Heizungssanierung mit staatlicher Förderung
Ein hydraulischer Abgleich ist Voraussetzung
Veraltete Heizanlagen sind kostenintensiv und umweltbelastend, ein Umstieg auf nachhaltige Wärmeerzeuger ist daher sinnvoll. Der Staat fördert eine solche Sanierung im Idealfall mit bis zu 55%. Voraussetzung ist immer der Nachweis eines hydraulischen Abgleichs. Danfoss erklärt die Prinzipien.
Beim hydraulischen Abgleich sind zwei Verfahren möglich: der statische und der dynamische. „Der statische hydraulische Abgleich eignet sich für kleinere Wohneinheiten und Fußbodenheizungen“, erklärt Danfoss. Er basiert auf der Berechnung der Massenströme für den Volllastfall und dem Einsatz druckabhängiger Thermostat- und Strangventile. „Ein dynamischer hydraulischer Abgleich setzt dagegen druckunabhängige Thermostatventile oder Strangdifferenzdruckregler voraus, die den Differenzdruck unabhängig von den Lastbedingungen konstant halten“, führt das Unternehmen weiter aus. Er eignet sich sowohl für kleinere Wohneinheiten als auch für Wohn- und Zweckbauten.
Die aktuellen Förderrichtlinien verlangen meist einen hydraulischen Abgleich nach Berechnungsart B gemäß VdZ-Bestätigungsformular, also unter Berücksichtigung der vereinfachten raumweisen Heizlast. Transmissionsverluste durch Wände, Fenster und unbeheizte Räume müssen genauso in die Berechnung mit einbezogen werden wie der Lüftungswärmebedarf und die U-Werte aus Baujahrangaben. Berechnungsart B hat nach Meinung von Danfoss trotz des erhöhten Aufwands ihre Berechtigung: „Während die einfachere Berechnungsart A Größe, Lage und Nutzung der Räume außer Acht lässt, ist Berechnungsart B weitaus differenzierter und ermöglicht maximale Heiz- und Betriebskosteneinsparungen.“
Aber mithilfe von Tools wird dieser Berechnungs- und Zeitaufwand reduziert, beispielsweise mit der Softwarelösung „DanBasic 6.0“ von Danfoss. Sie enthält Module für Heizlastberechnung, Heizkörper- und Ventilauslegung, Armaturen- und Pumpenauslegung. Mit ihrer Hilfe können die Grunddaten zum Gebäude und seiner Nutzung ermittelt und Systemeinstellungen berechnet und dokumentiert werden.
„Zur weiteren Energieeinsparung im Rahmen einer Heizungssanierung lohnt sich auch ein Blick auf die Thermostate“, rät Danfoss. „Veraltete Thermostate verlieren an Messgenauigkeit. Daher ist der Austausch älterer Modelle zweckmäßig, zumal Thermostate zu den förderfähigen Umfeldmaßnahmen zählen“, so das Unternehmen weiter. Den größten Energiespare ffekt sieht Danfoss in programmierbaren Modellen. Die Bedienung kann z. B. über eine App erfolgen. Zudem ermöglichen sie Nutzungsprofile mit zeitgesteuerten Temperatureinstellungen.
Als Spezialist von Heizungskomponenten hat Danfoss solche Komponenten im Programm, z. B. den manuellen Thermostat „RAW“, die Designvariante „RAX“ sowie das Fühlerelement „RA2000“. Im Bereich der elektronischen Thermostate ist es „Danfoss Eco“; er erlaubt eine individuelle Programmierung. Bei einer Entscheidung für den „Danfoss Eco“ kann laut Hersteller ein zusätzlicher Einspareffekt durch den automatischen hydraulischen Abgleich erzielt werden. „Dieser ergänzt die anderen Abgleichvarianten durch automatisierte Feinjustierungen und setzt in Anlagen von bis zu 20 Heizkörpern keinen berechneten statischen oder dynamischen Vorabgleich voraus“, verdeutlicht Danfoss. Die Einstellung der Massenströme übernimmt dann eine digitale Systemsteuerung, die permanent nachjustiert. Mit dem Austausch alter Thermostate sieht Danfoss die Anlagensanierung als abgerundet und das Spektrum der förderfähigen Maßnahmen ausgeschöpft.
Webinare zum hydraulischen Abgleich und BEG-Förderung
Hydraulischer Abgleich
Danfoss bietet seit jeher Schulungen rund um die Hydraulik in Heizungsanlagen an. Relativ neu ist die Möglichkeit für Heizungsfachleute, einen kleinen und großen Schein zum hydraulischen Abgleich zu erwerben.
Das dafür aufgelegte, kostenfreie Schulungsprogramm gliedert sich in zwei Kurspakete mit jeweils vier einstündigen Webinaren. Es vermittelt relevante Kenntnisse über den hydraulischen Abgleich – von der korrekten Berechnung und Einstellung der Massenströme bis hin zum Abgleichnachweis für staatliche Förderprogramme. Nach Abschluss der Kurse 1 bis 4 erhalten Absolventen den kleinen Schein zum hydraulischen Abgleich; belegen sie zusätzlich die Kurse 5 bis 8, wird ihnen der große Schein ausgestellt. Beide Scheine dienen zur Bestätigung der Teilnahme am Kursprogramm.
Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG)
Eine ebenfalls kostenlose Webinarreihe ermöglicht es Fachleuten, sich über das neue Programm „Bundesförderung effiziente Gebäude“ (BEG) ausführlich zu informieren. Die dreiteilige Serie behandelt zudem den Nachweis des hydraulischen Abgleichs in bestehenden Heizkörper- und Fußbodenheizungssystemen. Nach Abschluss der Webinarreihe erhalten Absolventen als Teilnahmebestätigung den Grünen Schein zur BEG-Förderung.
Zum Redaktionsschlusstermin dieser Ausgabe laufen die jetzigen Danfoss-Frühjahrskurse im Mai aus. Das Unternehmen plant, neue Termine für den Sommer aufzulegen und sie zeitnah unter shk.danfoss.de zu veröffentlichen. Dort findet sich auch das gesamte Schulungsangebot sowie der Anmeldebereich.