Zukunft Altbau: Kaum Einsparpotenzial durch Smart Home
Stuttgart. Ist die Heizung richtig eingestellt, lässt sich der Energieverbrauch mit intelligenten Systemen nur geringfügig reduzieren. Darauf weist Zukunft Altbau hin, das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm rund um die energetische Sanierung.
Intelligent vernetzte Häuser sollen für mehr Lebensqualität sorgen, Zeit sparen und den Energieverbrauch senken. Der Markt für solche Anwendungen wächst rasant. Große Hoffnungen werden vor allem in smarte Heizungssteuerungen gesetzt – rund 70 % des Energieverbrauchs in privaten Wohngebäuden entfallen auf die Raumwärme. Bei einer bereits gut eingestellten Heizungsregelung ist das Einsparpotenzial durch Hausautomation und Smartphone-Apps jedoch begrenzt. „Ist die Heizung optimal eingestellt, können smarte Technologien nur wenige Prozentpunkte rausholen“, sagt Frank Hettler von Zukunft Altbau. Hauseigentümer sollten daher Kosten und Nutzen genau abwägen und sich vor allem um eine reibungslos funktionierende Heizung kümmern, so Hettler weiter.
Zukunft Altbau resümiert: Wer über eine gut funktionierende und bedarfsgerecht eingestellte Heizung verfügt, reizt das Einsparpotenzial bereits weitgehend aus. Damit die Heizung energiesparend läuft, sei die richtige Einstellung der Heizkurve ein wichtiger Faktor. Sie regelt die Temperatur des Heizungswassers in Abhängigkeit zur Außentemperatur. Ein Gebäude braucht bei plus 8 °C weniger Wärmezufuhr, um auf angenehme Temperaturen zu kommen, als bei - 8 °C. Mit einer steilen Heizkurve wird das Wasser bei kalten Außentemperaturen heißer zum Heizkörper geschickt als mit einer flacheren Heizkurve. Der Heizkessel muss bei niedrigeren Vorlauftemperaturen weniger arbeiten, die Verteilverluste sind geringer.
„Über klassische Effizienzmaßnahmen hinausgehende Einsparungen sind mit einer Gebäudeautomatisierung nur noch im niedrigen einstelligen Prozentbereich möglich“, sagt auch Meike Militz von der Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Es sollte zudem bedacht werden, dass Smart-Home-Systeme im Dauerbetrieb arbeiten und Tag und Nacht Strom verbrauchen. Die Technologie habe außerdem ihren Preis. Besonderes Augenmerk sollten Hauseigentümer daher zuerst auf eine durch eine Fachperson richtig eingestellte Heizung legen, so Militz. Die Ausgaben für das smarte Haus könnten dann kaum noch zur Heizenergie- und Kosteneinsparung beitragen.
www.zukunftaltbau.de
www.verbraucherzentrale-bawue.de