Schutz vor potenziellen Verunreinigungsquellen
Trinkwasser-Installationen richtig absichern: Hinweise für die Auswahl der erforderlichen Sicherungseinrichtung
Damit Nicht-Trinkwasser, egal welcher Art, sicher von der Trinkwasser-Installation im Gebäude ferngehalten wird und dort zu keiner Gesundheitsgefährdung führt, muss die Installation ordnungsgemäß abgesichert werden. Welche Sicherungsart bei welcher Flüssigkeitskategorie notwendig ist, das beschreibt Resideo nachfolgend.
Das Meinungsforschungsinstitut forsa hat im Auftrag von Resideo 1004 Bundesbürger ab 18 Jahren unter anderem dazu befragt, welche Flüssigkeiten ihrer Meinung nach unter gewissen Umständen ins Trinkwasser gelangen und dieses somit verunreinigen können. Über die Hälfte der Befragten (61 %) sehen dabei Regenwasser als Verunreinigungsquelle. Dass Industrieabwasser zur Gefahr werden kann, sehen immerhin noch 32 % der Befragten. Haushaltsabwasser (27 %), Wasser aus Hochdruckreinigern oder Waschanlagen (20 %), Wasser aus Viehtränken (17 %) oder Heizungswasser (10 %) erachten die Verbraucher offenbar als weniger Bedeutsam in diesem Zusammenhang, wie die Zahlen zeigen.
Wissen zum Thema Trinkwasserschutz auffrischen und vertiefen
Mit seinem Campus-Weiterbildungsangebot bietet Resideo Planern und Installateuren vielfältige Möglichkeiten, ihr Wissen zum Thema Trinkwasserschutz aufzufrischen und immer wieder auf den aktuellen Stand zu bringen. Einen kompakten Überblick über die passende Sicherungseinrichtung bietet etwa das Online-Seminar „Schutz des Trinkwassers in der Trinkwasser-Installation“. Die Anmeldung erfolgt online unter campus- resideo.de. Auch auf der hauseigenen eLearning-Plattform (elearning. campus-resideo.de), die für das eigenständige, digitale Lernen konzipiert ist, finden sich Lernmodule zu diesem Thema.
Tatsächlich ist es möglich, dass Flüssigkeiten bei fehlender Absicherung an Übergangspunkten in die Trinkwasser-Installation rückfließen oder rückdrücken – etwa bei Regenwassernutzungsanlagen oder bei der Heizungsbefüllung. Werden in einer Trinkwasser-Installation wasserführende Teile angeschlossen, in denen sich Wasser befindet, das nicht für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist, muss deshalb laut § 17 der Trinkwasserverordnung eine den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechende Sicherungseinrichtung installiert werden. Welche die geeignete Absicherung ist, entscheidet sich anhand der Flüssigkeitskategorie, in die die jeweilige Flüssigkeit gemäß DIN EN 1717 eingeordnet wird.
Regenwasser und Viehtränken – strikte Trennung vom Trinkwasser
Regenwasser gehört in die höchste Kategorie 5. Aufgrund der Anwesenheit von mikrobiellen oder viralen Erregern von übertragbaren Krankheiten muss eine strikte Trennung mittels eines freien Auslaufs vom Typ AA oder AB erfolgen. Das gilt übrigens auch für Wasser aus Viehtränken. Hier sollten Installateure gerade in landwirtschaftlichen Betrieben Aufklärungsarbeit leisten und auf die richtige Absicherung achten. Sicherheitstrennstationen gewährleisten in diesen Fällen einen zuverlässigen Schutz des Trinkwassers.
Heizungswasser nur mit Systemtrenner nachfüllen
Von Flüssigkeiten der Kategorie 3 und 4 geht durch die Anwesenheit weniger giftiger Stoffe beziehungsweise giftiger, sehr giftiger, radioaktiver, mutagener oder kanzerogener Substanzen ebenfalls eine Gefährdung für die menschliche Gesundheit aus. In diese Kategorien fällt beispielsweise Heizungswasser mit oder ohne Inhibitoren. Für die Heizungsfülleinrichtung ist folgende Absicherung notwendig: Ohne Zusätze oder Additive zählt Heizungswasser zur Flüssigkeitskategorie 3, die den Einbau eines Systemtrenners vom Typ CA erfordert. Mit Zusätzen wird Heizungswasser der Flüssigkeitskategorie 4 zugeordnet. In diesen Fällen ist ein Systemtrenner vom Typ BA erforderlich. Je nach zugesetzten Stoffen gehören auch Wasser aus Hochdruckreinigern oder verschiedenen industriellen Anwendungen oft mals in die Flüssigkeitskategorie 4 und erfordern deswegen einen Systemtrenner vom Typ BA.
Flüssigkeitskategorien nach DIN EN 1717
- Kategorie 1: Wasser für den menschlichen Gebrauch, das direkt aus einer Trinkwasserinstallation entnommen wird.
- Kategorie 2: Flüssigkeit, die keine Gefährdung der menschlichen Gesundheit darstellt, aber eine Veränderung in Geschmack, Geruch, Farbe oder Temperatur aufweisen kann.
- Kategorie 3: Flüssigkeit, die eine Gesundheitsgefährdung für Menschen durch weniger giftige Stoffe darstellt.
- Kategorie 4: Flüssigkeit, die eine Gesundheitsgefährdung für Menschen durch giftige Stoffe oder radioaktive, mutagene oder kanzerogene Substanzen darstellt.
- Kategorie 5: Flüssigkeit, die eine Gesundheitsgefährdung für Menschen durch mikrobielle oder viruelle Erreger darstellt.
Flüssigkeiten der Kategorie 1 und 2
Die Flüssigkeitskategorie 1 hingegen umfasst Wasser für den menschlichen Gebrauch, das direkt aus der Trinkwasser-Installation entnommen wird. Ab Flüssigkeitskategorie 2 muss eine Sicherungseinrichtung installiert werden: Dazu gehören Flüssigkeiten, die für den menschlichen Gebrauch geeignet sind und keine Gesundheitsgefährdung darstellen, jedoch Veränderungen in Geschmack, Geruch, Farbe oder Temperatur aufweisen – etwa Kaffee. Sie erfordern mindestens einen prüfb aren Rückflussverhinderer vom Typ EA.
Bilder: Resideo