Ausgabe 6/2004, Seite 11 |
Nachgefragt
Was ist eigentlich der Unterschied...
zwischen einer Ionisationszündsicherung und einer thermoelektrischen Zündsicherung
Zündsicherungen oder auch Flammenwächter gehören zu Brennstellen in Gasherden, Heizkesseln oder Industrieöfen mit Gasbrennern und ähnlichen feuerungstechnischen Einrichtungen. Sie haben die Aufgabe, nur Gas am Brenner ausströmen zulassen, wenn dieses dort auch ordnungsgemäß "abbrennt". Bei erlöschen der Brennerflamme soll die Gaszufuhr unterbrochen werden.
Speziell an Gasherden ist die thermoelektrische Zündsicherung (Bild) noch oft zu finden. Das eigentliche Thermoelement besteht, rein optisch, aus einem Metallstift, der am Brenner in die Flamme ragend positioniert ist. Wird zur Benutzung des Herdes der Bedienknebel gedrückt und das Gas gezündet, so muss der Knebel noch weitere 5 bis 10 Sekunden (herstellerabhängig) gedrückt gehalten werden. In dieser Zeit erwärmt sich das Thermoelement und baut eine elektrische Spannung von nur wenigen Millivolt (mV) auf. Diese Spannung versorgt im Betrieb den Elektromagneten im Magnetventil der Gasarmatur. In der Startphase wird das Magnetventil durch das Drücken von Hand offen gehalten. Bei steigender Thermospannung bleibt das Ventil selbsttätig geöffnet. Erlischt die Flamme (durch einen Windzug, oder durch Überkochen), so wird das Thermoelement nicht mehr erwärmt und bedingt durch die Kraft einer Schließfeder wird das Magnetventil geschlossen. Die Gaszufuhr ist bestimmungsgemäß unterbrochen. Dieses Funktionsprinzip findet sich auch in Gasheizgeräten älteren Baujahrs wieder. Bei diesen Modellen mit Zündflamme muss der (meist grüne) Zündknopf ebenfalls einige Sekunden gedrückt gehalten werden, um die Gaszufuhr zur Zündflamme dauerhaft aufrechtzuerhalten.
In den modernen Geräten von heute gibt es keine Zündflamme mehr, wohl aber eine Ionisationsflammenüberwachung. Sie gehört zu den moderneren Systemen der Brennersicherheitstechnik. Der so genannte Flammenwächter besteht aus Flammendetektor (Fühler) und Steuereinheit, die meist die Gaszufuhr und den Zündvorgang steuert. Als Flammenfühler kommen neben den Ionisationsfühlern auch optische Fühler oder sogar akustische Fühler zum Einsatz. Alle liefern letztlich ein elektrisch darstellbares Signal, mit der Aussage "Flamme vorhanden" oder "Flamme nicht vorhanden". Wie bei der thermoelektrischen Zündsicherung wird auch hier bei fehlender Flamme die Gaszufuhr unterbrochen.
Bei dem Ionisationsflammenfühler macht man sich zunutze, dass Gasflammen in geringem Maße elektrisch leitend sind. Am Brenner liegt während der Inbetriebnahme eine sehr schwache Spannung an (kommt von der Elektronik), die über die entstehenden Flammen und eine Elektrode (Fühler) an die Elektronik zurückgeführt werden soll. Entzündet sich das Gas nicht, so wird die Spannung auch nicht an die Elektronik zurückgeleitet. Sie erkennt daher innerhalb der vorgegebenen Zeit, dass das Gas nicht gezündet hat und schließt das Gasventil. Auch der Zündtrafo wird außer Betrieb gesetzt. Wird jedoch das Gas gezündet, erhält die Elektronik ständig das erwartete Signal und die Gaszufuhr bleibt geöffnet.
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