Ausgabe 11/2004 Seite 12 f. |
Ausbildung
Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr.:
11 Woche: 47Thema:
RohrformstückeBei der Vielzahl der heutigen Leitungssysteme wird es immer wichtiger, sich exemplarische Bezeichnungsschemata für Leitungskleinbauteile - Fitting genannt - anzueignen. In der Regel werden diese nach dem Werkstoff, dem System, der Form, ihrer Anschlussweise, dem Anwendungsfall und der Größe bezeichnet. Systemhersteller verwenden gerne auch Kennnummern, durch die eine Verwechslung vermieden werden soll. Während die äußere Form leicht zu erkennen ist, muss die Verbindungsart wie Press-, Löt-, Gewinde- oder Steckverbindung sowie die Größe präzise bezeichnet werden. Der Begriff "Übergangsstück" sagt nicht viel aus.
Fittings müssen DVGW-geprüft sein und dem DVGW-Arbeitsblatt entsprechen.
Bezeichnung von Fittings
Fittings werden nach Leitungsart, Form, Größe, Verbindungsart und Gewindeart bezeichnet. Darüber hinaus findet man gegebenenfalls weitere präzisierende Angaben.
Material
- Kupfer
- Verbundrohr
- Stahl
- Edelstahl
- PE
- PVC
- u.a.
Verbindungsart
Größe (DN)
Verschiedene Ausführungen
Firmenbezeichnung
Die Fittings sind mit Fachbezeichnungen versehen und besitzen einen "Namen" bzw. eine Kennnummer, die oft von den weitgehend internationalen Formbezeichnungen (Kennnummern) der Katalognummern von Tempergussfittings abgeleitet ist, z.B.
- Winkel T 090 ,
- T-Stück T 130,
- Übergangstück T 243 G,
- Doppelmuffe T 270,
- Reduzierstück T 243,
- T-reduziert T 130/r,
- Übergangswinkel T 90G,
- Übergangswinkel T 092G,
- T- mit Gewindeanschluss T 130G
- u.a.
Durch Vorsetzen oder Anhängen einzelner Buchstaben werden Rohrsystem oder herstellerspezifische Eigenschaften gekennzeichnet.
Nennweiten (NW)
Die Nennweite, international auch mit DN bezeichnet, ist eine Kenngröße der zueinander passenden Leitungsbauteile wie Rohre, Formstücke, Armaturen und Rohrverbindungen. Die Nennweite selbst hat keine Einheit und wird bei Tempergussfittings z.B. in Bruchzahlen oder ganzen Zahlen angegeben. Die Bruchzahlen sind von der Gewindebezeichnung in Zoll, die der Rohre vom Rohrdurchmesser (mm) oder dessen Wandung abgeleitet.
Die NW gibt den ungefähren lichten Durchmesser in mm an.
Zunächst ist der äußere Durchmesser und dann die Wandstärke in mm angegeben.
Äußerer Durchmesser und Wandstärke der Verbundschichten, z.B. PP-AL-PE. Wie stark die einzelnen Schichten sind, ist aus den technischen Unterlagen des Herstellers zu entnehmen.
Kunststoffrohre
Bei Klebesystemen (PVC-U) oder Schweißsystemen werden meist die Außendurchmesser und die Wandstärke angegeben. Die Angaben können zwischen den Herstellern jedoch variieren.
Größenbezeichnung
Bei Fittings wird zwischen "egalen", reduzierten und Übergängen zu anderen Rohrsystemen unterschieden. Egale Formstücke weisen an allen Anschlüssen die gleiche NW auf, z.B. Winkel 1/2’’ oder Winkel NW 15.
Bei reduzierten Formstücken wird die größte NW zuerst genannt, z.B. Winkel 3/4’’ x 1/2’’ oder NW 20 x 15. Bei mehr als 2 Anschlussmöglichkeiten, z.B. T-Stück oder Kreuz-T-Stück, werden diese, von unten beginnend, gegen den Uhrzeigersinn bezeichnet.
Bei Übergängen werden zwischen systembedingten und systemübergreifenden Formstücken in Abhängigkeit der Verbindungstechnik unterschieden.
Beispiele:
- Gewindeübergangsstück 22 x 3/4’’,
- Übergangsmuffe 1’’ x 1/2’’ Rotguss.
Herstellervorgaben
Die Verlegerichtlinien zu den einzelnen Rohrsystemen und Vorgaben zur Verbindungstechnik sind systemabhängig und zwingend einzuhalten. Gemeinsam ist ihnen jedoch:
- rechtwinkliges, gratfreies Trennen mit dem Rohrabschneider,
- sauberes Rohrende,
- saubere Formstückmuffe und Dichtung,
- Verwendung eines säurefreien Dichtmittels u.a.
Herstellen einer Steckverbindung
1) Muffe und Dichtung des Formstückes kontrollieren.
2) Rohrende auf Rechtwinkligkeit und Gratfreiheit kontrollieren.
3) Einstecktiefe mit Einstecklehre auf dem Rohrende anzeichnen.
4) Rohrende in die Fittingmuffe axial bis zur Einstecktiefenmarkierung schieben.
5) Sitz des Rohrendes durch Ausziehversuch kontrollieren.
z-Maß von Fittings
Zur rationellen maßgenauen Erstellung von Rohrsystemen wurde die z-Maß-Methode entwickelt. Bei dieser wird mithilfe des "abzuziehenden" Maßes z zum Erreichen des Mitte-Maßes eines Formstückes die erforderliche Rohrlänge berechnet. Ob Einschraublänge oder Einstecktiefe, die immer vorgegeben sind: Das System kann bei den verschiedenen Rohrsystemen angewandt werden.
Ist das z-Maß bekannt, muss es nur vom Mitte-Maß M des Sollmaßes abgezogen werden. Dann kann die gerade Rohrstrecke bestimmt und zugeschnitten werden.
Rohrlänge L = M - (z + z)
Die z-Maße sind in Tabellen der Hersteller zusammengefasst oder können durch Messen ermittelt werden.
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