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Das SHK-Handwerk im Wandel der Zeit

Der demografische Wandel und die Entwicklung der Erneuerbaren Energien verbunden mit den erforderlichen Zukunftstechnologien stellen zunehmend neue Anforderungen an die Facharbeit im SHK-Handwerk.

 

Kann das Handwerk diesen Anforderungen überhaupt gerecht werden oder bedarf es einer grundsätzlichen Neuausrichtung? Das dürfte eine der spannendsten Fragen in der nächsten Zeit sein.

Trotz Wirtschaftskrise, oder sollte man besser sagen „weil“, erfreut sich die SHK-Branche in Deutschland einer stabilen Nachfrage. Getragen von der Sanitärbranche, offensichtlich maßgeblich durch den vielzitierten demografischen Wandel beeinflusst, hinkt der Bereich Heizung überraschenderweise deutlich hinterher. Nicht nur die sich ständig verändernde Subventionspolitik stärkt die Verunsicherung und verhindert Investitionen der Hausbesitzer. Das Angebot der Energieberatung mit dem ausschließlichen Ziel des Verkaufens, gepaart mit moderner Kommunikationstechnik (Internet), vermittelt dem Verbraucher den Eindruck, bestens informiert zu sein und die Frage: „Was kostet das?“ wird gleich mitgeliefert.
Der Nutzen in Form von Effizienz bleibt aber meist auf der Strecke. Erst wenn der Betreiber diese Erkenntnis gewonnen hat, erinnert er sich an den örtlich greifbaren Handwerker und ersucht um Schadensbegrenzung. Häufig wird auch nur ein Verarbeiter gebraucht, um fremd gekaufte, vermeintlich billigere Ware zu installieren, nicht funktionierende Technik in Betrieb zu setzen etc. Spätestens jetzt taucht doch die Frage auf: „Wie lange will der Handwerker noch warten?“
Um dieser Marktentwicklung gewachsen zu sein, ist es für den SHK-Unternehmer unabdingbar, ein klar auf das Unternehmen abgestimmtes Marketingkonzept zu entwickeln. Des Weiteren sind dringende Anpassungen der Arbeits- und Betriebsorganisation notwendig. Klar avisierte Kundenpotenziale, Kundenbedürfnisse, die entsprechenden Produkte und – nicht zu vergessen – ein motivierter sowie kompetenter Mitarbeiterkreis spielen dabei eine bedeutende Rolle. Es reicht nicht aus, dem bereits gut informierten, potenziellen Kunden eine Leistung preislich zu offerieren. Der Kunde will mehr als nur den Preis einer Leistung, zumal er den bereits vom Wettbewerb oder Internet vorliegen hat.
Vordringliche Frage ist neben den Investitionskosten auch die Amortisationsrechnung, die selbstverständlich mit möglichen Fördermitteln korrespondiert. Hilfreich könnten auch Unternehmenskooperationen im Sinne von „Alles aus einer Hand“ sein. Zunehmend möchten die Auftraggeber das „Rundum-Sorglos-Paket“ und einen Ansprechpartner für alles – einschließlich Gewährleistung.

Die vorgenannten Punkte zeigen sicher nur einen Teil des notwendigen Veränderungsbedarfs auf. Die bange Frage ist jedoch: Ist das SHK-Handwerk, besonders vor dem Hintergrund des beklagten Fachkräftemangels sowie der bekannten Nachwuchssorgen, in der Lage, sich auf die verändernden Marktszenarien entsprechend zu positionieren? Gelingt das nicht, werden sich auch in unserer Branche zukünftig andere Gegenspieler befleißigen.

Ulrich Stahl
Leiter der KME Academy Germany (Osnabrück) und Vorstandsvorsitzender Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V. (BVF, Hagen)

 


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