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Beratungskompetenz ist weiterhin unentbehrlich

 

Nur noch wenige Tage, dann ist es soweit: Am 26. September dieses Jahres tritt die Pflicht zur Energieverbrauchskennzeichnung für neue Öl- und Gasheizungen, Wärmepumpen, Warmwasserbereiter und -speicher in Kraft. Ab diesem Stichtag müssen Fachhandwerker ihre Kunden bereits in der Angebotsphase über die Effizienz der eingesetzten Heiztechnik informieren. Ansons­ten drohen Abmahnungen und Bußgelder. Biomassefeuerungen wie Pellet- oder Hackschnitzelkessel sind vorerst noch ausgenommen vom Labeling. Für sie greift die Pflicht erst ab April 2017 bzw. bei Einzelfeuerungen – Kamine, Öfen, Herde – ab Januar 2018.
Die Branche sieht sich gut vorbereitet auf diesen Stichtag. Der SHK-Fachgroßhandel wie auch die Anbieter aus den Reihen der Industrie haben umfangreich informiert und angekündigt, das Fachhandwerk bei der Erstellung von Verbundlabeln zu unterstützen. Das nimmt dem Unternehmer den Berechnungsaufwand ab, engt aber seine Produktauswahl ein, da er entweder auf eine Paketlösung des Herstellers oder auf die beim jeweiligen Großhändler gelisteten Produkte setzen muss.
Mit der Plattform Heizungslabel (www.heizungslabel.de) steht dem gegenüber eine herstellerübergreifende Weblösung zur Verfügung, die bereits jetzt mit mehr als einem Dutzend kaufmännischer Softwareprogrammen verknüpft ist. Vorteil für den Anwender: Er hat die freie Produktwahl, das Label wird nach der Angebotserstellung automatisch generiert und im Druck u. a. als zusätzliches Datenblatt ausgegeben. Auf der Webplattform findet sich als weitere Lösung ein einfach zu handhabendes Berechnungstool.
Die Beispiele zeigen es: Die Erstellung des Effizienzlabels ist kein Hexenwerk. Handel, Industrie und Verbände bieten umfassende Services. Gleichwohl gilt es, sich im Detail über die Aussagekraft des von Kühlschränken und Waschmaschinen bekannten farbig skalierten Aufklebers zu informieren. Denn in der Haustechnik werden unterschiedliche (teure) Energieträger eingesetzt. Und auch wenn diese Energieträger primärenergetisch gewichtet werden, so gilt dennoch: Die höchste Effizienzklasse muss nicht unbedingt die beste Lösung für den Kunden sein – zumindest aus monetärer Sicht. Ohnehin erlauben die Effizienzklassen keine präzise Vorhersage über die künftigen Heizkosten. Gerade diese Punkte dürften in der Praxis zu einigen Nachfragen auf Kundenseite führen.
Und so bleibt die Erkenntnis: Die Kompetenz des Handwerks ist weiterhin gefordert. Objektive Beratung und individuelle Heizlösungen, die das Gebäude wie auch dessen Nutzung berücksichtigen, bleiben auch nach dem 26. September ein absolutes Muss!
Ein Tipp in eigener Sache: Über die ers­ten Praxiserfahrungen in Sachen Heizungslabel informiert der HAUSTECHNIKTAG 2015. Die gemeinsam vom STROBEL VERLAG und EUROFORUM initiierte Veranstaltung findet am 12. November in Düsseldorf statt. Eine Teilnahme lohnt sich, denn es stehen praxisnahe und branchenrelevante Themen auf der Agenda. Mehr zum HAUSTECHNIKTAG 2015 und ein FAQ zur Energieverbrauchskennzeichnung lesen Sie in dieser Ausgabe.

Markus Sironi
Chefredakteur
m.sironi@strobel-verlag.de

 


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