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Ein großes Ziel beginnt mit kleinen Schritten

 

Da ist er wieder, der Ruf nach mehr Energieeffizienz: Die europäische Kommission präsentierte Anfang Juli ihre Vorschläge für das nächste Etappenziel. 30% Einsparungen sollen es bis 2030 sein. Ein ehrgeiziges, aber realistisches Ziel, zumindest laut Aussage von Vize-Präsident der EU-Kommission, Günther H. Oettinger. Wir werden sehen. Der nächste Schritt ist erstmal eine Überprüfung der Ziele für 2020 in 3 Jahren. Eine aktuelle Prognose verspricht aber jetzt schon mit 18 bis 19% ein recht zufriedenstellendes Ergebnis.

Nicht ganz so gut sieht es leider immer noch in unseren Heizungsräumen aus. Das hat eine Auswertung über den aktuellen Zustand der Heizanlagen in Deutschland ergeben: Von den insgesamt rund 20,5 Mio. Wärmeerzeugern sind 71% unzureichend effizient und damit modernisierungsbedürftig. Der Großteil dieser Anlagen soll bereits über 20 Jahre alt sein. Von der Warte des Kunden aus betrachtet, sind solche Zahlen allerdings auch ein Stück weit erklärbar: Vielen ist die Wegwerf-Gesellschaft ein Dorn im Auge, also warum ein funktionierendes Bauteil austauschen lassen?

Es herrscht demzufolge immer noch Aufklärungsbedarf, um den Entscheider davon zu überzeugen, dass er mit einer solchen Investition auf Jahre gesehen Einsparungen erzielt. Die Schwierigkeit liegt allerdings in der Umsetzung: Viele Nutzer scheuen sich nicht nur, sondern sind schlichtweg nicht in der Lage eine Investition in dieser Größenordnung ohne höheren Aufwand zu tätigen. Hier sind vermehrt Hersteller und Politik gefragt, mit Aktionen und höheren Förderungen die Säulen der Sanierung zu stützen.

Was also tun, wenn die Politik keine Zeit hat sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, dem Kunden das Geld knapp wird und dem Installateur – verständlicherweise – langsam aber sicher die Ideen ausgehen, seine Kundschaft von Sanierungsprojekten zu überzeugen? Zugegeben, der Puffer wird dünn. Was noch bleibt sind geringinvestive Maßnahmen: Hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage, Austausch der Thermostatköpfe oder einfach nur die Überprüfung der Einstellung der Heizungsregelung. Oftmals zeigen sich nach Durchführung dieser „Kleinigkeiten“ erhebliche ­energetische Einsparungen. Der Kunde wird es ihnen Danken. Oder sie veranstalten einen Seminar­abend zum Thema Energieeffizienz und unterrichten gezielt die Kunden, von denen Sie wissen, dass sie eine „Leiche im Keller“ haben. In jedem Fall ist Einfallsreichtum gefragt, um auch den letzten davon zu überzeugen, dass eine Sanierung der Altanlage Sinn macht und nicht unbedingt hohe Kosten nach sich ziehen muss.

 
Fabian Blockus
Redakteur
f.blockus@strobel-verlag.de

 


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