Technik für Tourismusbetriebe
Mallorca: Kalkschutzanlagen als Baustein zum Erhalt der Ressource Wasser
Die Verknappung der Ressource Wasser bereitet den Mallorquinern auf der Baleareninsel schon seit vielen Jahren große Sorge. Aktuelle Strategien sehen deshalb u.a. die Modernisierung der Wasserversorgungs-Infrastruktur vor. Diese ist aufgrund mangelnder Wartung bei zugleich hoher Belastung in einem teilweise desolaten Zustand. Lokale Kläranlagen stehen darüber hinaus vor dem Problem, das mitunter salzbelastete Wasser nicht mehr für eine erneute Nutzung aufbereiten zu können. Erste Hotelgruppen auf Mallorca setzen deshalb auf Kalkschutzanlagen statt klassischer Entsalzung.
Fernando Martin Pazos, Technik-Direktor der Hotelkette Hipotels, hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich das Management der Gruppe schon in acht von insgesamt 18 Hotelanlagen auf Mallorca für die Investition in eine Kalkschutzanlage von WATER-Cryst entschieden hat. Er sagt: „Im Interesse unserer Gäste, der Umwelt und natürlich im Interesse der Mallorquiner müssen wir unsere wertvolle Ressource Wasser unbedingt schützen und sparsam in Anspruch nehmen.“
Ohne Einsatz von Salz
Betriebswirtschaftlich profitiere man von der schnellen Abschreibung, den seltenen Wartungsintervallen und der Zeit- und Kostenersparnis, weil weder Personal noch Lagerkapazitäten für die Bevorratung von Salz einkalkuliert werden müssten. Pazos: „Im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsziele der EU leisten wir bereits heute durch das Einsparen von jährlich etwa 10 660 m3 Wasser einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz auf Mallorca. Diese Wassermenge wäre für systembedingte Spülvorgänge notwendig, würden die acht modernisierten Hotels weiterhin mit einer klassischen Enthärtungsanlage betrieben.“ Allein durch den Betrieb der insgesamt zehn „Biocat“-Kalkschutzanlagen in den acht Hotels der Gruppe würden so jedes Jahr ca. 215 t Salz eingespart. Da das Abwasser bei Nutzung einer chemiefreien Kalkschutztechnik ohne jegliche Salzfrachten sei, würden die regionalen Kläranlagen entlastet, und das genutzte Wasser könne einer kreislauf orientierten Wiederverwertung zugeführt werden. „Einen Teil des genutzten Wassers führen wir heute den Beregnungsanlagen zu. Große Mengen können wir sogar im hoteleigenen Wasserkreislauf wiederverwerten, also zum Beispiel die vorhandenen Wasserreservoirs erneut befüllen“, beschreibt der Ingenieur die Technik integration.
Kalkhaltiges Grundwasser als Herausforderung
Regenmangel, große Mengen an Wasserverlust wegen Leckagen im Leitungsnetz und nicht zuletzt ein gestiegener pro Kopf-Verbrauch haben die Ressource Wasser zu einem knappen und schützenswerten Gut werden lassen, weiß auch der Tourismusexperte Wolf Hanke. Er lebt und arbeitet seit 45 Jahren auf Mallorca. Seit 2018 leitet er den Aufbau des Vertriebs- und Servicestützpunktes von WATER-Cryst in Palma. Er sagt: „Tourismusbetriebe stehen vor der Herausforderung, dass das Grundwasser auf Mallorca einen hohen Kalkgehalt aufweist. Deshalb ist es seit Jahrzehnten üblich, auf Enthärtungsanlagen zurückzugreifen.“ Gerade hier biete chemiefreier Kalkschutz eindeutige Vorteile, weil das Wasser nicht belastet werde und völlig rückstandsfrei sei. Und das unabhängig vom Wasserverbrauch. „Kläranlagen werden damit deutlich entlastet, der Salzgehalt im Wasserkreislauf reduziert sich, und es müssen viel weniger Ressourcen und Energie aufgewendet werden, um das Wasser einer erneuten Verwendung zuzuführen“, so Hanke.
Umweltbeitrag mit Einsparpotenzial
Die Experten von WATER-Cryst haben auf Grundlage vorliegender Daten von 13 mallorquinischen Hotels mit insgesamt 5200 Betten und einem saisonalen Wasserverbrauch von 290 000 m3 berechnet, dass die Nutzung der dort installierten Weichwasseranlagen (Enthärtungsanlagen) etwa 18 019 m3 Spülwasser benötigen. Bezogen auf den gesamten Wasserverbrauch entspricht dies einem Anteil von 6,2 %. Diese Menge an Wasser könnte folglich effektiv eingespart werden, wenn ein alternatives System wie beispielsweise BIOCAT installiert würde. Hinzu kommen ca. 357 t Salz, die notwendig sind, um das Trinkwasser zu enthärten.