Werbung

Es wird nicht einfacher

 

Das Gebäudeenergiegesetz – kurz GEG – zählt zu den Gesetzen, die das SHK-Handwerk in vielerlei Hinsicht betreffen. Es gehört damit quasi zum Grundwissensschatz eines Fachunternehmers. In den vergangenen Monaten wurde es in Berliner Ministerien überarbeitet und im April dieses Jahres vom Bundeskabinett verabschiedet. Wer sich den auf weit mehr als 100 Seiten niedergeschriebenen Entwurf zur geplanten Novelle angeschaut hat, der wird mir zustimmen: Es ist ein komplexes Werk! Teils bekannte, aber eben auch viele neue Verpflichtungen in Bezug auf die Heizungserneuerung, zahlreiche Ausnahmenregelungen und unterschiedliche Übergangsfristen, z. B. für den Austausch von Gasgeräten im Havariefall, außerdem diverse Prüfungs- und Optimierungspflichten für Wärmepumpen und ältere Heizungsanlagen. Dazu Nachrüstverpflichtungen für Dämmungen oder bei alten, ungeregelten Umwälzpumpen. Komplexere Berechnungen, etwa für Pufferspeicher (künftig nicht nach Litern/kW, sondern nach DIN V 18599) u. v. a. m. Man wird viele Stunden dafür aufwenden müssen, um die einzelnen Paragraphen zu verstehen und sie in einem größeren Zusammenhang zu setzen. Für einen Handwerksbetrieb, der mit Hochdruck die Wärmewende umsetzen soll, ist das kaum zu leisten und aus meiner Sicht unzumutbar.

Und auch, wenn längst nicht feststeht, welche Inhalte am Ende Bundestag und Bundesrat beschließen und wann das Papier in Kraft tritt, so dürfte eine Lawine an neuen Forderungen auf das SHK-Handwerk zukommen, die im Zusammenhang mit Arbeiten an Heizanlagen oder mitunter sogar bei Wartungsarbeiten zu erfüllen sind. Dem Bekunden nach soll die GEG-Novelle noch vor der Sommerpause das Gesetzgebungsverfahren durchlaufen und endgültig verabschiedet werden. Ob das klappt? Aktuell hagelt es von allen Seiten Kritik am GEG-Entwurf; eingefordert werden Nachbesserungen – auch, um das Werk praktikabler zu machen. Es bleibt also abzuwarten.

Eines steht indes schon heute fest: Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz wird es für das planende und ausführende Handwerk nicht einfacher werden, gesetzeskonforme Dienstleistungen bei Kunden zu erbringen. Ganz im Gegenteil.

Markus Sironi
Chefredakteur IKZ-Medien
m.sironi@strobelmediagroup.de

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: