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Auf dem Weg zum neuen Baderlebnis

Bei einer Badsanierung zeigen sich viele Punkte, an die der Sanitärprofi sein Fachwissen ansetzen kann

Bei der Badsanierung „Wanne raus, Dusche rein“ muss auch an die Wände gedacht werden, die zuvor vom Wannensockel verdeckt wurden. Hier bieten sich Paneel-Lösungen an wie z.B. beim Konzept „Vinata“ von Roth – bestehend aus Mineralgussduschwanne, Glasschiebetür und Glasrückwände. Bild: Roth Werke

„Repaneel“ (Anbieter Repabad) sind großformatige Wandpaneele, für die Zement- und Zellulosefasern verpresst werden. Digitaldruck bietet u. a. Dekore in Steingrau, Terrazzo und Zement, passend zum Industriestil (hier im Bild). Die Duschwanne „Oslo“ vom selben Hersteller besteht aus Mineralguss. Bild: Repabad

„Hüppe EasyStyle“ Wandverkleidungsplatten zum Aufkleben sind in unterschiedlichsten Designs verfügbar, z.B. Natursteinoptik. Auch individuelle Fotovorlagen in geeigneter Größe sind möglich. Der neue Look für die Wand bietet sich für alle Bereiche am Bad an. Bild: Hüppe

Einige Duschrinnen von Dallmer (hier das Modell „CeraWall Connect“) können mit der Boden­ablaufpumpe „Plancofix Connect“ (Jung Pumpen) kombiniert werden. So ist es möglich, Duschen auch ohne ausreichendem Gefälle zu einer Fallleitung zu entwässern. Die „Connect“-Aktiventwässerung kann ab einem Bodenaufbau von 75 mm eingesetzt werden und Höhen­unterschiede von min. 15 cm bis max. 60 cm überwinden. Bild: Dallmer

Das Duschboard „Kermi Line“ mit Edelstahlabdeckung der Duschrinne ist ein Komplettsystem mit integriertem Gefälle und Ablauf, werkseitig eingedichtet, für die bodengleiche Dusche. Das Hartschaum-Duschboard ist flächenbündig befliesbar. Bild: Kermi

„Sanifloor+1“ ist eine Kleinhebeanlage für Duschwasser und wird mit dem je nach Bausituation passenden Ablauf für Fliesenböden, flache Duschwannen oder befliesbare Wedi-Duschboards geliefert. Die hohe Förderleistung sei auch für Regenduschen geeignet, sagt der Hersteller. Bild: Sanibroy SFA

„RenoDeco“ ist ein Wandverkleidungssystem mit einer breiten Auswahl Designs, mit denen sich alte Bäder in der Sanierung oder Teilrenovierung kreativ verwandeln lassen. Hier florales Dekor „Eukalyptus“, links in der Dusche, kombiniert mit Steinoptik am Waschplatz. Bild: HSK

Für die Sanierung mit einem „Washlet“ sprechen verbesserte Hygiene und Komfort, argumentiert der Hersteller Toto, zumal bei der altersgerechten Badsanierung. Das Modell „Washlet RX“ hat mehrere Reinigungsfunktionen und einen beheizbaren Sitz. Wichtig bei der Sanierung: Es ist an den Stromanschluss zu denken. Bild: Toto

 

Eine Grunderneuerung im Bad hat für viele Besitzer hohe Priorität. Auslöser sind oft die veraltete Technik, Aufteilung und Optik. Nicht zuletzt: Fit für die Zukunft soll das Bad sein, auch die werthaltige Investition in die eigene Immobilie ist ein wichtiger Aspekt. Der Beitrag gibt einen Überblick über Ansatzpunkte der Badsanierung.

 

Die Sanierung im Sanitärbereich hat vor allem im Privatbad viele Auslöser und Motivationen. Was selbstverständlich klingt, sollte am Beginn einer Planung Punkt für Punkt durchgegangen werden, denn davon hängt der erforderliche oder gewünschte Umfang der Sanierung ab: Handelt es sich um eine Schaden-Sanierung oder eine substanzielle Verbesserung? Haben die Bauherren neue Komfortbedürfnisse, beispielsweise aufgrund von Alter oder Einschränkungen, oder richtet sich der Bedarf eher auf eine frische, moderne Optik? Soll das Bad für einen Verkauf der Wohnung oder des Hauses „marktfähig“ gemacht werden – schließlich haben Optik und Komfort im Bad einen großen Einfluss auf die Bewertung der Immobilie, nicht zuletzt auch auf die Vermarktung zur Miete.

Ähnlich wie bei einer Neubauplanung die Bedürfnisse abgeklopft werden müssen – wer nutzt das Bad wie und mit welchen Anforderungen – ist auch bei der Sanierung eine Prioritätenliste nötig; denn Wünsche reichen bekanntlich bis zum Himmel, und dank des technisch Machbaren lässt sich mehr realisieren als der Sanitär-Laie ahnt (Budget vorausgesetzt). Vor allem, wenn Eingriffe in die Substanz gefragt sind – z.B. neuer Boden, Abriss der Fliesen, Leitungsverlegung – ist es ratsam, mit den Bauherren den genauen Aufwand und Zeitplan zu besprechen und auch die Frage nach einem zeitweiligen Ersatz-Bad/WC zu klären. Ohne hier tiefer darauf einzugehen: Auch für solche Übergangslösungen gibt es entsprechende Angebote am Markt. Auf jeden Fall sollte man an Flexibilität und Kreativität der Auftraggeber appellieren.

 

Im Fokus: der neue Duschplatz

Mittlerweile macht es einen Großteil der Sanierungen in Privatbädern aus: Die Wanne wird gegen die bodengleiche Dusche ausgetauscht, so lautet landauf, landab der Wunsch der Badbesitzer. Bevor im Nachhinein Zweifel aufkommen, kann der Sanitärprofi den neuen Duschbereich so überzeugend ausstatten, dass es für Reue keinen Anlass gibt. Kernpunkt ist in der Regel eine Duschanlage mit mehreren Funktionen, möglichst mit Thermostat, und an Ablagen sollte der Badplaner ebenso denken: Hier beweist der Fachbetrieb Kompetenz und konstruktives Geschick mit einer in die Vorwand integrierten Ablagenische. Die gibt es übrigens als Einbaumodul von Sanitärherstellern wie Hansgrohe, Easy Drain und Geberit (jeweils als UP-Box, befliesbar) oder auch von Schlüter. Platz findet die Box in unterschiedlicher Größe im Hohlraum der Installationswand. Eine Dichtmanschette, eingearbeitet in den Fliesenkleber der Wandgestaltung, verhindert Wasserschäden in der Vorwand.

Maximale Abdichtung verlangt der Duschplatz, der mit dem übrigen Boden optisch verschmelzen soll und eine Linien- oder Punktentwässerung besitzt. Alternativ einen Wandablauf, der mit seiner minimalistischen Konstruktion als Schlitz am unteren Ende der (Vor-)Wand der Dusche einen Designakzent verleiht: Die Fläche bleibt unberührt, das Wasser fließt fast unsichtbar ab. Der Wandablauf wird in eine Vorwandinstallation inte­griert, die bei der Badsanierung sowieso eine wichtige Rolle spielt, z.B. mit dem „Duofix Element“ (Geberit) für die Dusche mit Wandablauf. Im Sanitärmodul können darüber hinaus Leitungen, Anschlüsse und Bedienelemente für den Brausekomfort untergebracht werden. Oft dient die Trockenbauwand auch als willkommener Raumtrenner. 

 

Am Bodenaufbau entscheidet sich (fast) alles

Hinsichtlich der Auswahl der Duschlösung und Platzierung der Ablauftechnik sind ein paar Vorüberlegungen selbstverständlich: Zunächst sind die baulichen Bedingungen zu erfassen, die bei einem Altbau mit Holzbalkendecke anders ausfallen als bei einem Gebäude mit Betondecke. Entscheidend ist die verfügbare Einbauhöhe für die bodengleiche Duschfläche und Entwässerung. Ablaufspezialisten wie Tece und ACO weisen auf Ablauftechnik mit flachen Geruchsverschlüssen (unter 50 mm) hin, für die es seit Juni 2023 eine Anpassung der einschlägigen Norm DIN EN 1253-6 „Abläufe für Gebäude“ gibt.

Die Höhe hat nicht zuletzt auch Einfluss auf die Anordnung der neuen Dusche im Raum: Die Verbindung zur Abwasserleitung (z.B. Fallleitung) muss hinreichendes Gefälle haben. Das mag keine Sorgen bereiten, wenn die neue, bodengleiche Dusche in etwa an der Stelle der bisherigen Wanne installiert wird. Aber bei einer Umplanung der Objekte – mit Tausch der Positionen – spielt das durchaus eine Rolle. Und auch dort, wo Wasser nicht mehr im Freigefälle ablaufen kann, weil die Dis­tanz für das benötigte Gefälle zu groß ist oder die vorhandene Abwasserleitung in der Wand zu hoch liegt, gibt es Lösungen. Kurz gesagt: Eine Pumpe schafft was weg.

So bietet der Spezialist für Ablauflösungen Jung Pumpen mit der Linie „Plancofix“ eine Bodenablaufpumpe in Form einer Fliese. Sie wird in den Duschboden eingesetzt und die Fläche befliest. Für die gefragte Optik einer Duschrinne bietet sich u.a. die „Connect-Aktiventwässerung“ an, die in der Zusammenarbeit mit dem Entwässerungsspezialisten Dallmer entwickelt wurde. Sie kombiniert die Bodenablaufpumpe mit den darauf abgestimmten Duschrinnen „CeraFloor Connect“, „CeraWall Connect“ und „CeraFrame Connect“. Das Abwasser werde „zuverlässig und extrem leise“ in die vorhandene Abwasserleitung befördert, so die Hersteller. Der Ablaufspezialist SFA (Sanibroy) bietet zweierlei, eine Pumpe für Grauwasser aus der Dusche und eine Variante mit Schneidwerk, an der sich auch das WC anschließen lässt. Bei Lux Elements ist die Bodenablaufpumpe wiederum in das Duschboard integriert.

Generell muss bei der Planung der bodengleichen Dusche auch auf das Gefälle an der Oberfläche gedacht werden. Je nachdem ob die Ablaufrinne mittig auf der Fläche, wandnah oder seitlich längs der Duschabtrennung installiert werden soll, ist das Gefälle entsprechend auszurichten. Hier sind herkömmlich zwei Prozent Neigung der Fläche zum Ablauf vorzusehen, bei einem mittigen Punktablauf von allen Seiten (aber in diesem Fall über kürzere Distanz, da der Weg zur Mitte der Duschfläche geringer ist als bei einem Ablauf zur Wand). Duschboards sollen für den reibungslosen Einbau sorgen, weil Aufbau der (befliesbaren) Duschfläche und Ablauftechnik in einem Modul vereint sind. Die Modullösungen werden von Duschspezialisten wie Kermi und HSK angeboten, weitere Hersteller von Bauelementen wie Wedi, Poresta und Lux Elements erweitern die Auswahl.

 

Neue Kleider für die Wand braucht das Bad

Aber die Dusche im sanierten Altbaubad besteht nicht nur aus Fläche und Bodenablauf, auch die Wandgestaltung ist ein wichtiger Faktor für die Zufriedenheit der Auftraggeber. Schließlich gefällt in vielen Fällen die alte Fliesenoptik nicht mehr, Stichwort Bahama-Beige, und zusätzlich zu mehr Duschkomfort soll auch ein einladendes Gesamtbild die Sanierung lohnend machen. Allerdings scheuen viele Privatbadbesitzer den Aufwand und den Schmutz, der bei einem vollflächigen Abschlagen der Fliesen kaum zu vermeiden ist, und verschieben eine längst gewünschte Sanierung in die Zukunft. 

Eine interessante Lösung in der Komplett- und Teilsanierung bietet die Auswahl von Wandpaneelen, die auf die alten Fliesen geklebt werden und mit einer fugenlosen Optik überzeugen wollen. „SHK-Profis können die Badgestaltung nach Wunsch des Kunden aus eigener Hand umsetzen. Ein Fliesenleger oder andere Gewerke sind für die Realisierung nicht erforderlich“, beschreibt HSK den Vorteil der Paneele, die der Duschenspezialist mit dem Programm „RenoDeco“ anbietet. Weitere Systeme nach dem Motto Paneele-auf-Fliesen finden sich u.a. bei Hüppe („EasyStyle“), Duscholux („PanElle“), Kinedo („Kinewall“), Repabad („Repaneel“), Roth Werke („Vipanel“) und Artweger („Artwall“). Ein Argument, das vielfach genannt wird, verweist auf den Zeitplan des ausführenden Sanitärbetriebs, der im Hinblick auf die Wandsanierung mit Paneelen unabhängig von anderen Gewerken ist.

Zum Einsatz kommen in der Regel 3 bis 4 mm starke Aluminium-Verbundplatten oder Verbundplatten mit einem mineralischen Trägermaterial, digital bedruckt und mit geschützter Oberfläche. Die genannten Hersteller verweisen auf den Vorteil der Verarbeitungsfähigkeit vor Ort, einfaches Bohren und Sägen. Die Platten werden auf die vorbereitete Fliesenfläche geklebt. Darüber hinaus gibt es Duschrückwände und Paneele aus Glas, z.B. bei den Spezialisten für Duschabtrennungen Sprinz und Glassdouche. Gläserne, bedruckte Paneele lassen sich dank ihrer durchscheinenden Eigenschaft mit LED in Szene setzen. Auch strukturierte Wandpaneele finden sich am Markt sowie Verkleidungen, die sich für das Dampfbad eignen.

 

Sanierung heißt auch Individualisierung

Im Gespräch mit dem Endkunden kann der Fachhandwerker das attraktive Thema „Individualisierung im Bad“ aufgreifen: Marmor- oder Backsteinoptik, naturnahe Dekore oder krasser Industriestil? Die Auswahl von Oberflächen und Dekore in den Programmen der Hersteller bietet zahlreiche Wahlmöglichkeiten, den persönlichen Geschmack der Bauherren aufzugreifen. Dabei kann es sich auch anbieten, den bevorzugten Stil bei Armaturen, Brausen und Waschplatz aufzugreifen. Naturnahe Materialien und organische Formensprache setzen sich z.B. auf entsprechender Wandverkleidung in Holz-Optik harmonisch fort; mattschwarze Armaturen können auf einer Beton-Optik des Paneels stilsicher wirken. Die Möglichkeiten reichen bis zur individuellen Motiv-Wahl, denn für den Digitaldruck auf der Wandverkleidung sind in vielen Fällen auch persönliche Fotos, z.B. Urlaubsmotive, einsetzbar. Das Digitalfoto muss nur entsprechend groß zur Verfügung stehen – die Hersteller geben dazu Auskunft. 

Individualisierung im Bad – das ist gerade bei der Altbausanierung ein zen­traler Punkt für alle Überlegungen, welche Art von Komfort im „neuen“ Bad gewünscht ist und auf welche Vorlieben oder Anforderungen der Benutzer das Bad reagieren soll. Einmal abgesehen von dringendem Sanierungsbedarf aufgrund baulicher Mängel ist es gerade der Wunsch vieler älterer Bauherren, „jetzt noch einmal richtig zu investieren“. Solche Überlegungen kann der Badplaner mit Hinweisen auf die Zukunftsfähigkeit des Badkomforts aufgreifen, schließlich ist auch mangelnde Mobilität oder ein gewisser Pflegebedarf in der Zukunft nicht auszuschließen. Immerhin werden laut amtlicher Statistik vier von fünf Pflegebedürftige zuhause versorgt. Das legt viele Fragen auf den Tisch des Hauses: nach einem altersgerechten WC und rutschhemmenden Bodenbelag, nach einer insgesamt aufgeräumten Badarchitektur und möglicherweise nach vorsorglichen Montagepunkten für Haltegriffe. Ein Aspekt: Das Dusch-WC sollte nach Ansicht vieler Badplaner immer mit angeboten werden.

Ein letzter Punkt, der bei der Altbausanierung gelegentlich unter „ferner liefen“ verbucht wird, aber zu einer individuellen Planung gehört: der Austausch des Badheizkörpers. Hier gilt es, sich nicht mit dem vorhanden Standardradiator zufrieden zu geben, sondern mit einem modernen Wärmespender – möglicherweise an versetzter Stelle – einen Designakzent zu setzen. Am Markt findet sich eine breite Auswahl Designs und Oberflächen, z.B. von Kermi, HSK und Vigour, von Trendfarbe bis zur puren Edelstahloptik. Damit lässt sich dank der flachen Bauweise vieler moderner Designheizkörper zum einen Bewegungsfreiheit schaffen und zum anderen die Badgestaltung abrunden.

 

Autor: Heinz Kaiser, freier Journalist

 


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