Ausgabe 1/2004, Seite 4 f. |
Heizung
Schritt für Schritt
Die Wartung eines Gasbrenners
Autos und Heizungsanlagen haben eines gemeinsam: Sie arbeiten mit hoch entwickelten Verbrennungsmaschinen. Beim Auto ist eine systematische Wartung und Pflege selbstverständlich. Das sollte auch bei einer Heizungsanlage so sein. Immerhin bringt es ein Heizkessel jährlich auf rund 1600 Betriebsstunden - das entspricht einer Autolaufleistung von 80.000 km.
Der Wirkungsgrad eines Kessels sinkt, wenn der Heizungsfachmann nicht jedes Jahr den Verbrennungsraum reinigt. Schmutz isoliert die Heizflächen und lässt dadurch die Abgastemperatur ansteigen. Jeder Millimeter Schmutzschicht senkt den Wirkungsgrad um 3 bis 4 Prozent - und entsprechend steigt der Gasverbrauch.
Bund und Länder empfehlen die jährliche Kontrolle der Heizungsanlage. Dennoch hat laut Brenner- und Kesselproduzent Weishaupt nur etwa jeder fünfte Anlagenbetreiber einen Wartungsvertrag. Erst im Störungsfall wird der Heizungsbauer gerufen, so die gängige Praxis.
Um Störungen zu vermeiden und um den Wert einer Heizungsanlage zu sichern, empfehlen Fachleute die regelmäßige Wartung, möglichst auf Vertragsbasis. Solche Wartungsverträge sorgen für den sicheren, zuverlässigen Betrieb und für sparsamen Brennstoffverbrauch.
In vielen Wartungsverträgen ist auch die kostenlose Beseitigung von Störungen eingeschlossen. Eine Leistung, die das Kostenrisiko für den Betreiber der Heizungsanlage überschaubar hält: Nur die Kosten für den Wartungsvertrag fallen an. Das ist alles.
Über einzelne Arbeitsschritte bei der Wartung eines Gasbrenners (hier am Weishauptbrenner vom Typ WG5N/1-A) informiert die Bildfolge.
Los geht’s: Zur Wartung die Abdeckhaube des Brenners abnehmen. |
Vor Beginn der Wartungsarbeiten sollten die Emissionswerte gemessen werden. Der Vergleich zu denen der letzten Wartung gibt Aufschluss über negative Veränderungen der Brennereinstellung und somit Hinweise zur anstehenden Überprüfung. |
Zur Wartung Gas-Kugelhahn schließen. Anlage spannungsfrei schalten. |
Jetzt wird die Mischeinrichtung ausgebaut und überprüft. Gegebenenfalls ist sie zu reinigen. Die Reinigung erfolgt in der Regel trocken mit einem Staubpinsel oder Lappen. Zündelektrode und Ionisationselektrode auf Beschädigungen kontrollieren. Elektrodeneinstellmaß überprüfen. |
Gehäusedeckel demontieren. Das Gebläserad wird zur Reinigung abgenommen. Je nach Verschmutzungsgrad erfolgt die Reinigung von Gebläserad und den Luft führenden Gehäuseteilen trocken, bei starker Verschmutzung kann auch ein geeignetes Reinigungsspray mit eingesetzt werden. |
Gasarmatur am Flansch des Mehrfachstellgerätes lösen. Ansauggehäuse am Brenner abnehmen und trocken reinigen. |
Nach den Wartungsarbeiten ist die Armaturengruppe auf Gasdichtheit zu prüfen. Dichtheitsprüfung in zwei Phasen. Prüfdruck ca. 100 mbar, Prüfzeit fünf Minuten, maximal zulässiger Druckabfall 1 mbar. |
Vor Inbetriebnahme Gasarmatur entlüften. |
Die Armaturenteile zwischen Mehrfachstellgerät und Brenner sind im Betrieb mit geeignetem Leckspray oder Seifenlauge auf Dichtheit zu prüfen. |
Abschließend Brenner in Betrieb nehmen, dazu Gasversorgungsdruck prüfen. Am Brenner Einstellparameter prüfen, Gasregeldruck aufnehmen, Flammenüberwachungssignal messen. |
Zum Schluss der Wartung ist der Minimal-Schaltpunkt des Gasdruckwächters (bei ca.70% des Gasfließdruckes) zu überprüfen. Dabei sollte die Flammenstabilität und der CO-Wert beachtet werden. |
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