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140000 Anlagen verkauft

Der Absatz von Heizungswärmepumpen in Deutschland stieg 2020 um rund 40% im Vergleich zum Vorjahr. Auch reine Warmwasserwärmepumpen legten zu

Absatzentwicklung Wärmepumpen in Deutschland 2001 – 2020 laut BDH/BWP-Absatzstatistik und gegliedert nach Wärmepumpen-Typen.

„Nach wie vor gibt es ein großes Potenzial an Handwerksbetrieben, die sich bislang noch nicht oder nicht intensiv mit Wärmepumpen auseinandergesetzt haben, sich aber mit begrenztem Aufwand die notwendige Sachkunde aneignen können“, sagt Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe.

 

Die Zahlen sind beeindruckend: 120 000 Heizungswärmepumpen wurden laut der gemeinsamen BDH/BWP-Absatzstatistik im vergangenen Jahr in Deutschland installiert. Das entspricht einem Wachstum von rund 40 % gegenüber dem Vorjahr. Dazu kommen noch einmal 20500 reine Warmwasserwärmepumpen. Insgesamt sind in Deutschland bereits über 1 Mio. Wärmepumpen installiert.

Das größte Wachstum erlebten wie schon in den Vorjahren erneut Luft/Wasser-Wärmepumpen: 95 500 Geräte (+ 44 % gegenüber dem Vorjahr) wurden insgesamt abgesetzt, davon über 56 500 Monoblock-Geräte (+ 61 %) und 39 000 Split-Geräte (+ 26 %). Sole/Wasser-Wärmepumpen legten um 18 % auf 20 500 zu. Bei Grundwasser-Wärmepumpen und sonstigen Wärmequellen liegt das Wachstum mit 4000 installierten Anlagen bei 60 % gegenüber dem Vorjahr.

Insgesamt konnten Luft/Wasser-Systeme 2020 ihren Marktanteil mit 79,4 % erneut vergrößern (2019: 72 %), erdgekoppelte Systeme und sonstige hatten 2020 einen Marktanteil von 20,6 %. Bei reinen Warmwasserwärmepumpen stieg die Zahl der installierten Geräte um 24 % gegenüber dem Vorjahr; 20 500 Geräte wurden installiert. Die Gesamtzahl aller installierten Wärmepumpen lag 2020 bei 140 500, das entspricht einem Wachstum von 37 %.

Bestand: Heizungstausch mit Wärmepumpe nimmt Fahrt auf

Der Großteil der Wärmepumpenanlagen geht in den Neubau. Aber auch im Bestand wächst der Trend zu erneuerbaren Heizungen. Aus den vorliegenden Zahlen der BAFA-Förderanträge lässt sich ableiten, dass ein Viertel der 2020 abgesetzten Wärmepumpen, also ca. 30 000 Anlagen, im Austausch für eine alte Ölheizung verbaut wurden. Nach Ansicht des Bundesverbands Wärmepumpe ist das noch zu wenig: „Nach wie vor ist sowohl im Fachhandwerk als auch bei den Bauherren die Meinung verbreitet, dass Wärmepumpen im Bestand nicht effizient arbeiten können. Das stimmt jedoch nicht und viele Beispiele vom Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert bis zum 70er-Jahre-Einfamilienhaus mit Heizkörpern und Wärmepumpe beweisen das Gegenteil“, erklärt Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe. Die Dimensionierung und Auslegung einer Wärmepumpe mag zuweilen anspruchsvoller sein als der Einbau eines konventionellen Heizungssystems – sie sei aber sicher kein Hexenwerk und der Aufwand lohne sich sowohl für den Fachpartner als auch für den Nutzer mittel bis langfristig auf jeden Fall.

Nach wie vor gäbe es ein großes Potenzial an Handwerksbetrieben, die sich bislang noch nicht oder nicht intensiv mit Wärmepumpen auseinandergesetzt haben, sich aber mit begrenztem Aufwand die notwendige Sachkunde aneignen könnten, ist sich Sabel sicher. Der Verband unterstütze die Branche mit Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Wärmepumpe, sieht aktuell eine weitere Hürde für die Wärmepumpe. So sei der Preis für erneuerbaren Strom nach wie vor viel zu hoch.

„Es bedarf dringend eines alternativen Finanzierungsmodells für die EEG-Umlage, die derzeit allein vom Endkunden getragen wird. Insbesondere Strom, der für die Erzeugung von klimaschonender Wärme mit Wärmepumpen zum Einsatz kommt, sollte für den Verbraucher zeitnah von Abgaben und Umlagen befreit werden“, so Waning. Der CO2-Preis, der ab diesem Jahr zum Tragen komme, sei für eine gerechte Verteilung der Abgaben auf Energieträger bei Weitem nicht ausreichend.

www.waermepumpe.de

 

Qualifizierung zum Sachkundigen für Wärmepumpensysteme

Die sorgfältige Planung und fachgerechte Installation ist eine Voraussetzung für den erfolgreichen Umstieg auf ein klimaschonendes Wärmepumpensystem. Gemeinsam mit dem VDI läuft seit 2018 das Schulungsprogramm nach VDI-Richtlinie 4645 zum „Sachkundigen für Wärmepumpensysteme“, um SHK-Fachbetrieben, TGA-Planern und Beratern die Möglichkeit zu geben, sich in Richtung erneuerbare Heizsysteme weiterzubilden.

Für Auszubildende gibt es ein kostenfreies E-Learning/E-Teaching zum Thema Wärmepumpen. QR-Code zur iOS-App QR-Code zur Android-App

 


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