Anlagen-Monitoring in der Wohnungswirtschaft
IoT-basierte Lösungen für den Gebäudesektor lassen sich auch nachträglich installieren
Das Klimaschutzgesetz schreibt für Deutschland ab 2020 jährlich sinkende CO2-Emissionen vor. Der Gebäudesektor hat diese Ziele bis dato nicht erreicht. Das liegt unter anderem daran, dass gerade Bestandsgebäude meist über eine veraltete TGA verfügen und zudem oftmals nicht effizient bewirtschaftet werden. Das Berliner Technologieunternehmen metr stellt IoT-basierte Lösungen für Submetering oder die Fernüberwachung von Trinkwasser- und Heizungsanlagen bereit.
Veraltete Heizungs- oder Lüftungsanlagen treiben nicht nur die Preise für die sogenannte zweite Miete in die Höhe. Sie verursachen zudem hohe Emissionswerte. Nicht zuletzt deswegen ist die Sanierungsrate von Gebäuden Bestandteil des Green Deals, der EU-Strategie zu mehr Klimaschutz.
Mit IoT-Technologie Gebäude effizient managen
Doch längst nicht immer kann eine Sanierung der Anlagentechnik unmittelbar und zielgerichtet erfolgen. Mitunter sind Zwischenschritte erforderlich. Um Gebäude generell effizienter zu betreiben, benötigt die Wohnungswirtschaft Daten zu Wohnungen, Nutzern sowie Verbrauchsinformationen und sonstige Messdaten, die zentral für verschiedenste Anwendungsfälle zugänglich sein sollten. Bislang allerdings stellt die geringe Transparenz über den Betriebszustand der Heizungsanlagen ein Problem dar. Sind TGA-Anlagen nicht digital angebunden, werden sie gewissermaßen im Blindflug betrieben und Fehlfunktionen erst bei turnusgemäßen Wartungen erkannt. Ein Lösungsansatz ist eine übergreifende IoT-Plattform, die herstellerunabhängig Verbrauchs- und Betriebsdaten in Gebäuden erfasst und in einem zentralen Dashboard visualisiert.
Das Berliner Technologieunternehmen metr bietet eine solche IoT-basierte Lösung an. Dafür werden Heizungs- oder Trinkwasseranlagen über Schnittstellen oder im Retrofit-Verfahren an ein multifunktionales IoT-Gateway pro Liegenschaft angebunden. Das sogenannte „m-gate“ ist das zentrale Element des Systems, das die wesentlichen Betriebsdaten der Anlagen erfasst, bündelt und an die TGA-Plattform überträgt. Dort werden die Daten mittels spezieller Algorithmen ausgewertet und die wesentlichen technischen Informationen der Anlagen in Echtzeit in einem Dashboard zur Verfügung gestellt. Der Betreiber kann auf die Daten jederzeit zugreifen. Zudem ist die Lösung variabel: Ein herstellerübergreifendes Smart Submetering ist damit ebenso möglich wie die IoT-basierte Fernüberwachung von Heizungs- und Warmwasseranlagen.
Abweichungen unmittelbar erfassen
Die Vorteile liegen auf der Hand. Abweichungen von zuvor festgelegten Parametern, wie die Änderungen der Heizkurve oder Störungen an der Anlage, werden unmittelbar erfasst und entsprechende Alarmmeldungen herausgegeben. Zudem lassen sich mit der Lösung auch Warmwassertemperaturen digital überwachen. Somit können Heizungsanlagen nicht unbemerkt ausfallen oder Temperaturschwellen bei Warmwasseranlagen über- oder unterschritten werden. Abweichungen oder ungewöhnliche Betriebsdaten geben zudem erste Hinweise auf Fehlfunktionen und ermöglichen eine vorausschauende Wartung. So erhalten Wohnungsbaugesellschaften, die als Betreiber der Anlagen für deren gesetzeskonformen und sicheren Betrieb verantwortlich sind, jederzeit aus der Ferne einen Einblick in die Betriebsdaten ihrer Anlagen. Damit entfallen auch uninformierte Anfahrten von Service-Technikern und kostspielige technische Diagnosen vor Ort. Instandhaltungsdienstleister können auf Basis der Daten zügig die richtigen Entscheidungen treffen, Ausfallzeiten minimieren und Mieter rechtzeitig informieren. Hinweise auf falsch eingestellte oder überdimensionierte Heizungsanlagen ermöglichen deren Optimierung oder Austausch und steigern damit die Energieeffizienz der Gebäude.
Bilder: metr