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Vollständiger Wasserwechsel ist das Ziel

Zukunftsfähige Trinkwasser-Installationen, die zu jeder Zeit hygienegerecht betrieben werden, lassen erst keine Probleme entstehen

Ohne einen regelmäßigen und vollständigen Wasserwechsel geht die hohe Trinkwassergüte verloren. Legionellen können sich vermehren und in die Lunge gelangen.

Keine Betriebsunterbrechung trotz Leerstand oder unregelmäßiger Nutzung: Das Schell Wassermanagement-System SWS übernimmt die Steuerung und Überwachung aller elektronischer Armaturen in einem Gebäude. Mittels SMART.SWS lassen sich solche Gebäude aus der Ferne überwachen und steuern.

Legionellenbefall lässt sich durch die regelmäßige und ausreichende Nutzung aller Zapfstellen unterbinden. Elektronische Entnahmestellen unterstützen den Gebäudebetreiber bei dieser Aufgabe.

Tabelle 1: Richtwerte in Anlehnung an das DVGW-Arbeitsblatt W557 für die Mindestanzahl der zu öffnenden Entnahmestellen, um in der größten Leitungsdimension eine Spülgeschwindigkeit von 2 m/s zu erreichen.

Das Rohr-in-Rohr-Phänomen bei überdimensionierten Leitungen: Wasser durchfließt Wasser.

Selten genutzte Entnahmestellen immer in das Hygienekonzept einbeziehen: Die elektronische Wandauslauf-Armatur „Walis E“ mit Batteriebetrieb lässt sich überall nachrüsten und mit einem Temperaturfühler ausstatten.

Spezielle Eckventile von Schell, z. B. „Comfort PT“, verfügen über einen Temperaturfühler. So kann die Temperatur des Trinkwassers direkt an den Entnahmestellen erfasst und über das Wassermanagement-System SWS dokumentiert bzw. über SMART.SWS aus der Ferne überwacht werden.

 

Der hygienisch einwandfreie Betrieb von Trinkwasser-Installationen setzt ein durchdachtes Wassermanagement voraus. Wenn zum Beispiel nur eine Entnahmestelle in einem (halb-)öffentlichen Gebäude nicht regelmäßig genutzt oder gespült wird, kann das zur bakteriellen Kontamination in einzelnen Leitungsabschnitten oder sogar in der gesamten Hausinstallation führen. Dies können elektronische Sanitärarmaturen in Verbindung mit dem Wassermanagement-System und dem optionalen Fernüberwachungstool von Schell verhindern.

Coronabedingt war und ist über viele Wochen hinweg in öffentlichen und halböffentlichen Gebäuden der Betrieb eingeschränkt oder kam komplett zum Erliegen. Werden Sanitäranlagen aber nicht oder nur unzureichend genutzt, kommt es zur Bakterienvermehrung im Trinkwasser. Eine hohe Gesundheitsgefahr geht oftmals von Legionellen aus, die schwere Atemwegserkrankungen hervorrufen können.

Gesetzliche Grundlagen

Grundsätzlich sind Trinkwasser-Installationen so zu planen, bauen und zu betreiben, dass sie mindestens den „allgemein anerkannten Regeln der Technik“ entsprechen (§17 TrinkwV). Das heißt, der Gebäudebetreiber muss jede Entnahmestelle hygienekonform betreiben. Er hat dafür zu sorgen, dass im Trinkwasser keine Krankheitserreger „in Konzentrationen enthalten sind, die eine Schädigung der menschlichen Gesundheit besorgen lassen“ (§5 TrinkwV). Dies ist eine sehr weitreichende und umfassende Forderung, die vom Gebäudebetreiber vor allem folgendes verlangt:

  1. einen regelmäßigen und vollständen Wasserwechsel über alle Entnahmestellen,
  2. die Vermeidung kritischer Temperaturen im Kaltwasser (PWC) und Warmwasser (PWH).

Bedarfsgerecht dimensionierte Rohrleitungen und sachgemäß ausgeführte Installationen bilden die Basis für den bestimmungsgemäßen Betrieb. Der Begriff„bestimmungsgemäßer Betrieb“ definiert den Betrieb einer Trinkwasser-Installation unter den Bedingungen, die der Planungs- und Installationsphase zugrunde gelegt wurden. Der bestimmungsgemäße Betrieb kann in öffentlichen und gewerblichen Objektbauten sowie zunehmend auch im gehobenen Geschosswohnungsbau am einfachsten und wirtschaftlichsten durch die Installation von elektronischen Sanitärarmaturen an Waschtischen, Küchenspülen, Duschen, WCs und Urinalen sowie auch an Ausgussbecken in Kellern und Reinigungsräumen sichergestellt werden. Denn Sensorarmaturen lösen zeitabhängig oder z. B. 24 Stunden nach der letzten Nutzung automatisierte Stagnationsspülungen aus. Diese können bei Bedarf über weitere Tools dokumentiert werden.

Hierbei kommen drei Lösungen aus dem Hause in Betracht:

Schell Single Control SSC

Über dieses Bluetooth-Modul lassen sich die Schell-Armaturen via App parametriert. Zwei Arten sind möglich:

  • Über das Bluetooth-Modul werden die Daten auf alle Armaturen einheitlich übertragen,
  • Bei der zweiten Möglichkeit verbleibt an jeder Armatur das Modul. Es ermöglicht neben der Einstellung dann auch zusätzlich die Dokumentation der über die Kalenderfunktion und integrierten Uhr vorgewählten Stagnationsspülungen.

Schell Wassermanagement-System SWS

Das SWS kann nahezu alle elektronischen Schell-Sanitärarmaturen in einem Gebäude vernetzen und lässt sich optional in Gebäudeleitsysteme einbinden. Es eignet sich für den Neubau und den Bestand, d. h. SWS kann auch nachgerüstet werden. Die Kommunikation erfolgt via Funk und/oder Kabel. Mit dem SWS parametriert, steuert und dokumentiert der Betreiber von einem Punkt aus Stagnationsspülungen, thermische Desinfektionen sowie andere Daten über PC, Tablet oder Smartphone.

SMART.SWS

Als Ergänzung zum SWS gibt es das SMART.SWS. Es ist für alle Betreiber gedacht, die ortsunabhängig ein oder mehrere Gebäude „ohne kostenintensiven Personaleinsatz“ steuern und überwachen wollen. Ohne das Gebäude zu betreten, ermöglicht es individuelle Anpassungen.

Automatische Stagnationsspülungen

Stagniert Trinkwasser, kann die Bakterien-Koloniezahl gesundheitsgefährdende Ausmaße annehmen. Daher fordern die Regelwerke die Einhaltung bestimmter Temperaturen für PWC und PWH sowie spätestens nach 72 Stunden einen vollständigen Wasserwechsel über alle Entnahmestellen. Mit jeder Spülung wird frisches Wasser nachgeführt und so die Koloniezahl in der gesamten Trinkwasser-Installation erheblich reduziert.

Der Gebäudestillstand während der Corona-Pandemie hat gezeigt, dass bei etlichen Gebäuden nicht mehr von einem bestimmungsgemäßen Betrieb durch regelmäßige Nutzung auszugehen ist. Flughäfen, Bahnhöfe und andere Betriebe, die im Normalfall an nahezu 365 Tagen pro Jahr frequentiert werden, waren unerwartet mit dem Thema Trinkwasserstagnation konfrontiert. Sie müssen mit zum Teil erheblichem personellen Aufwand in einen ordnungsgemäßen Zustand versetzt werden. Einen Überblick der zu ergreifenden Maßnahmen bei der Wiederinbetriebnahme liefert die VDI3810-2/VDI6023-3. Diese personal- und kostenintensiven Maßnahmen zur Wiederinbetriebnahme lassen sich vermeiden mit elektronischen Armaturen (mit integrierter Stagnationsspülung), mit SSC-Bluetooth-Modulen oder mit dem SWS/SMART.SWS.

Trinkwasser-Installationen fachgerecht spülen

Fachgerechtes Spülen nach einer Betriebsunterbrechung basiert immer auf hohen Fließgeschwindigkeiten in allen Rohrleitungsabschnitten – auch in den groß dimensionierten Leitungen der Kellerverteilung. Anzustreben sind 2 m/s. Diese Geschwindigkeiten können in großen Gebäuden nur mit erheblichem Aufwand realisiert werden. Würde keine turbulente Strömung erreicht, fände der Wasseraustausch im Wesentlichen nur im Kern einer Leitung statt, während das Wasser im Randbereich der Leitungen weitgehend stagnieren würde. So paradox es klingen mag: Wasser durchfließt dann Wasser. Diese physikalische Eigenschaft bezeichnet Schell als Rohr-in-Rohr-Phänomen.

Maßnahmen bei überdimensioniertem Leitungsnetz

Trinkwasser-Installationen werden nach DIN 1988-300 dimensioniert. Das Regelwerk zielt darauf ab, bei kleinstmöglichem Innendurchmesser der Rohrleitungen einen Mindestfließdruck von 0,10 MPa (1 bar) an jeder Entnahmestellen sicherzustellen. Die errechneten Spitzendurchflüsse können sich dennoch selbst bei identischem Gebäudetypen sehr unterscheiden. Beispielsweise findet in einem dauerhaft ausgebuchten Wellnesshotel nahezu permanent ein Wasseraustausch statt, während dieser in einem Stadthotel vorwiegend morgens und abends und in einem Wintersporthotel nur saisonal oder aktuell fast gar nicht mehr stattfindet.

Auch die Umnutzung einer Immobilie kann Auswirkungen auf die Trinkwasserentnahmen haben. Ein besonders drastisches Beispiel ist die Umwidmung eines Hotels in ein Pflegeheim für Wachkoma-Patienten, ohne Rückbau der Badezimmer. In diesem Fall half nur das regelmäßige Betätigen aller Entnahmestellen, was jedoch mit einem hohen personellen Aufwand und Unsicherheiten behaftet war.

Das Wassermanagement-System SWS ist in der Lage, regelmäßige Stagnationsspülungen an mehreren elektronischen Armaturen zugleich automatisiert auszulösen (Spülgruppen) und gleichzeitig die Wassertemperaturen zu überwachen. Erfahrungen haben gezeigt, dass mit den so erzeugten großen Spülvolumen zugesetzte Rohrleitungen wieder freigespült werden können. Biofilme und Inkrustationen lassen sich reduzieren.

Ungewollte Kaltwassererwärmung vermeiden

Problematisch bei Kaltwasser bleibt vielerorts die Einhaltung empfohlener Temperaturbereiche bis max. 25 °C. Die Folge sind überhöhte Legionellenzahlen. Diesen hygienekritischen Temperaturbereich gilt es unter allen Umständen zu vermeiden. Konsequent ist deshalb nach VDI/DVGW 6023 die räumliche Trennung, beispielsweise durch separate Installationsschächte. In der Praxis ist das oft schwierig zu realisieren, erst recht in Altbauten. Das Wassermanagement-System SWS von Schell löst diese Herausforderungen – mit Temperaturfühlern, die bei erhöhten Temperaturen eine Stagnationsspülung auslösen. Beispielsweise setzt die Charité in Berlin auf diese Lösung.

Fazit

Noch nie gab es in deutschen Gebäuden so häufige Betriebsunterbrechungen und so viel Leerstand wie während der Corona-Pandemie. Die sich daraus ergebenden hygienekritischen Gegebenheiten bei der Trinkwasser-Installation lassen sich jedoch mit geeigneten Produkten vermeiden.

Bilder: Schell GmbH & Co. KG

www.schell.eu

 


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