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Auf die Höhe kommt es an

Marktübersicht Waschtisch- und WC-Lifter

Leichte Montage und Demontage: Der Toilettenlifter „Closomat Aerolet V“ wird ohne zusätzliche Bodenbefestigung aufgestellt – ideal z. B. für Mietwohnungen. Bild: Closomat

„Wir sind uns sicher, dass zukünftig mehr und mehr Bäder mit höhenverstellbaren Produkten ausgestattet werden“, sagt Ralf Elbrächter, Mitglied der Geschäftsleitung von Granberg Deutschland. Dazu trage auch ein Design fern von steriler Krankenhausästhetik bei. Bild: Granberg

Praktisch: Das höhenverstellbare Waschtischmodul „S 50“ von HEWI punktet zusätzlich mit den Griffmulden des Mineralguss-Beckens, die sich sowohl als Haltegriffe wie auch als Handtuchhalter nutzen lassen. Bild: HEWI

Einfach nachzurüsten: Das elektrisch höhenverstellbare Waschtischmodul „Sanimatic WT“ wird als bewegliches Paneel in einem stabilen Rahmen vor die geflieste Wand gesetzt oder in ein vorhandenes Vorwandmontagesystem integriert. Bild: Kinedo/SFA Sanibroy

Einfach nachzurüsten: Das elektrisch höhenverstellbare Waschtischmodul „Sanimatic WT“ wird als bewegliches Paneel in einem stabilen Rahmen vor die geflieste Wand gesetzt oder in ein vorhandenes Vorwandmontagesystem integriert. Bild: Kinedo/SFA Sanibroy

Geräuschlos: Der stufenlose Hub der „Viega Eco-Plus“-Modelle wird hydraulisch per Gasdruckfeder ausgelöst. Bild: Viega

Mehr Möbel als Lifter: Das „VariVIT e-Lift WC“ von MEPA verfügt über zwei Seitenschränke, die die Stützklappgriffe aufnehmen können, wenn diese nicht gebraucht werden. Bild: MEPA

Eigener Produktbereich: Mit Pressalit Care SELECT bietet der dänische Hersteller zahlreiche Vorwandmodule für Waschtisch und WC, die sich stufenlos auf die gewünschte Höhe einstellen lassen, entweder elektrisch (linkes Bild) oder manuell per Kurbelbedienung (rechtes Bild). Bilder: Pressalit

Unauffällig: Die höhenverstellbaren Module der „BIS Vario-Linie“ von Walraven sind komplett in die Wand einbaubar und somit in das Gesamtbild des Bades vollständig integriert. Bild: Walraven

Belastbar: Die Sitzhöhe des WC-Lifters „BIS Vario DeSign 30“ von Walraven lässt sich stufenlos um 30 cm verstellen – auch während der Nutzung, sodass der Lifter auch beim Hinsetzen und Aufstehen unterstützt. Bild: Walraven

 

Auf der ISH 2015 war das Bad, das alle – egal ob Jung oder Alt, ob topfit oder in irgendeiner Form gehandicapt – gleichermaßen gut und bequem nutzen können, einer der Hauptdarsteller. Einen wichtigen Beitrag zum „Bad für alle“ leisten Waschtische und WCs, die mithilfe eines Lifters in der Höhe verstellbar sind. Welche Systeme derzeit im Markt angeboten werden, zeigt unsere Übersicht.

„Easy Bathroom“ – erfreulich eingängig ist die von der Vereinigung Deutscher Sanitärwirtschaft (VDS) im letzten Jahr auf der Leitmesse rund ums Bad lancierte Überschrift für den Trend hin zum „Bad für alle“. Die sympathische Leichtigkeit dieses Begriffes hat aber vielleicht auch ein wenig den Blick dafür verstellt, dass es hierbei nicht alleine um generationenübergreifende Badkonzepte geht, sondern auch um Lösungen, die Menschen mit – zum Teil erheblichen – körperlichen Einschränkungen ein möglichst barrierearmes, selbstbestimmtes und komfortables Leben und Wohnen möglich machen sollen.
Diese beiden Aspekte des „Bads für alle“ werden deutlich, wenn man sich mit den Sortimenten an Waschtisch- und WC-Liftern beschäftigt, die derzeit im deutschen Markt angeboten werden. Hier geht es auf der einen Seite darum, durch die flexible Höhenverstellung für den bestmöglichen individuellen Komfort für kleine und große, junge und ältere Nutzer zu sorgen. Zum anderen tragen höhenverstellbare WCs und Waschtische zugleich stets auch den Charakter von Assistenzsystemen, die mobilitätseingeschränkten Menschen mehr Beweglichkeit im Bad und bei der täglichen Körperhygiene verschaffen. Dementsprechend sind Bad-Lifter sowohl für den Hausgebrauch, insbesondere für Mehrpersonenhaushalte, sowie für Beherbergungsbetriebe als auch für Pflege- und Gesundheitseinrichtungen geeignet.

Noch eine Rarität im Privatbad
Gleichwohl sind sie im privaten Badezimmer, aber auch in Hotelbädern nach wie vor eher selten anzutreffen. Dabei sind die Zeiten, in denen solche Produkte Endverbraucher und Hoteliers oft schon von vornherein durch ihre wenig attraktive Krankenhaus-Ästhetik abschreckten, längst vorbei. Nach Einschätzung der Architektin und Bad-Planerin Bettina Schöttle-Lämmlin vom Sanitärfachbetrieb Marx in Lörrach liegt die vergleichsweise geringe Resonanz, auf die höhenverstellbare Keramiken hier treffen, zum einen an den höheren Investitionskosten, die insbesondere auf junge „Häuslebauer“ nicht gerade verlockend wirken. „Dass ein Bad dann häufig 20 bis 30 Jahre unverändert bestehen bleibt und genutzt werden will, ist vielen bei der Planung nicht richtig bewusst“, spricht sie aus Erfahrung.
Zum anderen haben aber auch viele Anbieter von Sanitär-Keramik dieses Thema noch nicht für sich entdeckt. In der Tat sind es in der Sanitärbranche eher Spezialanbieter wie Closomat, HEWI oder Pressalit, die Bad-Lifter für WCs und Waschtische in ihr jeweiliges Programm aufgenommen haben. Hinzu kommen Experten für Installationssysteme, wie etwa MEPA, Viega oder Walraven, deren Lifter Keramiken unterschiedlicher Drittanbieter aufnehmen können. Demgegenüber stehen Unternehmen anderer Branchen, wie z. B. Granberg, Spezialist für die flexible Küche und Küchen-Lifter, oder die Medizintechnikhersteller von Bentronic, die über ihre Beschäftigung mit Lösungen für ein barrierefreies Wohnen auch das Bad in den Blick genommen haben. Ausgewählte Bad-Lifter aus dem teilweise recht umfassenden Sortiment dieser Hersteller stellen wir in dieser Marktübersicht vor. Dabei nicht aufgenommen wurden Systeme, die keine stufenlose Höhenverstellung des WCs ermöglichen. So bieten u. a. Geberit mit „Duofix“, MEPA mit dem „VariVIT Hub-WC“, TECE mit „TECElux m-Lift“ oder Viega mit „Steptec“ eine in der Höhe variable WC-Aufhängung an. Obschon der mit diesen Produkten verfolgte Ansatz keine individuelle und werkzeugfreie Anpassung der Sitzhöhe des WCs unmittelbar im Bedarfsfall erlaubt, ist er dennoch einer vorausschauenden „Badplanung für morgen“ verpflichtet und soll daher hier als eine vergleichsweise kostengünstige Alternative zu den stufenlos verstellbaren Modulen Erwähnung finden.

Mehr Beweglichkeit im Bad
„Das bewegte Bad“ – so lautet das Motto, unter dem das zur A.S.T.-Gruppe gehörige Medizintechnikunternehmen Bentronic aus dem bayrischen Wolnzach für mehr Lebensqualität für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen im Bad sorgen möchte. Dazu beitragen sollen auf Knopfdruck in der Höhe verstellbare Waschtische und WCs, die beide sowohl als Unterputz- wie auch als nachträglich einbaubare Aufputz-Variante erhältlich sind. Die Gestelle der Lifter sind nach Angaben von Bentronic für alle Waschbecken und Armaturen bzw. WCs und Dusch-WCs geeignet. Um 30 cm lässt sich der Waschtisch bis auf eine Höhe von 100 cm nach oben fahren, während man das WC je nach Bedarf zwischen 40 und 80 cm Höhe positionieren kann. Die Höhenverstellung kann dabei auch unter einer Belastung von bis zu 150 kg erfolgen. Dabei geben beidseits des WCs angebrachte klappbare und mitfahrende Edelstahlgriffe zusätzlichen Halt. Für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, empfiehlt sich die Ausführung, bei der sich die Neigung der WC-Keramik stufenlos bis zu 7,5 Grad variieren lässt, sodass Aufstehen und Hinsetzen leichter gelingt; bei diesen Modellen kann man die Keramik sogar bis auf eine Höhe von 35 cm absenken.
Für die Höhenverstellung verwendet Bentronic – so verspricht es der Katalog – „langlebige und sehr leise Linear­antriebe mit ‚Sanft-Anlauf’“. Herauf- und Herunterfahren der Keramik wird über eine Funktas­tatur gesteuert, deren große Symboltasten eine einfache Bedien­barkeit sichern. Die Fernbedienung lässt sich beim optional erhältlichen Waschtisch bündig in die Vorderkante integrieren und beim WC in den Haltegriff installieren oder aber wie ein Lichtschalter an der Wand montieren. Auf Wunsch kann sie um zusätzliche Funktionen erweitert werden: beim Waschtisch etwa um eine Ruf- und Lichttaste; beim WC, dessen Spülung gleichfalls per Funk am Bedienelement ausgelöst wird, um Notruf-Knopf, Memory-Funktion, Tas­tensperre sowie bei den neigbaren Modellen um zwei Tasten, die das Abkippen und Aufrichten des WCs steuern. Für ein Mehr an Sicherheit sorgt bei allen Modellen ein automatischer Quetsch- und Klemmschutz.
Die Schweizer Closemo AG hat sich mit ihrer Marke Closomat seit Ende der 1950er-Jahre auf die Produktion von Dusch-WCs und später auch von Toilettenliftern spezialisiert. In der Tat können die Eidgenossen, die seit 1986 im deutschen Markt mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft vertreten sind, als „alte Hasen“ im Bereich WC-Lifter gelten. Schon seit 1985 fertigt der kleine Mittelständler in seiner Manufaktur höhenverstellbare WCs und passendes Zubehör – in erster Linie für das Gesundheitswesen. Das Besondere am Closomat-Angebot ist, dass sich die Lifter des Modells „Lima“ mit den Dusch-WCs des Unternehmens kombinieren lassen: allesamt um 30 cm in der Höhe von 43 auf 73 cm stufenlos verstellbare genormte Aufputzmodule für die Wand- oder Bodenmontage, die in den eigenen vier Wänden genauso wie in Pflegeeinrichtungen gegen jede herkömmliche Toilettenvorrichtung ausgetauscht werden können. Im Angebot sind aktuell vier Modelle mit acht verschiedenen Sitzgarnituren und fünf Bedienelementen, sodass für die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten des Nutzers mit Bewegungseinschränkung die passende Lösung zur Verfügung steht. So lassen sich die Funktionen des Dusch-WCs wie Spülung, Dusche und Föhn nicht nur per Funkfernbedienung, sondern je nach körperlichem Handicap über entsprechende Schalter auch per Fuß, Ellenbogen und sogar Rücken steuern.

WC-Lifter auf Rollen
Zusätzliche Assistenz bietet die elektromechanische, dem natürlichen Bewegungsablauf nachempfundene Hinsetz- und Aufstehhilfe des Modells „Aerolet V“, dessen Sitzhöhe sich zwischen 43 und
83 cm variabel einstellen lässt. Dieser Lifter wird ohne zusätzliche Bodenbefestigung aufgestellt. Er eignet sich nicht nur für Closomat Dusch-WCs, sondern zudem auch für konventionelle Toiletten mit aufgesetztem Spülkasten. Bedient wird „Aerolet V“ über zwei in den klappbaren Armstützen untergebrachte Steuerknöpfe oder über eine Fernbedienung. Der besondere Clou: Optional gibt es diese Lifter-Variante auch mit Rollen, sodass man ihn etwa in einer Pflegeeinrichtung auch in mehreren Wohneinheiten nutzen kann.
Granberg, international tätiger Spezialist für die flexible Küche aus Schweden, hat sich neben Systemen für die barrierefreie Küche auch auf Lifter für den Sanitärbereich spezialisiert, wobei man sich im Bad allein auf den Waschtisch konzentriert. Dazu werden zwei technische Lösungen angeboten, die zugleich unterschiedliche Preisstellungen bedeuten: elektrisch betrieben oder mechanisch. Das elektrisch höhenverstellbare Modell „Designline 417“ besteht im Aufbau aus einem Alu-Zinkblech-Liftmodul, das fest auf der Wand sitzt, und einem Gleitrahmen mit der Montageplatte für den Waschtisch. Auf diesen werden auch Spiegel und Beleuchtung montiert, die bei Lift-Betrieb mitlaufen. Alle notwendigen Installationen sind durch das bewegliche Element abgedeckt, das mit Laminat und Holz – das Beleuchtungsbord besteht aus Eiche Vollholz mit Halogenspots –, auf den ers­ten Blick gar nicht nach Bad, sondern vielmehr wie ein Möbelpaneel wirkt. Für die Gesamtbreite von 71,5 cm bietet Granberg verschiedene Waschtischdesigns in unterschiedlicher Tiefe und Formgebung, dazu überdies passende Mischer als Komplettlösungen. Für weitere Kombinationen mit einem frei gewählten Waschtisch steht auch ein Modell mit Vorrichtung für die Bolzenbefes­tigung zur Verfügung.
Granbergs „Basicline 415“ eignet sich für die Montage unter vorhandenen Spiegeln oder Spiegelschränken. Der maximale Hub beträgt wie beim Modell „Designline 417“ 25 cm und lässt sich ebenfalls per Handtaster elektrisch in Position bringen. Die flexiblen Zu- und Ablaufschläuche sind durch eine Blende verkleidet. Der Lifter von 65 cm Breite kann mit fast allen Waschtischen kombiniert werden; serienmäßig steht eine Reihe an Kombinationen von Vorwandmodulen verschiedener Tiefe mit unterschiedlichen Waschbecken und passenden Hebelmischern zur Auswahl. Des Weiteren sind motorisch verstellbare Waschtische mit breiterer Ablage erhältlich.
Für das kleinere Budget bietet Granberg ferner manuell höhenverstellbare Systeme an. Diese eignen sich vorrangig für eher seltene Anpassungen und damit insbesondere für den Objektbereich. Zur Auswahl stehen Modelle mit einer schrittweisen oder stufenlosen Anpassung. Dabei kann gewählt werden zwischen einer Kombination mit Spiegel und Beleuchtung, die der Bewegung folgen, und einer Montage unabhängig von Spiegel oder Spiegelschrank. Die manuelle Anpassung per Gasdruckfeder lässt eine werkzeuglose Höhenverstellung in Schritten von jeweils 1,2 cm zu. „Wir sind uns sicher, dass zukünftig mehr und mehr Bäder mit höhenverstellbaren Produkten ausgestattet werden. Neben dem Komfortgedanken lässt auch der demografische Wandel keine anderen Schlüsse zu”, sagt Ralf Elbrächter, Mitglied der Geschäftsleitung bei Granberg. So liefere man „schon heute die Produkte von morgen.”

Mehrgenerationen-Bad wird wichtiger
Dass „generationenübergreifende Badkonzepte immer mehr an Bedeutung gewinnen”, unterstreicht auch Lisa Hirschberg, Badplanerin bei HEWI. Entsprechend gehe es zunehmend um Lösungen, die den Bedürfnissen aller Nutzer – ob groß oder klein, mit oder ohne Rollstuhl oder Rollator – gerecht werden. Die individuell höhenverstellbaren WC- und Waschtischmodule des Programms „S 50“ des Systemanbieters für die Bereiche Sanitär und Baubeschlag aus Bad Arolsen tragen dem Rechnung. Erhältlich sind die mit hochwertigen Plexiglasfronten verkleideten Module in den Farben Weiß und Grau.
Angetrieben durch einen Motor können die Module per Funkfernbedienung stufenlos auf die passende Höhe eingestellt werden. Dabei kann der Nutzer die Sitzhöhe der WC-Keramik um 15 cm variieren und zwischen 42,5 und 57,5 cm positionieren, und dies sogar während der Nutzung. Optional erhältliche Stützklappgriffe sind in barrierefreier Höhe angebracht und variieren ihre Position parallel zu der des WCs. Um mit dem WC-Lifter S 50 von HEWI kombinierbar zu sein, dürfen Keramiken herkömmlicher WCs nicht länger als 70 cm sein; zudem müssen sie über einen Befestigungsabstand von 18 oder 23 cm verfügen. Mit Blick auf den Einsatz von Dusch-WCs empfiehlt der Hersteller ausgewählte Modelle von Duravit.
Das Waschtischmodul „S 50“ kann je nach Bedarf in seiner Höhe zwischen 70 und 100 cm verstellt werden. Dank eines bis zur Oberkante des Waschbeckens reichenden Spiegels, der optional auch mit warmweißer LED-Beleuchtung erhältlich ist, lässt sich das Modul sowohl im Stehen als auch im Sitzen bequem nutzen. Erhältlich ist der Lifter mit dem HEWI Waschtisch aus Mineralguss, dessen Griffmulden entweder als Haltegriffe oder praktische Handtuchhalter dienen.
Wichtig für die Montage zu wissen ist, dass die Bad-Lifter aus dem Programm „S 50“ aus zwei Komponenten bestehen: aus dem Vorwandelement, das es in der Rohbauphase zu installieren gilt, und einem Fertigset, das sich aus den jeweiligen Funktionselementen und den abschließenden Acrylglasfronten zusammensetzt.
Kinedo, eine Marke der SFA-Sanibroy Gruppe, hat sich auf das Generationenbad spezialisiert und bietet in diesem Segment diverse Produkte an. So erstaunt es nicht, dass auch jeweils eine höhenverstellbare Lösung für das WC und den Waschtisch verfügbar ist. Der „Sanimatic WT“ ist ein elektrisch höhenverstellbares Waschtischmodul, das als bewegliches Paneel in einem Rahmen vor die geflieste Wand gesetzt oder in ein vorhandenes Vorwandmontagesystem integriert wird. Die Tiefe beträgt wie beim WC-Modul 25 cm. In beiden Fällen liegt der Fokus auf einer unkomplizierten Nachrüstbarkeit. Das handelsübliche Waschbecken mit bis zu 70 cm Breite kann per Kabel-Fernbedienung auf eine Höhe zwischen 65 und 95 cm (Oberkante Waschbecken) eingestellt werden. Zudem lässt sich die Frontplatte mit einem Spiegel individuell ergänzen; aufgrund des Unterbaus ist jedoch nur ein Aufkleben möglich. Beim WC-Modul ist die beliebig zuwählbare wandhängende WC-Keramik um 37 cm vertikal verstellbar. Zum optionalen Zubehör gehören Stützklappgriffe, für die auf dem Paneel Montagepunkte vorgesehen sind. Für die ABS-Frontplatten beider Module sind Farbdekore erhältlich.

Elegantes Möbel
Auch MEPA hat sich des Themas Höhenverstellbarkeit für WCs angenommen. Mit dem seit mehr als elf Jahren im Markt befindlichen „VariVIT HUB WC“-Element für die Vorwandinstallation bzw. die Installation vor oder in einer Ständerleichtbauwand war das Unternehmen aus Rheinbreitbach einen ersten Schritt gegangen. Allerdings erfolgt die mechanische Einstellung der Sitzhöhe des WCs hier durch ein Umjustieren der Befestigungsbolzen. Diese müssen dazu gelöst und wieder festgezogen werden, um die Höhe der Keramik um bis zu 7 cm variieren zu können. Im Vergleich dazu bietet die seit Juni 2016 erhältliche, elektrisch verstellbare Variante deutlich mehr Komfort und Flexibilität. Das für die Vorwandinstallation und den Trockenbau geeignete „VariVIT e-Lift WC“ ist dabei weniger ein bloßer Lifter als vielmehr ein elegantes Möbel aus zu 100 % wasserfestem Kunststoff. Seine Front wird mit einer Platte aus hochwertigem Glas abgedeckt, die eine einfache Reinigung des Möbelelements ermöglicht. Links und rechts schließen sich Seitenschränke an, die die integrierten Stützklappgriffe aus Edelstahl aufnehmen können. Um 15 cm lässt sich die WC-Keramik in der Höhe zwischen 44 und 59 cm per Druck auf die in den Haltegriffen befindlichen E-Taster stufenlos verstellen, über die sich auch die Spülung auslösen lässt. Zudem ist das e-Lift WC mit einer zuschaltbaren Hygienespülung ausgestattet. Kombinieren kann man das höhenverstellbare Einbaumöbelsystem mit Wand-WC-Keramiken mit einer Ausladung von maximal 60 cm; für Dusch-WCs ist das „VariVIT e-Lift WC“ nicht geeignet. Die Montage ist laut Hersteller nur auf Fertigfußböden möglich.
Der dänische Hersteller Pressalit widmet sich im Produktbereich „Pressalit Care“ den in ihrer Mobilität beeinträchtigten Benutzern von Bad und WC. Vorwandmodule „Pressalit Care SELECT“ bieten jeweils für Waschtisch und WC manuelle und motorische Hebe- und Senkvorrichtungen in verschiedenen Bedienvarianten. Dazu gibt es Zubehör wie Stützklappgriffe, elektrische Spülauslöser und Papierhalter im abgestimmten Design.
Bei den WC-Liftern „Pressalit SELECT“ gehören Keramik, WC-Sitz und Spülkas­ten zum Lieferumfang. Für die Kombination mit Stützklappgriffen kann zwischen einer Variante mit seitlichen Profilen an der beweglichen Platte, auf denen diese montiert werden (Gesamtbreite dann 81,5 cm), oder der Anordnung auf einer waagerechten Wandschiene hinter dem WC-Lifter gewählt werden. Das Vorwandmodul selbst hat eine Tiefe von 21,5 cm und ist in drei Farben erhältlich. Die elektrische Anpassung bietet Sitzhöhen von 42,5 bis 82,5 cm, bei Kurbelbedienung ist eine Höhenverstellung um 30 cm (42,5 bis 72,5 cm) möglich. Die Handkurbel ist seitlich auf dem beweglichen Teil des „SELECT“-Vorwandmoduls angeordnet.
Bei den „Pressalit SELECT Waschtisch“-Liftern handelt es sich wie bei den WC-Liftern um eine Kombination aus fixiertem Rahmen und einer beweglichen Montagefläche, die sich elektrisch oder mechanisch verstellen lässt. Der Motor ermöglicht eine Höhenverstellung von 67 bis 97 cm über dem Boden und wird entweder an einer seitlichen Griffstange mit Bedienkontakt ausgelöst, wobei diese auch als zusätzliche Stütze dienen kann, oder per kabelgebundener Fernbedienung. Die Waschtisch-Lifter gibt es auch für die Kombination mit einer Wandarmatur, die wie der Waschtisch selbst auf der höhenverstellbaren Trägerplatte montiert ist.
Pressalit komplettiert das Programm der höhenverstellbaren Waschtische mit der „Serie PLUS“, die auf einer Wandschiene aufbaut. Auch hier erfolgt die Betätigung über einen Hebel oder per kabelgebundener Fernbedienung. Zusätzlich lässt sich der Waschtisch an seiner wandmontierten Führung auch seitlich verschieben. Dies ermöglicht kleine Anpassungen je nach baulicher Situation vor Ort.

Hub per Gasdruck
Der Sanitärspezialist Viega nimmt mit „Viega Eco Plus-WC“ und „Eco Plus-Waschtisch“ sowohl den Markt für barrierefreie Bäder als auch das Thema Generationenbad ins Visier. Beide Lösungen bieten funktionalen Komfort-Mehrwert, ohne optisch an Bäder für stark mobilitätseingeschränkte Nutzer zu erinnern: Die spontane, individuelle Anpassungsfähigkeit der Produkte steht im Vordergrund. Sie soll es im täglichen Umgang den großen und kleinen sowie älteren Badbenutzern ermöglichen, WC und Waschtisch auf die Wunsch-Höhe einzustellen. Die gesamte Technik verschwindet hinter einer Glas-Abdeckscheibe, auf der sich die Objekte jeweils vor der Metallständerwand/Vorwandinstallation bewegen. Der stufenlose Hub beträgt beim Waschtisch 20 cm, beim WC 8 cm. Ausgelöst wird er hydraulisch mit Gasdruckfeder, kommt also ohne Elektronik und Antriebsmotor aus: Entsprechend geräuschlos funktioniert das Heben und Senken der Keramik. Der Betätigungsknopf, mit dem sich WC oder Waschtisch hoch- und herunterfahren lassen, kann frei außerhalb der Glasabdeckung platziert werden, was zusätzliche Flexibilität ermöglicht. Das WC-Element ist mit vielen Keramiken kombinierbar und wird mit einem Spülkasten mit Zwei-Mengen-Spültechnik geliefert. Für Keramiken, die mehr als 28 kg wiegen, muss die werksseitig montierte Gasdruckfeder gegen eine optional erhältliche Spezialfeder ersetzt werden.
Walraven, der Hersteller für Installationssysteme mit Hauptsitz in den Niederlanden, bietet elektrisch und mechanisch höhenverstellbare Vorwandelemente für WC und Waschtisch. Die Produkte der „BIS Vario-Linie“ vereinen nach Worten von Jochen Mader, Key Account Manager, zwei Vorteile: „Sie sind zum einen komplett in die Wand einbaubar und somit in das Gesamtbild des Bades vollständig integriert. Zum anderen sind sie auch während der Nutzung höhenverstellbar. So können sie auch beim Hinsetzen und Aufstehen unterstützen.” Dazu lässt sich die Sitzhöhe beim „BIS Vario DeSign 30“ stufenlos um 30 cm verstellen. Auch für den Anschluss eines Dusch-WCs sind Modelle im Angebot. Die Trockenbauelemente sind mit Wasser- und Stromanschluss ebenso wie mit der notwendigen Elektro- und Sanitärtechnik inklusive Spülkasten und Ablaufset ausgerüstet. Das Modell „BIS Vario WC Care 30“ ist vorgerüstet, um Stützklappgriffe mit integriertem Bedienfeld an den vorgerüsteten Montagerahmen anzubringen. Die Elemente fügen sich nahtlos in die gesamte Wandkonstruktion und verwenden eine Beplankung im Bereich der flexiblen Anschlüsse. Für das wandhängende, höhenverstellbare WC ist bei Walraven u. a. ein sogenanntes Glascover verfügbar.
Beim höhenverstellbaren Waschtisch kann sich die Beplankung über dessen gesamte Breite am Raumdesign orientieren. Das Waschtisch-Vorwandelement ist wie die WC-Module um bis zu 30 cm elektrisch in der Senkrechten verstellbar, sodass sich die Waschtischoberkante stufenlos in einer Höhe zwischen 70 und 100 cm positionieren lässt.

Autoren: Dr. Carsten Tessmer, Heinz Kaiser, Hamburg

 


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