Sichere und stilvolle Duschabläufe [Seite 2 von 2]
Linien- und Punktentwässerung im Bad: Was es bei der Planung und Ausführung zu beachten gilt
Ablauftechnik
Bei den Rinnen ist grundsätzlich zwischen den Modellen mit flexibler Abdeckung, die in einem Einbauprofil eingesetzt wird, und der offenen Variante zu unterscheiden. Letztere betont den Ablauf gestalterisch als sichtbare Metallrinne mit eingearbeitetem Gefälle. Die Abdeckung zum Befliesen bzw. für Natursteineinleger hinterlässt im Erscheinungsbild der Dusche nur noch eine fast unsichtbare, umlaufende Fuge um den Einleger.
Wenn Naturstein als Einleger zum Einsatz kommt, muss eine angepasste Basis gewählt werden, da das Material aus der Natur meist dicker als die dünne Standardfliese ist und die Oberkante flächenbündig mit dem übrigen (Naturstein-)Belag abschließen soll.
Bei den Punktabläufen besteht ebenfalls die Wahl zwischen Metalloberfläche und Varianten zum Befliesen mit Keramik oder Naturstein, womit sich der Bodenablauf optisch nahtlos in die Duschfläche integrieren lässt. Die Rinne wiederum kann an die Wand anschließen, einige Zentimeter von der Wand abrücken oder als besondere Gestaltung am Übergang vom übrigen Bad in die Dusche installiert werden. Sozusagen als Signal: Achtung, Nassbereich.
Der Geruchsverschluss sorgt bei Kunden immer wieder für Fragen nach der Wartungsfreundlichkeit. Geberit hat dafür einen einfachen Kammeinsatz entwickelt, bei „DallFlex“ (Dallmer) ist der Geruchsverschluss komplett herausnehmbar. Tece nennt eine „Push-Funktion“, dank derer sich der Profildeckel mit einem Fingerdruck aufklappen lässt, um an den Rinnenkörper und Geruchsverschluss zu gelangen. Auch bei Viega lässt sich der Einleger mit einem Handgriff entnehmen, um das Sieb im Ablauf zu reinigen. „Der Ablauf selbst ist konstruktiv so ausgelegt, dass er sich durch den Wasserfluss permanent selbst reinigt“, so Viega. Neu auf dem Markt sind Siphons mit einer Membrantechnik, die ESS und hansgrohe „Dryphon“ nennen und dazu eine hohe Durchflussrate angeben, die den Reinigungsaufwand minimieren soll.
Duschsystem als Paketlösung
Vorgefertigte Duschflächen aus Stahl-Email oder Steinharz gibt es mit allen Ablaufvarianten, von der Punktentwässerung bis zur Duschrinne. Die Hersteller bieten Trägersysteme, die auf die Aufbauhöhe angepasst werden, und – am wichtigsten – den integrierten Ablauf, der nur noch an die Entwässerungsleitung angeschlossen werden muss. Das erleichtert die Montage, ganz ohne individuelle Abdichtung im Verbund. Das nötige Gefälle ist wie bei der „Nexsys“ (Kaldewei) werkseitig sozusagen inbegriffen. Auch bei „Olana“ (Geberit) ist zur Installation nur noch die Duschfläche mit der Unterkonstruktion und Montageschienen zu verbinden. Die Auswahl der Formate erfüllt so gut wie alle Bedürfnisse. Hersteller von Duschflächen aus Mineralwerkstoffen wie Villeroy & Boch, Kermi und Duravit bieten zudem Sondermaße, bei denen sich für knifflige Grundrisse beispielsweise auch eine Ecke aussparen lässt.
Eine Variante der Systemlösung stellen die bodenebenen, befliesbaren Hartschaum-Duschböden dar. Das Duschboard kombiniert Träger und Ablauftechnik in einem Element, bei dem das notwendige Gefälle ebenfalls werkseitig vorgegeben ist und die Oberfläche individuell gestaltet werden kann. Angeboten werden Punkt- und Rinnenentwässerung mit Edelstahl- und Designabdeckungen.
Da sich der Duschbodenträger zuschneiden lässt, können Besonderheiten in der Fläche ausgeglichen werden. Duschflächen, die unterhalb der vorhandenen Ablaufleitung liegen, benötigen eine Bodenablaufpumpe, die es auch als eingebautes Element in Hartschaum-Duschelementen gibt. Da diese bereits eingedichtet ist, ist diese Entwässerungslösung schnell montiert. Ablaufpumpsysteme für bodenebene Duschflächen, die unter Kanalniveau liegen, sozusagen Kleinhebeanlagen für die Dusche, sind u. a. bei Pentair/Jung Pumpen und Gang-Way erhältlich.
Autor: Heinz Kaiser, Hamburg
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