„Die bestmögliche Unterstützung im täglichen Geschäft geben“
Mit einem erweiterten Wärmepumpensortiment, kurzen Lieferzeiten und persönlichem Service will Clivet das SHK-Handwerk ansprechen. Ein Interview
Der u. a. in Norderstedt bei Hamburg ansässige Hersteller Clivet hat traditionell einen guten Zugang zu Fachplanern und Kälteanlagenbauern. Ausbaufähig ist dagegen die Partnerschaft zu SHK-Handwerksbetrieben. Vor dem Hintergrund des verstärkten Engagements in Sachen Wärmepumpen soll der Kontakt zu dieser Berufsgruppe deutlich ausgebaut werden. Über das „wie“ sprach IKZ-Chefredakteur Markus Sironi mit Sven Rottke. Er verantwortet als Business Development Manager seit Juni 2022 den Bereich Wärmepumpen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wärmepumpen in Form von Kaltwassersätzen oder Klimageräten gibt es bei Clivet seit vielen Jahren. Mit der Sortimentserweiterung um Heizungswärmepumpen sprechen Sie nun speziell das SHK-Fachhandwerk an. Welche Varianten bieten Sie aktuell an und welche Leistungsbereiche können Sie mit dem Sortiment abdecken?
Sven Rottke: Zunächst einmal möchten wir mit dem Wärmepumpensortiment das Fachhandwerk sowohl im SHK- als auch im Kältesektor ansprechen. Wir bieten unsere „Sphera“ Split-Wärmepumpe mit drei verschiedenen Ausführungen der Innengeräte an. „Box“ für Wandmontage, „Tower“ mit integriertem Brauchwasserspeicher, „Invisible“ für eine unsichtbare Installation in Zwischenwänden oder Nischen. Das Leistungsspektrum reicht von 4 bis 100 KW.
Interessant speziell fürs SHK-Fachhandwerk dürfte unsere Monoblock Wärmepumpe „Edge Evo 2.0“ sein, die sowohl im Neubau als auch in der Sanierung eingesetzt werden kann. Hier können wir einen Leistungsbereich von 4 bis 180 KW abdecken. Vom kleinen Einfamilienhaus bis zum großzügigen Gebäudekomplex also. Passend dazu bieten wir die erforderlichen Zusatzkomponenten wie Brauchwasser- und auch Pufferspeicher an.
IKZ-HAUSTECHNIK: Clivet gehört zur chinesischen Midea-Group, da stellt sich zwangsläufig die Frage, wo die Wärmepumpen gefertigt werden?
Sven Rottke: Die Fertigung von Clivet erfolgt hauptsächlich an zwei Standorten in Italien und teilweise in China. In dem Werk in Feltre (Belluno) werden unter anderem Wärmepumpen und Kaltwassersätze produziert. In dem zweiten Werk in Isola Della Scala (Verona) werden die Luftaufbereitungsanlagen produziert. Um den Bedarf des Marktes an Wärmepumpen zu decken, fand am 4.Oktober 2022 in Feltre der Baubeginn eines weiteren 30 000 m2 großen Werks für Wärmepumpen statt. Durch das neue Werk wird Clivet den Markt mit Wärmepumpen aus europäischer Fertigung beliefern können.
IKZ-HAUSTECHNIK: Die Lieferfähigkeit von Wärmepumpen ist aktuell ein großes Thema in der Branche. Bis zu einem Jahr müssen Verbraucher auf ihre neue Heizung warten. Wie sieht es bei Clivet aus?
Sven Rottke: Aufgrund einer sehr guten Vorplanung und dem engen Austausch aller Beteiligten ist Clivet im Stande, eine aktuelle Lieferzeit von 3 Monaten ab Bestellung zu leisten.
IKZ-HAUSTECHNIK: Blicken wir kurz auf das spezielle Segment der Luft/Luft -Wärmepumpen in Form von dezentralen Klimageräten. Die Geräte empfehlen sich als Zusatzheizung zum bestehenden wassergeführten Heizungssystem und punkten insbesondere durch relativ niedrige Anschaffungskosten und eine schnelle Montage. Außerdem lassen sich die Gebäude im Sommer effizient kühlen. Inwieweit sehen Sie einen Wachstumsmarkt für dieses Segment?
Sven Rottke: Der Markt für Luft/Luft Wärmepumpen wird auch künftig eine große Rolle spielen, auch gerade wegen des möglichen Einsatzes als Wärmepumpe. Dabei sehen wir gerade im Wohnbereich in Kombination mit einer Heizungs-Wärmepumpe die Möglichkeit, das Raumklima sowohl im Winter, als auch im Sommer durch ein Smart-Home Konzept auf ein behagliches Niveau bei besonderem Augenmerk auf Luftqualität und Wirtschaftlichkeit aufzubereiten.
IKZ-HAUSTECHNIK: Clivet hat traditionell einen guten Zugang zu Fachplanern und Kälteanlagenbauern. Im Bereich der Wärmepumpen sind SHK-Handwerksbetriebe wichtige Player. Und zu dieser Berufsgruppe ist der Kontakt deutlich ausbaufähig. Wie wollen Sie die SHK-Unternehmen erreichen?
Sven Rottke: Wir haben uns intensiv mit den Herausforderungen des SHK-Markts beschäftigt und uns gemäß den Standards aufgestellt. Wir möchten den SHK- sowie Kältefachbetrieben mit unseren fachlich sehr gut ausgebildeten Vertriebs- sowie Aftersales-Mitarbeitern die bestmögliche Unterstützung im täglichen Geschäft geben. Dieser Service wird abgerundet durch Schulungen, die an unseren Standorten sowie bei den Kunden vor Ort stattfinden. Des Weiteren beobachten wir eine Verschmelzung der Gewerke und laden zum regelmäßigen Austausch der SHK- und Kältefachbetriebe ein, denn für die Energiewende müssen alle Gewerke zusammenarbeiten.
IKZ-HAUSTECHNIK: Ein guter Service vor während und nach der Realisierung eines Wärmepumpenprojektes ist unerlässlich. Dazu gehört die Planungsunterstützung, bei anspruchsvollen Objekten mitunter eine Baubegleitung und ein schnell reagierender Service im Störungsfall. So etwas entsteht nicht von heute auf morgen. Was können Sie heute schon leisten und wie sehen Ihre Planungen dazu aus?
Sven Rottke: Wir haben für unser Wärmepumpen-, Kaltwasser- und DX-Portfolio bereits eigene Aftersales Experten. Die Planung ist, dass wir unsere Fachpartner an unseren Standorten so gut ausbilden, dass sie im Störungsfall selbst die Anlage wieder in Betrieb nehmen können. Selbstverständlich können sich unsere Partner im Ernstfall auf unsere Unterstützung vor Ort verlassen. Wir unterstützen für komplexe Wärmepumpenprojekte unsere Partner mit dem dafür nötigen Knowhow.
Bilder: Clivet