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Aus der Sachverständigentätigkeit

Teil 1: Absicherung von Kunststoff-Ablaufleitungen mit Muffenverbindungen unterhalb der Rückstauebene

Provisorisch durchgeführte Drucksicherung eines Muffen-Endstopfens nach einem Schadensereignis. Die Hersteller bieten professionelle Lösungen an. Bild: Jakob Wieland

Beispiele für nicht gesicherte (links) und gesicherte (rechts) Muffenstopfen und Verbindungen. Bild: Jakob Wieland

 

Bei Ablaufleitungen aus Kunststoffrohr mit Muffenverbindungen, welche unterhalb der Rückstauebene installiert werden, kommt es immer wieder zu Abwasserschäden durch nicht gesicherte Muffenverbindungen, welche sich infolge von Rückstau lösen, beziehungsweise auseinandergleiten.

Was bei gusseisernen Abwasserleitungen in Form von kraftschlüssigen Rohrverbindungen fast immer Beachtung findet, wird bei Kunststoffrohr-Abwasserleitungen oftmals vernachlässigt: die Sicherung gegen Auseinandergleiten. Muffenverbindungen verfügen per se nicht über die notwendige Drucksicherung. Das kann fatale Folgen haben. In der Praxis zeigen sich folgende Gefahrenpunkte:

Muffenstopfen im Bereich von Leitungsenden und Kopfreinigungen.
Die Hauptursache der Schäden bei den vorgenannten Abwasserleitungen sind Muffenstopfen, welche nicht über eine Drucksicherung verfügen. Zur Sicherung der Endstopfen gibt es regelkonforme Sicherungsschellen.

Drucksicherung von Muffenverbindungen bei Regenwasser-Ablaufleitungen, welche innerhalb von Gebäuden bis zum Dach geführt werden.
Da die vorgenannten Leitungen Innendrücke aufnehmen müssen, weil es zur Vollfüllung des Rohrquerschnitts durch Starkregen oder durch Verstopfungen kommen kann, treten hier Innendrücke auf, welche zum Auseinandergleiten der Muffenverbindungen führen können. Diese Gefahr besteht vor allem im Bereich von Richtungsänderungen. Aus den vorgenannten Gründen sind hier die Muffenverbindungen mit Sicherungskrallen zu sichern.

Abwasser-Pumpen-Druckleitungen.
 Auch diese können mittels Kunststoff-Abflussrohre ausgeführt werden. Voraussetzung ist, dass die Muffenverbindungen mit druckaufnehmenden Sicherungsschellen ausgerüstet werden. Denn hinter Pumpen und Hebeanlagen kann es in der gesam­ten Installation zu Druckschlägen kommen.

Fachhandwerker tun gut daran, ihre Kunden (am besten schriftlich) darauf hinzuweisen, gefährdete Leitungsabschnitte entsprechend sichern zu lassen. Die Industrie bietet professionelle Lösungen wie Sicherungsschellen oder -krallen zur nachträglichen Anbringung an.

Autor: Jakob Wieland, ö.b.u.v. Sachverständiger für Sanitär, Heizung, Lüftung

 


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