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Zufriedenheit schaffen im eigenen Betrieb

 

Ob Anlagenbauer, Kundendienstmonteur oder beratender Meister – wenn Mitarbeiter den Betrieb verlassen, dann hat das Konsequenzen. Baustellen werden nicht pünktlich fertiggestellt, Aufträge müssen verschoben werden. Das erzeugt Unmut beim Kunden und schlägt sich letztlich auf den Umsatz nieder. Zu allem Übel gestaltet sich die Suche nach personellem Ersatz schwierig und langwierig.
Richtig ärgerlich wird es, wenn der entsprechende Mitarbeiter selbst ausgebildet und/oder regelmäßig weiterqualifiziert wurde – und dann in Richtung Industrie abwandert. Mehr als einmal haben uns Betriebsinhaber berichtet, dass Mitarbeiter sogar im Rahmen von Schulungen abgeworben wurden. Und auch der Fachverband SHK Bayern kommt nach einer Umfrage unter den angeschlossenen Fachbetrieben zu dem Ergebnis, dass die Abwerbung von Personal durch Industrie und Großhandel eine elementare Bedrohung für den Personalverlust in den Betrieben darstellt.1)
Gleichwohl: Neu ist das nicht. Abwerbung gehört zum Geschäft. Schon vor 20 Jahren – also zu meiner aktiven Handwerkszeit – versprachen Versorger, Großhandel oder Industrie Gesellen wie auch Meistern neue Perspektiven. Das war und ist legitim. Nur war die personelle Situation in früheren Zeiten komfortabler. Wenn jemand ging, dann kam meist schnell einer nach. Heute aber, wo viele Handwerksbetriebe an der Kapazitätsgrenze fahren, wird die Luft schnell dünn.
Und wohl deshalb geht die Industrie schon länger kreative Wege, um ihres drohenden Personalnotstands Herr zu werden. Und um den Absatz der hergestellten Produkte zu forcieren. Jüngstes Beispiel: Ein Hersteller bietet Estrichlegern eine Qualifikation zum Wärmebodentechniker an, dazu gehört auch die Installation der Fußbodenheizung2). Auch das ist kein Einzelfall in der Branche. Trockenbauer werden fit gemacht für die Wandheizungsmontage, Elektriker für die Ölfeuerung. Der Kampf um die guten Köpfe ist in vollem Gange. Nicht auszudenken was passiert, wenn künftig verstärkt branchenfremde globale Player im SHK-Monopoly mitmischen wollen und dafür Personal aus den Reihen des Fachhandwerks mit attraktiven Angeboten rekrutieren.
Verhindern lässt sich das nicht. Was sich aber bewährt hat, sind eine leistungsgerechte Entlohnung, Weiterbildungsmöglichkeiten, vernünftige Arbeitsausstattung – Kleidung, Werkzeug, Kommunikationsmittel – und ein gutes Betriebsklima. Insbesondere der letzte Punkt verdient Bedeutung. Teambildung, Motivation und Anerkennung sind die Schlüssel für zufriedene Mitarbeiter. Und die verlassen bekanntlich weniger schnell das Unternehmen.

Markus Sironi
Chefredakteur und Handwerksmeister
m.sironi@strobelmediagroup.de

1) Siehe Bericht „Abwerbung durch Industrie und Großhandel bedroht Handwerksbetriebe“ auf Seite 6.
2) Siehe Bericht „Missstand durch fehlendes Fachpersonal muss entgegengewirkt werden“ auf Seite 12.

 


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