Jetzt ist die Zeit
Die Bundestagswahl ist vollzogen. Endlich. Die Zeit des Wahlkampfes war geprägt von scharfen Diskussionen, illusorischen Versprechungen gegenüber den Wählern, lautem Gepolter und unrealistischen Wunschvorstellungen. Keine der großen Parteien machte da eine Ausnahme.
Die Karten sind neu gemischt und verteilt. Jetzt heißt es: anpacken. Egal, wer die Lenker sein werden.
Denn der Rückgang der Wirtschaftsleitung in den Jahren 2024 und 2023 und die magere Wachstumsprognose von 0,3% für dieses Jahr zeigen unverblümt: Deutschland steckt in einer Krise. Von dem wirtschaftsstärksten Land nach den USA und China darf man mehr erwarten.
Die Wiedererlangung der Wirtschaftskraft gehört in den Fokus der zukünftigen Bundesregierung und dem nächsten Bundestag. Es steht zu viel auf dem Spiel. Dabei müssen beide Gremien das Große und Ganze im Auge behalten – die gesamte deutsche Wirtschaft. Es hat nun die Chance, die Weichen neu zu stellen. Die Politiker müssen mutig genug sein, solche Reformen vorzunehmen, die den Begriff „Reformen“ auch verdienen. Der Standort Deutschland muss wieder gestärkt werden.
Es gibt so viel zu tun: Industrie, Schiene und Straße, Gesundheitswesen, Energie und Umweltschutz, Wohnungsbau u.a.m. sind in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in ihrer Substanz geschwächt worden. Bei dieser Gemengelage und den immensen Aufgaben, die geplant, koordiniert und umgesetzt werden müssen, muss das Handwerk Acht geben, dass es nicht unter die Räder gerät. Es muss mit starker Stimme seine besondere Stellung im Gesamtgefüge darlegen und beweisen. Familienbetriebe mit ihrem Personal sind der Kern des Mittelstands, das Rückgrat der Gesellschaft. Das Handwerk stabilisiert die Konjunktur, ist so Vielfältig wie kaum ein anderer Berufszweig und ist Ausbilder Nr. 1. Dies sind nur einige von vielen Gründen, warum an dem Handwerk kein Weg vorbeiführt und gehört werden muss.
Detlev Knecht
stv. Chefredakteur und Techniker
d.knecht@strobelmediagroup.de