Unter neuer Leitung
Zum Jahreswechsel 2020/2021 hat Michael Voss die STROBEL MEDIA GROUP übernommen
Der STROBEL VERLAG hat einen neuen Eigentümer: Michael Voss hat mit Jahresbeginn sämtliche Gesellschaftsanteile der Strobel Media Group übernommen. Christopher Strobel bleibt in beratender Funktion für den Verlag tätig. Im Interview mit unserer Redaktion äußert sich der 51-jährige Unternehmer über seine Affinität zu den Fachmedien und den Zielen, die er mit der Akquisition verfolgt.
IKZ-HAUSTECHNIK: Sie sind beruflich seit sehr vielen Jahren eng mit großen Medienhäusern verbunden. Vor zwei Jahren sind Sie dann mit dem Kauf des in Gütersloh ansässigen Bauverlags selbst zum Verleger geworden. Nun folgte zum Jahreswechsel die Übernahme des STROBEL VERLAGs. Was fasziniert Sie an Fachmedien, die beide Verlage schwerpunktmäßig herausgeben?
Michael Voss: Ich liebe Medien und ich liebe Inhalte. Aber lassen Sie mich das etwas weiter ausführen. Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn seit 1994 für diverse Medienunternehmen gearbeitet. War unter anderem 15 Jahre lang bei Gruner + Jahr in unterschiedlichen Positionen beschäftigt, einem der größten Medienkonzerne mit 500 Magazinen und digitalen Angeboten in 20 Ländern. Dreieinhalb Jahre war ich in Bukarest tätig. Habe einen Verlag aufgebaut und geführt – mit 300 Journalisten an meiner Seite. Auch habe ich acht Jahre in der Schweiz gelebt und dort für den größten Schweizer Verlag, Ringier, als Vorstand für Publishing und Entertainment gearbeitet.
Ich hatte und ich habe viel Spaß an dem Thema Medien. Für mich ist die Leidenschaft an der Arbeit unsagbar wichtig. Deswegen mag ich auch Redaktionen so gern. Journalismus, insbesondere Fachjournalismus, ist eine anspruchsvolle und wertvolle Aufgabe. Den Markt und seine Trends beobachten, die Branche gezielt informieren, Meinung machen – das hat mich schon immer fasziniert.
Aber, um Ihre Frage konkret zu beantworten: Ich wollte gern etwas machen, was langfristig Wert hat, wo ich mitbestimmen und was ich inhaltlich gestalten kann. Deshalb bin ich Verleger geworden.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wegbegleiter, Branchenbeobachter und Leser fragen sich verständlicherweise gleichermaßen, wie es denn weitergehen wird, schließlich gibt der Bauverlag eigene Magazine für SHK-Handwerker und TGA-Fachplaner heraus.
Michael Voss: Zunächst sei vorangestellt: Es ist nicht meine Absicht, in einen Verlag einzusteigen und ihn nach zwei Jahren zu veräußern. Das wäre schon allein aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten unvernünftig. Die IKZ als das Flaggschiffdes STROBEL VERLAGs ist eine Institution im Bereich des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks und der Technischen Gebäudeausrüstung.
Für die Leser bleibt deshalb erst einmal alles wie gehabt. Unabhängig davon möchte ich diesen Verlag gern weiterentwickeln. Diese strategischen Überlegungen stehen aktuell ganz oben auf meiner To-Do-Liste.
IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Entwicklungsmöglichkeiten sehen Sie dann für den STROBEL VERLAG und wie können unsere Leser davon partizipieren?
Michael Voss: Grundsätzlich sehe ich im Verbund mit den Fachredaktionen aus dem Bauverlag die Perspektive und eine spannende Herausforderung, gemeinsam neue digitale Angebote zu kreieren, die den Lesern aus Handwerk und Planung einen besonderen Mehrwert bieten.
IKZ-HAUSTECHNIK: Welche digitalen Angebote könnten das sein?
Michael Voss: Beispielsweise Apps, mit denen Solarteure die zur Verfügung stehende Dachfläche für PV-Module oder den Verschattungsgrad aus der Ferne und ohne teure Softwarelösungen mit ausreichender Praxisgenauigkeit ermitteln können. Software für Angebote und Aufmaß – oder für den Arbeitsschutz. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Wichtig ist zu wissen, was der Markt wirklich braucht, was den Kunden und Partnern Mehrwert bietet. Ideen gibt es genug. Und auch hier ist die Kompetenz der Fachredaktionen gefragt.
IKZ-HAUSTECHNIK: Von Anfang an war die IKZ Fachorgan der meisten SHK-Landesfachverbände und des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima. Auch heute noch wird diese Medienpartnerschaft aktiv gelebt. Inwieweit ist Ihnen an einer Fortsetzung gelegen?
Michael Voss: Verbände sind Brücken zu den relevanten Zielgruppen und damit für die Branche sehr wichtig. Das gilt insbesondere für die Organisationen des SHK-Handwerks – von den Innungen über die Landesfachverbände bis zum Zentralverband. Deshalb sehe ich aktuell keinen Grund gegen eine Fortführung der Medienpartnerschaften. Im Übrigen pflegen wir innerhalb der Bauverlag-Mediengruppe bereits seit vielen Jahren Partnerschaften zu den etablierten TGA- und Bau-Verbänden. Auch hier lassen sich möglichweise wertvolle Synergieeffekte für die einzelnen Magazine und damit für unsere Leser realisieren.
Für die Leser bleibt deshalb erst einmal alles wie gehabt.