Werbung

Pelletqualität: Worauf man achten muss

Optik, Zertifikate, Preis und Anlieferung: Das Paket muss stimmen

Gute Pellets erkennt man an einer glatten Oberfläche, die außerdem kaum Risse aufweist. Sie sind von heller Farbe und sie glänzen. Bild: Thorben Wengert, pixelio.de

Ein Muss ist das Vorhandensein des Zertifikats/Siegels ENplus (hier abgebildet) und/oder DINplus (Eine Abbildung wurde uns leider nicht zur Verfügung gestellt). ENplus-A1 oder DINplus-A1 bezeichnen Holzpellets, die die Vorgaben der Norm für A1-Qualitäten erfüllen. Diese Qualitätsklasse ist die für Endverbraucher relevante. Bild: Depi

Selbst die besten Pellets im Tankwagen können durch Fehler beim Einblasen zerbröselt im Lager landen. Umgekehrt kann ein noch so tadelloses Einblasen aus schlechten Pellets keine guten machen. Auch auf gute Lieferung ist also zu achten. Bild: Dittmar Koop

 

Es gibt verschiedene Kriterien, an denen man gute Holzpellets erkennen kann. Auf welche sollte man achten und worauf beim Preis? Und was tun, wenn die Qualität tatsächlich mal nicht stimmt. Wir liefern dazu einen Überblick für Installateure, die ihre Kunden beraten wollen und sollten.

Praktisch hält man mit einem Holzpellet zusammengepresste Sägespäne in der Hand. Dass dieser zusammenhält und nicht auseinanderbröselt liegt am holzeigenen Klebstoff: Lignine und Harze, die während des Herstellungsprozesses der Pellets freigesetzt werden. Das Lignin sorgt beispielsweise auch dafür, dass (gute) Holzpellets eine „glänzende“ Oberfläche besitzen.
Holzpellets besitzen eine hohe Energiedichte. 1 kg Pellets enthält etwa so viel Energie wie 0,5 l Heizöl oder 0,5 m3 Erdgas. Pellets haben eine höhere Energiedichte als Scheitholz oder Briketts.

Ohne Zertifikat geht nicht
Für die am Endverbraucher-Markt üblichen Holzpellets werden Sägespäne aus Nadelhölzern wie Kiefer und Fichte verwendet. Woran erkennt man auf erste Sicht eine gute Qualität? Grundsätzlich sollten die Sticks guter Holzpellets-Angebote eine relativ einheitliche Länge haben und eine glatte Oberfläche besitzen, außerdem kaum Risse in der Oberfläche und von heller, einheitlicher Farbe sein.
Ein Muss ist das Vorhandensein eines oder beider Zertifikate ENplus-A1 oder DINplus-A1. Viele Kesselhersteller knüpfen beispielsweise ihre Garantiezusage daran, dass nur diese Pellets verwendet werden. Gerade bei Internetbestellungen ist es ratsam vorab zu prüfen, ob die angebotenen Pellets tatsächlich zertifiziert sind. Auf www.enplus-pellets.de sind zertifizierte Produzenten und Händler gelistet. Für DINplus in der Datenbank unter www.dincertco.de.
Die Unterschiede zwischen den beiden Zertifikaten hinsichtlich der Pelletqualität sind gering. Dass es zwei Siegel gibt, hat historische Gründe. Die Zertifikate bescheinigen, dass die weltweit gültige Norm ISO 17225-2 erfüllt wird. Die Norm teilt Pellets in die Klassen A1, A2 und B ein. Die meisten Hersteller von Pelletöfen und -zentralheizungskesseln für Einfamilienhäuser haben ihre Produkte für die Qualitätsklasse A1 ausgelegt. Größere Pelletkessel, etwa für Mehrfamilienhäuser oder für gewerbliche Objekte, können auch mit der Qualitätsklasse A2 betrieben werden.
Ob man die Pellets nun über einen Online-Händler, beim Produzenten selbst oder dem Händler aus der Region bezieht ist eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss. Es ist wie immer mit Bestellungen im Netz: Die Ano­nymität einer Online-Bestellung birgt grundsätzlich immer ein höheres Risiko, das gilt auch für den Kauf von Holzpellets.

Vorsicht bei Vergleichsportalen
Insbesondere bei Vergleichsportalen müssen Kaufinteressenten darauf achten, was genau im Preis enthalten ist. Enthält er die Kosten für den Transport und die Einblaspauschale, also die Kosten für die Einbringung der Pellets per Silofahrzeug direkt in den Bunker? Ist die Mehrwertsteuer inklusive? Zu klären ist auch die Frage, ob ein bestimmtes Angebot gegebenenfalls an eine Mindestabnahme geknüpft ist.

Wann sollte man einkaufen?
Im Sommer sind die Preise um etwa 10 % niedriger als im Herbst oder Winter. Das summiert sich bei 5 t Bedarf und bei einem laut Carmen e.V. für 2018 ermittelten Durchschnittspreis von 252 Euro/t auf immerhin 126 Euro. Die Online-Plattform www.carmen-ev.de oder die Homepage des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands www.depv.de bieten Orientierung für die Angebote, die man selbst einholt.

Lohnen sich Einkaufsgemeinschaften?

Über den Zusammenschluss mit anderen Pelletheizungsbesitzern zu Einkaufsgemeinschaften wird eine größere Nachfrage erzeugt, um Mengenrabatte zu erhalten. Doch bei allem Charme ist auch Vorsicht geboten. Manche Experten vertreten die Ansicht, dass durch den Zusammenschluss der Einzelinteressen für eine Sammelbestellung eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) begründet wird. Daraus würde resultieren, dass alle haften, wenn einzelne Mitglieder Pelletlieferungen nicht bezahlen. Beim Deutschen Pelletinstitut (DEPI) gibt es dazu ein Infoblatt. Das Risiko steigt, je größer und anonymer eine Einkaufsgemeinschaft ist. Außerdem sollte darauf geachtet werden, ob hinter einer Einkaufsgemeinschaft eventuell ein Geschäftsbetrieb steckt, der damit sein Geld verdient. Zu erkennen ist das im Impressum, wenn dort ein Hinweis auf AGB’s steht.

Was tun, wenn die Pelletqualität schlecht ist?

Trotz aller Vorsorge: Entscheidend ist die Qualität, die die Pellets im Brennstofflager nach dem Einblasen besitzen. Denn selbst die besten Pellets im Tankwagen können durch Fehler beim Einblasen zerbröselt im Lager landen. Pellets dürfen beispielsweise nur mit einem bestimmten Druck eingeblasen werden. Umgekehrt kann ein noch so tadelloses Einblasen aus schlechten Pellets keine guten machen. Bei losen Pellets, die per Tankwagen angeliefert werden, ist also neben den Qualitätseigenschaften an sich auch die Lieferung und Lagerung entscheidend.
Ein hoher Feinanteil kann dazu führen, dass die Heizung nicht mehr richtig funktioniert, beispielsweise weil die Förderschnecke verstopft. Seriöse Hersteller und Lieferanten nehmen von ihrer Ware Rückstellproben, über die sie die produzierten bzw. die ausgelieferten Qualitäten chargengenau dokumentieren. Auch hier zeigt sich, dass sich erfahrungsgemäß Risiko und Ärger eher verringern, je persönlicher der Kontakt zum Lieferanten ist. Wenn es tatsächlich an den Pellets liegt, dann muss man beim Lieferanten auf Austausch der Lieferung bestehen. Auf Mogelpackungen wie „Behalten, dafür Preisnachlass“ sollte man sich keinesfalls einlassen. Denn man behält damit auch den Ärger und ggf. die Kosten zusätzlicher Heizungswartung oder gar einer Reparatur.

Autor: Dittmar Koop, Journalist für Erneuerbare Energien

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: