:

• Inbetriebnahme einer Trinkwasserinstallation,
• Montage eines Waschtisches,
• Herstellen einer Rohrverbindung verschiedener Rohrmaterialien,
• Berechnung der Biegeschenkellängen von Rohrleitungen,
• Typen von Lüftungs- und Klimaanlagen,
• Wartungsarbeiten an einem Heizungskessel.

Dies ist nur eine sehr kleine Auswahl von möglichen Themen.
Sowohl bei den althergebrachten, als auch bei den elektronisch erstellten Ausbildungsnachweisen, können und sollen Zeichnungen angefertigt werden. Woche für Woche entsteht so ein wertvolles Dokument der Ausbildung und so ganz nebenbei ein kleines Handbuch zum gewählten Beruf.
Neben der Überwachung des fach- und sachgerechten Ablaufes der Ausbildung können so die Auszubildenden die Möglichkeit nutzen, sich eine persönliche Visitenkarte auszustellen. Dieser Aspekt kommt den Auszubildenden leider in den aller­meis­ten Fällen viel zu wenig in den Sinn.
Die IKZ-PRAXIS bringt an dieser Stelle Beispiele für Fachberichte, die so oder in ähnlicher Form in den Ausbildungsnachweis übernommen werden können. Der Auszubildende braucht ihn dann nur noch an der entsprechenden Stelle im Ordner einbinden.