Ausgabe 01/2005, Seite 4 f.


Heizung


Schutz und Sicherheit für den Heizungskreislauf

Rückspülfilter mit Entlüftungssystem und automatischer Nachspeisestation

Dr. Alexander Haug*

Funktionsstörungen im Heizungssystem - ein ärgerliches, aber vermeidbares Problem! Wenn der Heizkessel streikt, können Fremdstoffe im Wasser führenden System mit im Spiel sein.

Der Eintritt von Luft in den Heizkreislauf kann unangenehme Folgen haben. Einerseits reagiert der in der Luft enthaltene Sauerstoff mit Eisenwerkstoffen (Kessel, Rohrleitung, Heizkörper etc.) unter Bildung von Korrosionsprodukten. Anderseits bleibt der in der Luft enthaltene Stickstoff als Gas im Heizkreislauf zurück und macht sich durch Gluckergeräusche bemerkbar.

Die Korrosionsprodukte bilden einen Schlamm, der sich beispielsweise auf die Wärmetauscherflächen im Heizkessel absetzt. Schäden am Kessel durch eine örtliche Überhitzung oder der Totalausfall sind möglich. Bei Regel- oder Thermostatventilen genügen oft schon dünne Ablagerungen, um deren Funktion empfindlich zu beeinträchtigen. Korrosionspartikel verursachen außerdem Funktionsstörungen an Wärmezählern bzw. Schäden an Umwälzpumpen. Es ist daher empfehlenswert, Schlamm und Gase laufend aus dem System zu entfernen.

Klassische Methoden

Dafür gibt es verschiedene Techniken, etwa die klassische Filtersiebmethode, mit der die Korrosionspartikel abgeschieden werden. Nachteilig ist hier, dass die kleinen Partikel auf dem Siebgewebe einen Filterkuchen bilden, der zu einem erheblichen Druckverlust führt. Grobmaschige Filtersiebe hingegen lassen die vielen kleinen Teilchen problemlos hindurch.

Eine weitere Methode zur Entfernung von Korrosionsprodukten ist die Verwendung eines Magnetfilters. Hier können allerdings nur magnetisierbare Verunreinigungen entfernt werden.

Weiterhin können Korrosionsprobleme im Heizkreislauf durch den Einsatz von Chemikalien verhindert werden. Dabei können Stoffe verwendet werden, die eine Ablagerung von Korrosionspartikeln verhindern. Zum anderen werden Mittel zur Sauerstoffbindung eingesetzt, um die schädliche Reaktion von Sauerstoff mit den Eisenwerkstoffen zu unterbinden.

Besonders der Sauerstoff muss rasch und kontinuierlich aus dem Heizkreislaufsystem entfernt werden. Dazu wird eine Entlüftungsvorrichtung kurz hinter dem Heizkessel (also im Vorlauf) installiert. Die Temperaturerhöhung des Wassers im Heizkessel bewirkt ein Austreiben der Luft aus dem Wasser in Form von Mikroluftbläschen, die dann über die Entlüftungsvorrichtung aus dem System entweichen.

Neuartige Rückspülfilter mit Entlüftungssystem bieten einen optimalen, chemiefreien Schutz vor Korrosion und Gasbildung im Heizungskreislauf (Bild 1).

Bild 1: Rückspülfilter "HEIFi-TOP" mit Entlüftungssystem.

Filterfunktion

Das hier beschriebene Gerät "HEIFI-TOP" von Judo enthält als Herzstück eine Filterrundbürste aus Edelstahl, an der sich beim Durchströmen des Heizungswassers große und kleinste Schmutzpartikel ablagern. Die zahlreichen Bürstenfasern bieten eine enorme Oberfläche für die Anlagerung der Korrosionspartikel und besitzen damit eine hervorragende Filterfunktion. Um einen ansteigenden Druckverlust auch bei stark verschmutzter Filterbürste zu verhindern, befindet sich zwischen dem Bürstenfilter und der Gehäusewand ein Ringspalt, durch den das Heizungswasser am Bürstenfilter vorbeiströmen kann.

Rückspülung

Um die Schmutzpartikel von der Bürstenoberfläche zu entfernen, muss der Rückspülfilter in vorgegebenen Zyklen rückgespült, d.h. gereinigt werden. Hierzu wird das Handrad unterhalb der Gehäusekammer entgegen dem Uhrzeigersinn bis zum Anschlag gedreht. Dadurch wird zuerst das Zulaufventil zum Heizungswasserkreislauf geschlossen, anschließend der Bürstenfiltereinsatz um seine Längsachse gedreht und so die Schmutzpartikel durch fest stehende Abstreifer wieder abgelöst.

Durch Öffnen des Kugelhahnes am Handrad tritt das Rückspülwasser aus. Während dieser Phase durchströmt das Heizungswasser die Filterrundbürste von oben nach unten (umgekehrter Durchfluss). Somit werden die von der Bürste abgestreiften Schmutzpartikel durch den geöffneten Kugelhahn ausgespült. Nachdem 2 bis 3 Liter Rückspülwasser ausgespült wurden, wird der Kugelhahn wieder geschlossen und das Handrad anschließend in seine Ausgangsposition zurückgedreht und damit das Zulaufventil wieder geöffnet. Jetzt zirkuliert das Heizungswasser wieder durch den gereinigten Filter.

Die Rückspülung sollte beim nachträglichen Einbau in eine alte Heizungsanlage alle 14 Tage bis zum Aufklaren des Rückspülwassers durchgeführt werden. Danach genügt - wie bei neuen Heizungsanlagen - jeweils eine Rückspülung zu Beginn und nach der Heizperiode.

Entlüftung

Der Austrag der Gasbläschen wird ebenfalls durch die Filterrundbürste unterstützt. Während der Betriebsphase lagern sich Mikrobläschen an den zahlreichen Bürstenfasern an, schließen sich zu größeren Blasen zusammen und wandern mit der Strömung in die obere Gehäusekammer. Dort werden sie über einen Schnellentlüfter schließlich aus dem System entfernt.

Automatische Heizungsnachspeisestation

Um ein Rückfließen von Heizungswasser in das Trinkwasser und damit eine Verunreinigung des Trinkwassers zu verhindern, ist es nach DIN 1988 bzw. DIN EN 1717 nicht zulässig, das Befüllen der Heizungsanlage ohne Sicherungseinrichtung durchzuführen. Mit der automatischen Füllstation "HEIFI-FÜL" von Judo wird die Aufgabe zu einer sicheren und bequemen Sache (Bild 2).

Bild 2: Heizungsnachfüllstation "HEIFi-FÜL" von Judo.

Die Armatur ist als Festanschluss konzipiert und verbindet Trinkwassernetz und Heizungssystem. Während der Rohrtrenner das Rückfließen von Heizungswasser in das Trinkwasser verhindert, gewährleistet der eingebaute Druckminderer einen konstanten Betriebsdruck. Somit wird die Heizungsanlage während des Füllvorgangs vor ungewolltem Überdruck geschützt. Bei abfallendem Druck wird automatisch nachgespeist.

Bild 3: "HEIFi-KOM" von Judo, eine Kombination aus Rückspülfilter und Nachfüllstation.

Die perfekte Kombination

Den perfekten Rundumschutz für das Heizungssystem bietet eine Kombination aus Rückspülfilter und Nachfüllstation "HEIFI-KOM". Damit wird die Heizungsanlage automatisch und fachgerecht befüllt, gereinigt und entlüftet (Bild 3). Die Rückspülung des Filters erfolgt hier mit Frischwasser über die Füllstation. Der konstante Druck des Frischwassersystems sorgt dabei für eine kraftvolle Rückspülung. Es empfiehlt sich daher, die automatische Heizungsnachspeisestation direkt hinter dem Heizungswasser-Schutzfilter zu installieren. Bild 4 zeigt das Beispiel eines typischen Installationsschemas. Der Einsatz empfiehlt sich bei Neuanlagen zum vorbeugenden Schutz und bei Altanlagen zur Sanierung bzw. Verbesserung des Gesamtzustandes.

Bild 4: Zwei Einbaumöglichkeiten zur Installation der Kombination aus Rückspülfilter und Nachfüllstation.

Die Vorteile

Die automatische Heizungsnachspeisestation schützt das Trinkwasser vor Rückfließen von Heizungswasser, das rückspülbare Filter- und Entlüftungssystem befreit die Heizungsanlage einfach und umweltfreundlich von Rostschlamm und Gasen. Daher sollten diese Geräte zu jeder Heizungsanlage gehören.

www.judo-online.de


B i l d e r :  JUDO Wasseraufbereitung GmbH, Winnenden


* Dr. Alexander Haug, JUDO Wasseraufbereitung GmbH, Winnenden


© Alle Rechte beim STROBEL VERLAG


Zurück