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„Die Nachfrage ist nach wie vor groß“

Die Schmöle GmbH hat die Markenrechte und die Produktionstechnik der Marke „Cufix“ übernommen. Das etablierte Flächenheizungssystem wird wieder produziert und soll zu alter Stärke geführt werden. Ein Interview

Till Neumann, Geschäftsführer der Schmöle GmbH. (Schmöle)

Vor allem die einfache Verlegung hat „Cufix“ den Eintritt in den Markt geebnet: Die vorgefertigten Elemente werden laut Verlegeplan ausgelegt und durch Löten oder Pressen miteinander verbunden. (Schmöle)

 

Bereits Ende vergangenen Jahres hat die in Fröndenberg und Menden ansässige Schmöle GmbH die Markenrechte an „Cufix“ von der Deutschen Alwa GmbH übernommen. Das bewährte Kupfer-Flächenheizungssystem soll unter dem bekannten Namen fortgeführt und in Teilen weiterentwickelt werden. Hintergründe erfuhr IKZ-Chefredakteur Markus Sironi im Gespräch mit Till Neumann, Geschäftsführer der Schmöle GmbH.

IKZ-HAUSTECHNIK: Ich fange mit einem kleinen Rückblick an: Bereits im Herbst letzten Jahres hatte die IKZ über die Betriebsauflösung der Deutschen Alwa GmbH aus dem sauerländischen Arnsberg berichtet. Grund war der Tod des Firmengründers und Geschäftsführers Paul Schulte. Die Mehrheit der Gesellschafter hatte daraufhin entschieden, das Familienunternehmen aufzulösen. Die Produktionsmaschine sowie die Marke „Cufix“ und alle Rechte daran wurden in diesem Zuge zum Kauf angeboten. Danach wurde es still um das Unternehmen. Was ist in der Zwischenzeit passiert.

Till Neumann: Für Schmöle war relativ schnell klar, dass „Cufix“ gut ins eigene Sortiment passt bzw. es sinnvoll ergänzt, da das System Lösungen für die großen Herausforderungen der Energiewende und Fachkräftemangel im Handwerk bietet. Die Kaufverträge wurden nach kurzen Verhandlungen bereits im Dezember 2020 beiderseitig unterschrieben. Die Übertragung der Markenrechte ist jedoch aufgrund einiger juristischer Hürden erst Ende März 2021 rechtskräftig geworden.

IKZ-HAUSTECHNIK: Gehört zur Übernahme auch der vorhandene Maschinenpark – und wo werden die Elemente künftig produziert?

Till Neumann: Schmöle hat die Markenrechte, die Website und die Produktionstechnik gleichermaßen übernommen. Die „Cufix“-Elemente wurden daraufhin technologisch überarbeitet und werden nun auf Produktionsanlagen von Schmöle mit der patentierten Wärmeleittechnologie produziert. In einem speziellen Verfahren werden die Wärmetransferbleche mit den Kupferrohren mittels Wärmeleitblechen verbunden. Diese optimierte Kontaktfläche bewirkt eine bessere Wärmeübertragung und somit einen optimierten Wirkungsgrad. Die Technologie wird bereits seit mehr als einem Jahrzehnt in den Bereichen Klimadecke, Solarthermie, Wandheizungen etc. erfolgreich eingesetzt.

IKZ-HAUSTECHNIK: „Cufix“ war über viele Jahre im Markt etabliert. Nach der Betriebsauflösung haben sich treue Handwerkspartner möglicherweise neu orientiert und setzen auf andere Systeme. Wie wollen Sie die Marke zu alter Stärke führen?

Till Neumann: Die Nachfrage ist nach wie vor groß und wir erhalten nahezu täglich Anfragen über unsere Email-Adresse info@cufix.de. Das stimmt uns zuversichtlich, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Die Homepage wurde bereits überarbeitet und auch Broschüren mit Verlegehinweisen, technische Dokumentation, die Preisliste 2021 sowie allgemeine Informationen stehen zum Download unter www.cufix.de zur Verfügung.

Zudem unterstützen unsere Mitarbeiter bei technischen Fragestellungen und wir helfen bei der Systemplanung, um die vollen Vorteile des Systems auszuschöpfen.

Neben diesem Service setzen wir auf Online- und Print-Marketing. So haben wir bereits einen Youtube-Kanal eingerichtet und zeigen dort Möglichkeiten zur Verlegung des Systems, engagieren uns u. a. im Verband für Gussasphalt und werden z. B. auf der Fachmesse SHK Essen im März 2022 vertreten sein.

Um den Anforderungen der Endverbraucher gerecht zu werden sind wir derzeit mit Hochdruck dabei, die etablierten Großhandelsstrukturen zu revitalisieren, um das System flächendeckend verfügbar zu machen. Parallel dazu werden weitere Produkte entwickelt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Ein EDV-basiertes Berechnungsprogramm oder eine App für die Auslegung gibt es ja noch nicht. Sollte das nicht zum Standard eines Fußbodenheizungssystems gehören – auch, um den hydraulischen Abgleich und die erforderlichen Einstellwerte dokumentieren zu können?

Till Neumann: Als Fußbodenheizung für das 21. Jahrhundert gehen wir natürlich mit der Zeit und planen mittelfristig ein Online-Berechnungsprogramm. Bezüglich des hydraulischen Abgleiches ist dies selbstverständlich mit dem von uns angebotenen Heizkreisverteiler, aber auch den handelsüblichen Heizkreisverteilern problemlos möglich.

IKZ-HAUSTECHNIK: Das Fußboden- und Wandheizungssystem ist erfahrenen Fachleuten ein Begriff. Mit „Cufix“ lassen sich zahlreiche Anschlussvarianten realisieren, beispielsweise die Kombination von Flächenheizung mit Heizkörpern. Vor allem die einfache Verlegung hat den Eintritt in den Markt geebnet: Die vorgefertigten Elemente werden laut Verlegeplan ausgelegt und durch Löten oder Pressen miteinander verbunden. Die Alu-Lamellen halten die Kupferrohre ohne weitere Befestigung am Boden und sorgen für eine gute Wärmeleitfähigkeit. Wo gibt es da noch Raum für Optimierungen oder eine Weiterentwicklung?

Till Neumann: Im Vergleich zur Vergangenheit ist die schnelle Verlegbarkeit – „Cufix“ ermöglicht eine deutlich schnellere Verlegeleistung bei geübten Installateuren – in Zeiten des Fachkräftemangels von zentraler Bedeutung geworden. Hier kann das industriell vorgefertigte System einen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende leisten, welche aktuell durch den Fachkräftemangel deutlich ausgebremst wird. In Kombination mit Gussasphalt spielt das System eine weitere Stärke aus, da es mit frisch asphaltierten Böden bereits nach wenigen Stunden begeh- und nach einem Tag befliesbar ist. Dies ist aktuell insbesondere für die Flutgebiete aber auch bei Sanierungen von großem Interesse.

Wir planen weitere Produkte unter der „Cufix“ zu vermarkten. Zentral sind hierbei immer die einfache Verlegbarkeit sowie hohe thermische Leistungen. So wird es mehrere Wandheizungssysteme für Putz und Trockenbau, aber auch Systeme zur Energierückgewinnung aus Duschwasser geben. Mittelfristig planen wir weitere spannende Ergänzungen für energieeffiziente Heiz- und Kühlanwendungen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Über welche Vertriebskanäle ist „Cufix“ erhältlich?

Till Neumann: Was sich in der Vergangenheit bewährt hat, ist auch für die Zukunft der richtige Weg. Daher befinden wir uns aktuell im Aufbau einer Großhandelsstruktur. Hier sind wir bereits im intensiven Austausch mit den ehemaligen Partnern. Akute Bedarfe werden hierbei über etablierte Großhändler und ehemalige Vertriebspartner begleitet. Sollten die alten Strukturen im Einzelfall noch nicht wieder zur Verfügung stehen, werden Einzelprojekte pragmatisch begleitet.

IKZ-HAUSTECHNIK: Für alle die, die das System noch nicht kennen: Welche Eigenschaften kennzeichnen „Cufix“ und wo sehen Sie die besonderen Vorteile des Systems?

Till Neumann: „Cufix“ ist schnell zu verlegen. Ein Pluspunkt gerade in Zeiten des Fachkräftemangels. Baustellenzeiten können deutlich verkürzt werden und auch die Mitarbeiter der Verlegebetriebe werden aufgrund der besseren Ergonomie bei der Verlegung gesundheitlich entlastet. Weitere Vorteile sind der großzügige Rohrabstand von 250 mm und die Parallelschaltung der Elemente, die in bewährter Manier nach Tichelmann angeschlossen werden. Im Vergleich zu klassischen Rohrsystemen wird die erforderliche elektrische Pumpleistung deutlich reduziert. Außerdem kann die Vorlauftemperatur abgesenkt werden, was zu einer höheren Jahresarbeitszahl bei Wärmepumpen führt und unterm Strich CO2 einspart. Nicht zuletzt zeichnet sich „Cufix“ Fertigsystem ohne Sauerstoffdiffusion mit einer nahezu unbegrenzten Haltbarkeit aus. Durch die hohe Systemleistung ist es energieeffizient im Betrieb und nachhaltig in seinem Lebenszyklus.

 


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