Elektro und SHK rücken enger zusammen
„Busch-free@home“ wird kompatibel mit „Wibutler“. Damit schreitet die Integration von Elektrotechnik und Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik für das vernetzte Zuhause weiter voran
Mit Blick auf das Klimaschutzprogramm und die damit verbundenen Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft besteht im Gebäudebereich eine große Pflicht zur nachhaltigen und sparsamen Bewirtschaftung. Um die erforderliche Energiewende jedoch erfolgreich zu meistern, sind digitale Technologien unabdingbar. Mit der Kombination aus „Busch-free@home“ und „Wibutler“ ist unlängst ein zusammenhängendes Lösungsangebot entstanden, das den Anforderungen an digitale Gebäudetechnik gerecht wird und eine gewerkeübergreifende Energieoptimierung verspricht.
So können sich künftig die Busch-Jaeger- Komponenten zur bedarfsgeführten Heizungsregelung herstelleroff en mit Remeha-, Viessmann- oder Wolf-Geräten vernetzen. Auch lassen sich über das Smart-Home-System „Busch-free@home“ die Lüftungsregelungen für den energieeffizienten Betrieb von Maico-, Viessmann-, Wolf- oder Zehnder-Geräten bedienen. Zudem ist eine Zusammenführung verschiedener Energiemanagement-Funktionen zur Steuerung von diversen elektrischen Verbrauchern mit Batteriespeicher-Systemen von Senec oder Viessmann möglich. Durch weitere der insgesamt 35 Partner der Wibutler Alliance werden außerdem die Möglichkeiten von „Busch-free@home“ in den Bereichen Flächenheizung und -kühlung, elektrische Heizsysteme, elektrische Durchlauferhitzer, Leckage- und Trinkwasserhygiene, Einbruchschutz und Gartenbeleuchtung erweitert.
Für Installateure bietet dieser Zusammenschluss die Möglichkeit, alle notwendigen Komponenten über ihre gewohnten Vertriebspartner zu ordern und gleichzeitig schnellen Support für alle Top-Marken aus einer Hand zu bekommen. Ebenso wie Endanwender profitieren sie von dieser gewerkeübergreifenden Vernetzung durch eine offene und flexible Plattform mit etablierten Marktpartnern.
Nachgefragt bei Bernhard Schaub
Die Zusammenarbeit von Busch-Jaeger und wibutler geht auf die Gründung der Wibutler Alliance zurück, die vor rund einem Jahr stattfand. Den Vorsitz des Vereins hat die Firma Oventrop inne. Wir sprachen am Rande einer Pressekonferenz mit Bernhard Schaub, Mitglied der Geschäftsleitung des im sauerländischen Olsberg beheimateten Unternehmens:
IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Chancen sehen Sie für die SHK-Branche im Allgemeinen und für Oventrop im Speziellen durch den Beitritt von Busch-Jäger und die damit verbundene Kompatibilität von „Wibutler“ und „Busch-free@home“?
Bernhard Schaub: Ich hatte bereits in meiner Begrüßungsansprache darauf hingewiesen, dass wir mit der Verknüpfung von SHK und dem Elektrogewerk nun eine sinnvolle und notwendige Verbindung erreichen – durch die Kooperationsmöglichkeiten von Produkten verschiedenster Hersteller, die auf der „Wibutler“-Plattform aktiv sind. Mit „Busch-free@home“ ergeben sich neue Möglichkeiten und eine sehr wichtige Orientierung für die Endverbraucher.
IKZ-HAUSTECHNIK: Das SHK-Handwerk ist derzeit voll ausgelastet. Das versperrt mitunter den Blick und die Wahrnehmung für neue, sinnvolle Techniken. Wie wollen Sie das Interesse bei den SHK-Betrieben wecken?
Bernhard Schaub: Aktuell ist das SHK-Handwerk voll ausgelastet. Auch andere Bereiche im Bausektor haben gut zu tun. Gerade in dieser Zeit stellen wir fest, dass ein geschärfter Blick für die Anwendung von Produkten und Systemen erfolgt. Durch unsere Ansprache der Planer, Großhändler und insbesondere der SHK-Fachbetriebe erreichen wir eine gezieltere Beratung und Systemauswahl. Besonders unser intensives Trainingsprogramm wird sehr gut genutzt.
IKZ-HAUSTECHNIK: Schulung und Qualifizierung sind in der Tat notwendige Grundpfeiler, um die Technik anwenderfreundlich zu planen und fachgerecht zu installieren. Welche Unterstützung bieten die Kooperationspartner, bietet Oventrop dem Fachhandwerk?
Bernhard Schaub: Oventrop hatte schon vor der Corona-Pandemie das Seminar- und Schulungsprogramm erweitert. Bei den Online-Seminaren wird permanent geschult zu Themen wie z. B. Flächenheizungssysteme, Heizungswasseraufbereitung oder hydraulischer Abgleich. Außerdem gibt es Produktschulungen zu Thermostatventilen und Heizkreisverteilern, OV-Plan – Auslegungen von Flächenheizungen – und auch zur Trinkwasserhygiene. Die Online-Schulungen sind bedarfsgerecht, binden den Nutzer – im Gegensatz zu Präsenzschulungen – nicht den gesamten Tag und sind dadurch sehr attraktiv. Im kommenden Jahr werden wieder Präsenzveranstaltungen dazukommen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Effizienz, Wohnkomfort und Sicherheit – diese Wünsche dürften seitens der Endkunden regelmäßig an die Betriebe aus dem SH-Kund Elektro- Handwerk herangetragen werden. „Wibutler“ kann eine Antwort sein, es ist allerdings längst nicht das einzige System im Markt. Welche besonderen Vorteile geben Sie den SHK-Fachbetrieben an die Hand, um Überzeugungsarbeit bei den Kunden leisten zu können, die eine intelligente Vernetzung von Licht, Hausgeräten und Haustechnik wünschen?
Bernhard Schaub: Der Endkunde informiert sich in der Regel online über entsprechende Angebote. Sehr häufig handelt es sich hier um Einzelbedarfe, so z. B. Rauchmelder oder Rollladensteuerung. Anspruchsvoller ist die Gestaltung eines Komplettsystems, welches übergreifend die Bereiche Sanitär, Heizung, Klima und die Elektroseite abdecken soll. Und hier schließt sich der Kreis. Die intelligente Vernetzung von Licht, Hausgeräten und Haustechnik wird erleichtert und der Beratungsaufwand minimiert. Hinzu kommt, dass jedes teilnehmende Unternehmen für sich ein Systemberater für „Wibutler“ im Markt ist.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wenn sich die Technik zunehmend vernetzt, müssten sich nicht auch die Gewerke vernetzen – sprich SHK vermehrt mit Elektro kooperieren, um den zukünftig sicherlich noch steigenden Bedürfnissen gerecht zu werden? Wäre es nicht ein pragmatischer Ansatz für die Wibutler Alliance, eine professionelle Plattform dafür zu schaffen?Auf den Punkt gebracht
Das Smart Home System von Busch-Jaeger, „Busch-free@home“ wird auf der Wibutler- Plattform mit über 250 Produkten und Lösungen verschiedener Marken kombinierbar. Dadurch werden die Möglichkeiten des Systems insbesondere in den Bereichen Heizungsregelung, Lüftungsregelung und Energiemanagement erweitert. Andererseits gewinnt die Wibutler Alliance mit Busch-Jaeger den Marktführer im Elektrobereich für sich und damit an Vielfalt und Attraktivität.
Die zur ABB-Gruppe gehörende Busch-Jaeger Elektro GmbH beschäftigt in Lüdenscheid und Aue (Bad Berleburg) rund 1300 Mitarbeiter. Das Produktspektrum des Unternehmens umfasst rund 6000 Artikel: vom kompletten Elektroinstallationsprogramm über Türkommunikations-Systeme bis hin zu elektronischen High-End-Produkten für die Gebäudeautomation.
„Wibutler“ ist die Plattform für digitale Gebäudetechnik. Sie basiert auf der „wibutler iot device platform“ und dem „wibutler home automation system“. Diese eigens entwickelten Soft- und Hardwaretechnologien bilden gemeinsam ein skalierbares Lösungsangebot für alle gängigen Wohngebäude, vom Einfamilienhaus bis zum Quartier. Bereits 35 Industriepartner, die innerhalb der Wibutler Alliance eng kooperieren, nutzen die Plattform, um ihre unterschiedlichen Produkte miteinander zu verbinden.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wenn sich die Technik zunehmend vernetzt, müssten sich nicht auch die Gewerke vernetzen – sprich SHK vermehrt mit Elektro kooperieren, um den zukünftig sicherlich noch steigenden Bedürfnissen gerecht zu werden? Wäre es nicht ein pragmatischer Ansatz für die Wibutler Alliance, eine professionelle Plattform dafür zu schaffen?
Bernhard Schaub: Es gibt bereits eine Vielzahl an Handwerksbetrieben, die neben dem klassischen SHK-Installationsbereich auch die Elektroinstallation durchführen. Es ist genau dieser pragmatische Ansatz für die Wibutler Alliance, eine professionelle Plattform nicht nur für die Gewerke SHK und Elektro darzustellen. Somit sind exzellente Rahmenbedingungen für die Zukunft geschaffen.
Auf den Punkt gebracht
- Das Smart Home System von Busch-Jaeger, „Busch-free@home“ wird auf der Wibutler- Plattform mit über 250 Produkten und Lösungen verschiedener Marken kombinierbar. Dadurch werden die Möglichkeiten des Systems insbesondere in den Bereichen Heizungsregelung, Lüftungsregelung und Energiemanagement erweitert. Andererseits gewinnt die Wibutler Alliance mit Busch-Jaeger den Marktführer im Elektrobereich für sich und damit an Vielfalt und Attraktivität.
- Die zur ABB-Gruppe gehörende Busch-Jaeger Elektro GmbH beschäftigt in Lüdenscheid und Aue (Bad Berleburg) rund 1300 Mitarbeiter. Das Produktspektrum des Unternehmens umfasst rund 6000 Artikel: vom kompletten Elektroinstallationsprogramm über Türkommunikations-Systeme bis hin zu elektronischen High-End-Produkten für die Gebäudeautomation.
- „Wibutler“ ist die Plattform für digitale Gebäudetechnik. Sie basiert auf der „wibutler iot device platform“ und dem „wibutler home automation system“. Diese eigens entwickelten Soft- und Hardwaretechnologien bilden gemeinsam ein skalierbares Lösungsangebot für alle gängigen Wohngebäude, vom Einfamilienhaus bis zum Quartier. Bereits 35 Industriepartner, die innerhalb der Wibutler Alliance eng kooperieren, nutzen die Plattform, um ihre unterschiedlichen Produkte miteinander zu verbinden.