Ausgabe 8/2004, Seite 8 f.


Praxis


Mobile Kommunikation

Die Firma Schöllgen Haustechnik zählt zu den "Pionieren" neuester Computertechnik für das SHK-Handwerk: So genannte "skeye.pads" - etwa DIN-A-5-große Mini-Computer - sorgen in dem Bonner Betrieb für schnellen und lückenlosen Datenfluss zwischen Monteur und "Mutterhaus" und sparen nicht nur Zeit und Aufwand, sondern auch jede Menge Zettelwirtschaft.

Bei Schöllgen waren es Anfang dieses Jahres zwei von insgesamt zwölf Monteuren, die mit den Mobilgeräten ausgestattet wurden. Der Firmenchef traf seine Auswahl dabei sehr bewusst: "Ich habe mich für den einen Mitarbeiter entschieden, weil er bereits EDV-Kenntnisse besaß, und für den anderen, weil er einer Umstellung eher skeptisch gegenüber stand. Heute, nach etwa einem halben Jahr, kommen beide gut mit dem neuen System klar."

Arbeitszettel der Zukunft: Das "skeye.pad" informiert den Monteur bereits nach wenigen Minuten über eingegangene Aufträge. Gleichzeitig hält der mobile Kleincomputer alle wesentlichen Details bereit - vom Anlass der Anfrage bis zur Historie der Anlage.
Foto: Schöllgen

Und so funktioniert's...

Am Anfang steht der Auftrag... Eingehende Anrufe nimmt bei Schöllgen das Kundendienstbüro entgegen. Stamm-Kunden erkennt das integrierte System bereits an der Telefonnummer und leitet sie automatisch an die EDV weiter. Hier werden alle wichtigen Informationen vom Meister nicht mehr auf Arbeitszetteln notiert, sondern direkt in den PC eingegeben und per Mobilfunk umgehend weiterverschickt.

Bereits wenige Minuten nach dem Anruf erreichen die Informationen so den Monteur: Sein Mobilgerät meldet "neuer Auftrag" - mitsamt allen wesentlichen Details zur aktuellen Anfrage, zur Anlage und zur Historie. Selbstständig kann er darüber entscheiden, ob die zusätzliche Anfahrt noch in seinen Tagesplan passt oder auf einen anderen Termin verschoben wird.

Selbst wenn es die moderne Software den Monteuren überlässt, sich ihren Arbeitsalltag einzuteilen, weiß der Betrieb immer, wo sich wer gerade befindet. Ob "Anfahrt Kunde X.", "Arbeitsbeginn" vor Ort oder "Auftrag erledigt" - per entsprechendem Tastendruck wird der Betrieb stets auf dem Laufenden gehalten. Sämtliche Informationen werden zentral gespeichert und sorgen bei Kundennachfragen im Büro für schnelle Antworten.

Viktoria Fleig wurde bei Schöllgen Haustechnik zur Gas- und Wasserinstallateurin ausgebildet (mit "Einser-Abschluss" in Theorie und Praxis) und besucht zurzeit nebenberuflich eine Fortbildung auf der Technikerschule. Die Benutzung des "Skeye.pads" gehört für sie inzwischen zum Arbeitsalltag.
Foto: Schöllgen

Ist die Arbeit beendet, notiert der Monteur Serviceleistungen und Materialaufwand auf seinem "skeye.pad", lässt den Kunden im Sichtfenster unterschreiben und druckt einen Beleg in Quittungsgröße aus. Von Ort und Stelle übermittelt das Gerät sämtliche Daten an die Buchhaltung, die noch am gleichen Tag die Rechnung verschicken kann.

Auch Notizen unterschiedlichster Art werden bei Schöllgen Haustechnik - ähnlich wie bei einer SMS - über die mobile Kommunikation ausgetauscht. Bei Nachfragen, Materialbestellungen und vielem mehr ersetzt sie das Handy. In diesem Zusammenhang nicht unwichtig: Der mobile Kleincomputer besitzt Tasten, die auch für kräftigere Finger problemlos zu bedienen sind.

Der Meister, der im Betrieb die eingehenden Anrufe entgegennimmt, hat immer den Überblick. Dank entsprechender Datenübermittlung per "skeye.pad" weiß er stets, wo sich welcher Monteur gerade befindet. Er kann in kürzester Zeit Kontakt aufnehmen, nachfragen, informieren und Aufträge übermitteln.
Foto: Bork

"Das Ganze rechnet sich"

Laut Bernd Schöllgen lohnt sich der Einsatz einer solchen Technik in erster Linie für größere Betriebe. Rund 2000 Euro pro Mobilgerät müssen nach seiner Erfahrung einkalkuliert werden - Schulungen, Hard- und Software sowie Einrichtungskosten inklusive. Trotzdem ist der Firmeninhaber sicher: "Das Ganze rechnet sich." Denn als ganzheitliches System sorgt "skeye.pad" für lückenlose Informationen. Ob Anlage- oder Historiedaten, ob Artikelnummer oder Lagerbestand - alles kann kurzerhand abgefragt werden. Auf der anderen Seite sorgen die gespeicherten Informationen für gesicherte Grundlagen bei Projektierungen ebenso wie bei Bilanzierungen. Statistiken, Marketing-Konzepte, Kosten-Leistungs-Rechnungen. Noch "Zukunftsmusik": Zusätzliche Funktionen der Mobil-Geräte als Navigationssystem oder für das Lastschrift-Einzugsverfahren.

Die Angst vor System-Abstürzen hält sich bei Schöllgen übrigens in Grenzen: Zum einem ist die Abhängigkeit vom hochmodernen Gerät nicht übermäßig groß und zum anderen war der Kundendienst des Herstellers bei zurückliegenden Problemen immer in kürzester Zeit zur Stelle.

www.pds.de
www.schoellgen-haustechnik.de


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