Besser alles im Griff
Lieferwagen und Transporter fachgerecht ausgebaut
Unterhalb der Ladeebene ist eine besonders geräumige Schubladen-Variante mit 450 mm Höhe hinzugekommen, die sich mit den Bauteilen innerhalb des Aluca-Systems „Dimension 2“ kombinieren lässt. (Aluca)
Ladungssicherung ist wichtig: Im System „Vario3“ bietet Bott in der Bodenplatte, an Regalstollen oder der Karosserie Zurrleisten, um Gurte, Stangen oder Netz fixieren zu können. (Bott)
Sollen z.B. im Lieferwagen Werkstattmodule eingebaut werden, kann „Flexmo“ von der einfachen Ablage bis zum kleinteiligen Sortimentsregal oder verschiedenen Schubladen individuelle Lösungen realisieren. (Kögl)
Die Ladefläche des „L200“ von Mitsubishi Motors trägt ein Schiebeplateau, auf dem sich ein individuell zusammengestelltes Regal- und Verstausystem montieren lässt – geschützt durch ein abschließbares Hardtop. (Mitsubishi Motors)
Ob dünnwandiger, hochfester Stahl oder eine Werkbank aus Sandwich-Material: Stets sind die Bauteile bei den Einrichtungen von Modul-System so konstruiert, dass das Eigengewicht möglichst gering ausfällt. (Modul-System)
Ecklösung im „Sprinter“ (Mercedes): Stahlmodule mit Schubladen, Regalen, Sortimentskästen und diversen Stauräumen nutzen die Hochdachvariante des Transporters komplett. Spannstangen können die Ladung sichern. (Plastipol-Scheu)
Bei Plug-Van ist die Einrichtung in einem Einschub verbaut, der von nur einer Person in einer Rüstzeit von etwa fünf Minuten in fast jeden 3,5-Tonner-Kastenwagen integriert werden kann. (Plug-Van)
Komplette Ausstattung für den „Vito“ (Mercedes): Die Einrichtung kann aus preisgünstigeren Stahl-Komponenten bestehen – oder aus Aluminium, um die verbleibende Nutzlast zu steigern. (Wenzel)
Soll ab September 2021 ins Angebot kommen: An das drehbare Trenngitter lässt sich beim Modulsystem „SR5“ das Rotationsregal von Sortimo schrauben. Weil die Karosserie des neuen Renault „Kangoo“ an der rechten Seite ohne B-Säule auskommt, ergibt sich ein bestmöglicher Zugriff auf die Utensilien im schwenkbaren Regal. (Thomas Dietrich)
Wer einen MAN-Kastenwagen ordert, kann auch gleich eine Würth-Basisausstattung an Werkstattmodulen für den Laderaum mitbestellen. Oder gleich aufstocken zur Premiumausstattung oder eine Kombination wählen. (MAN / Würth)
Sind im Frachtabteil Bodenbelag und Seitenverkleidungen nur spärlich vorhanden und mangelt es an vielen Verzurrpunkten, würde das lackierte Blech im Handwerkeralltag schnell ramponiert sein. Startklar wird das Nutzfahrzeug daher erst mit einem vollflächigen Schutz von Boden und Seiten einschließlich integrierter Verzurrschienen. Für Werkstattwagen und Servicefahrzeuge kommen modular aufgebaute Regalausstattungen hinzu. Dann lassen sich Stammplätze vergeben und dank guter Übersicht kann man viele Dinge bequem erreichen.
Im Markt der Lieferwagen und Transporter kann der Einstiegspreis verlockend günstig sein – auf Kosten der Nutzbarkeit. Denn wenn die Seitenwände nur halbhoch mit zweifelhaft dünner Verkleidung ohne Verzurrpunkte ausgestattet sind, ist es für wankende oder nur notdürftig verzurrte Fracht ein Leichtes, nach der ersten scharfen Kurve einen bleibenden Schaden am Blechkleid zu hinterlassen.
Auch lackiertes Blech am Boden macht allenfalls in der Nutzfahrzeugausstellung einen guten Eindruck. Im Alltag jedoch muss eine strapazierfähige passgenaue Bodenplatte her. Am besten ist es, wenn zusätzlich Verzurrschienen integriert sind (gilt auch für die Seitenverkleidungen), sodass Spannstangen oder Zurrgurte genau dort Halt finden können, wo sie die Fracht am besten sichern können.
Häufig kann bei der Order für ein neues Nutzfahrzeug auch gleich eine universal nutzbare Werkstatteinrichtung mit bestellt werden. Alternativ dazu kann man das Fahrzeug bei einem Stützpunkthändler passend mit einer Brancheneinrichtung komplettieren lassen. Da bestehen variantenreiche Möglichkeiten, von denen nachfolgend einige Beispiele gezeigt werden.
1 Aluca mit Unterflurlösung
Als Vollsortimenter bietet Aluca (Rosengarten/ Schwäbisch Hall) weitestgehend Komponenten aus Aluminium. Besonders hervorzuheben ist die Unterflurlösung „Dimension 2“, die nochmals um Varianten erweitert werden konnte. Der Vorteil: Oberhalb der Ladeebene lässt sich verzurrte Fracht deponieren. Darunter sind vom Heck aus oder auch seitlich herausziehbare, mit max. 80 kg belastbare Schubladen angeordnet – trotz Fracht stets erreichbar.
Mit 450 mm Höhe ist eine besonders geräumige Schubladen-Variante hinzugekommen – kombinierbar mit anderen System-Schubladen von „Dimension 2“, sodass auch für Maschinenkoffer oder sperrige Teile mehr Platz geschaffen ist.
2 Bott stattet ganz nach Wunsch aus
Ob Lieferwagen oder Transporter: Einrichtungsspezialist Bott (Gaildorf) kooperiert mit den Partnern Festool und Tanos. Durch das System „vario3“ mit Regalen und Sortimentskästen in verschiedensten Breiten, Bautiefen und -höhen lassen sich Stammplätze und Stauräume bestimmen. Doch geht es nicht allein um gut untergebrachte Utensilien und arretierte Kästen und Maschinen in den Regalen. Verzurrleisten in der Bodenplatte, an Regalstollen und Deckenstreben können Zurrgurten, Spannstangen oder Gepäcknetzen viele Fixpunkte zur Ladungssicherung bereitstellen. Sogar LED-Streifen sind mit den Verzurrleisten kombinierbar, um die mobile Werkstatt komfortabel zu illuminieren.
3 Kögl mit System „Flexmo“ präsent
Das Kunstwort „Flexmo“ kann einer mobilen und flexiblen Werkstatteinrichtung im Fahrzeug Ausdruck verleihen. Von der Bodenplatte über die Wandverkleidung bis hin zum Zurrgurt oder zur Spannstange bietet Ausstatter Kögl (Bubesheim-Günzburg) nötige Voraussetzungen, um den Laderaum vollflächig zu schützen und die Fracht ladungsgesichert ans Ziel zu bringen. Mehr noch: Sollen beim Transporter oder im Lieferwagen Werkstattmodule eingebaut werden, kann „Flexmo“ von der einfachen Ablage bis zum kleinteiligen Sortimentsregal, vom Klappfach bis zum herausnehmbaren Maschinenkoffer oder mit verschieden großen Schubladen individuelle Lösungen realisieren. Als Werkstoff kommt Stahl, Kunststoff oder Aluminium zum Einsatz.
4 Pick-Up mit Aufbau für Handwerker
Wie transportiert man eine Werkstattausrüstung ins Gelände? Dieser Aufgabe stellt sich der Pick-Up „L200“ mit Allradantrieb. Hersteller Mitsubishi Motors hat mit einem konfigurierbaren Ausbausystem dafür gesorgt, dass die mit Hardtop geschützte Ladefläche dem Handwerker einiges bieten kann.
Auf einem Schiebeplateau lässt sich ein auf den Nutzer abgestimmtes Regalund Verstausystem installieren und das schafft Platz für ein Arsenal an Werkzeug und Elektrogeräten bis hin zur autarken Stromversorgung. Wie weit man sich für ausgewählte Komplettpakete entscheidet, z. B. ein Sortiment an Maschinen von Milwaukee, bleibt dem Kunden bei der Bestellung von Fahrzeug und Ausrüstung freigestellt.
5 Modul-System hat besondere Stahllegierungen
Der schwedische Hersteller Modul-System verwendet besondere Stahl-Legierungen für seine Einrichtungen, um Eigengewicht zu sparen. Das kommt der verbleibenden Nutzlast zugute. Doch beim Stahl bleibt es nicht: Mit im Sortiment ist eine 1,5 m breite Werkbank aus Sandwichmaterial (Polystyrol/Polyester), die statt einer Holz-Variante (19 kg) nur noch 7 kg Gewicht mitbringt. Eine solche Fläche ist zudem nicht feuchtigkeitsempfindlich und ein Kantenschutz aus Aluminium sorgt dafür, dass sich die Allzweckablage auch im Handwerkeralltag bewähren kann. Selbst Trennwände und deren Verkleidungen können inzwischen aus leichtgewichtigem Sandwichmaterial bestehen, weil die nötige Stabilität auch dafür gegeben ist.
6 Plastipol-Scheu richtet sogar beim Kunden ein
Durch mehrere Breiten, Höhen und Tiefen seines Einrichtungssystems kann Plastipol-Scheu (Merenberg) eine maßgeschneiderte Lösung für das Handwerkerfahrzeug anbieten. Alle gängigen Lieferwagen und Transporter können eine branchengerechte Ausstattung per CAD-Entwurf bekommen. Und zum Einbau gibt es besondere Dienstleistungen: So erstreckt sich die Montage der mobilen Werkstatt auch auf die Elektrik im Fahrzeug (12 – 380 V) und reicht über die Anbringung von Fahrzeugbeschriftungen bis hin zu einem Holund Bringservice von Kundenfahrzeugen – oder man nutzt den mobilen Einbauservice des Herstellers vor Ort.
7 Plug-Van tauscht Einrichtung komplett
Statt den Transporter mit einer fest verbauten Werkstatteinrichtung auszustatten, zeigt das Berliner Unternehmen Plug-Van eine Alternative auf: Die Einrichtung ist in einem Einschub verbaut, der von nur einer Person in einer Rüstzeit von etwa fünf Minuten in fast jeden 3,5-Tonner-Kastenwagen integriert werden kann – ohne Änderungen an der Karosserie. So kann man mit dem Einschub besonders flexibel verschiedene (Miet-) Fahrzeuge nutzen oder auch denselben Transporter für diverse Aufgaben verwenden. Das Werkstattmodul wird durch ein klappbares Fahrwerk transportabel und von Hand schiebbar, lässt sich alternativ aber auch mit einem Gabelstapler bewegen.
8 Service-System mit Stahl oder Aluminium
Unter der Marke Service-System präsentiert Ausrüster Wenzel (Einbeck) seine Fahrzeugausstattungen. Weil das Eigengewicht der Einrichtungen für Pkw-Kombis, Lieferwagen oder Großraumtransporter entscheidend sein kann, kommen wahlweise Komponenten aus Stahl und/ oder Aluminium zur Anwendung. Dies wird möglich durch zwei optisch baugleiche Produktlinien. Robuste Bauteile aus Stahlblech können preislich günstiger angeboten werden, die halb so schweren Module, die weitestgehend aus Aluminium bestehen, sind dagegen im Vorteil, wenn Werkzeug, Utensilien oder Material mit hohem Eigengewicht auf Achse sein müssen.
9 Rotationsregal für den „Kangoo“
Ob lediglich Material transportiert oder eine Werkstatt im Laderaum Einzug halten soll: Viele Innovationen für die Einrichtung im Lieferwagen oder Transporter stammen von Sortimo (Zusmarshausen). Eine der neuesten Entwicklungen ist das Rotationsregal innerhalb der leichtgewichtigen Modulserie „SR5“. Es ist in seinen Dimensionen passend auf den neuen Renault „Kangoo“ abgestimmt und wird fest an das drehbare Trenngitter geschraubt (Grundausstattung im neuen „Kangoo“).
Der Clou dieses Lieferwagens: Auf seiner rechten Seite gibt es keine B-Säule. Beifahrertür und Schiebetür sind so konstruiert, dass sie sich im Dachbereich und der Bodengruppe verankern und sich eine 145 cm breite Ladeöffnung ergibt. Das macht sich das „SR5“-Rotationsregal zunutze, „parkt“ während der Fahrt hinter dem Trenngitter und lässt sich auf der Baustelle zur geöffneten rechten Seite schwenken, um den Zugriff auf deponierte Utensilien zu ermöglichen. Das Regal kann während des Arbeitstages in dieser Stellung bleiben, denn beide Türen lassen sich trotzdem schließen.
10 Würth im Transporter MAN „TGE“
Der Kastenwagen MAN „TGE“ lässt sich mit einer universell verwendbaren Einrichtung bestellen. Dafür hat Würth verschiedene Konfigurationen:
- Beim Basis-Regalausbau ist für die linke Seite eine ca. 1,5 m hohe und ca. 2,8 m breite Einrichtung vorgesehen. Das wegen der Schiebetür nur knapp 90 cm breite rechte Schubladenmodul hat eine geringere Höhe und trägt eine Werkbank mit Schraubstock.
- Beim Premium-Regalausbau (ebenfalls Stahl/Aluminium) kommen u.a. links halbhohe Verzurrschienen hinzu und beim aufgestockten rechten Block ist ein herausziehbarer Schraubstock integriert.
- Auch bei den beiden Ladungssicherungspaketen mit großflächigem Schutz von Boden und Seitenflächen gibt es verschiedene Umfänge, aus denen man wählen kann.
Autor: Thomas Dietrich, freier Journalist
Branche auf einen Blick
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit führen über 30 Webadressen zu den wichtigsten Playern in der Ausstattungsbranche. Von Accessoires wie Auffahrrampe, Leiterträger oder wetterfester Box bis hin zur Ladungssicherung und der rabattierten Fahrzeugbeschaffung reicht das Angebot.
www.thule.com (Pfad: Dachträger, Professionelles Zubehör)
www.wuerth.de (Pfad: Onlineshop, Fahrzeugeinrichtungen)
