Ausgabe 1/2004, Seite 3


Nachgefragt


Was ist eigentlich der Unterschied...

zwischen einem atmosphärischen Brenner und einem Gas- oder Öl-Gebläsebrenner?

Eine wesentliche Voraussetzung für das Einleiten und Aufrechterhalten eines Verbrennungsvorganges ist die ausreichende Zufuhr von Sauerstoff. Bei den vielen Verbrennungsvarianten für Wärmeversorgungsanlagen wird dieser Sauerstoffbedarf grundsätzlich aus der Umgebungsluft gedeckt.

Atmosphärischer Brenner

Die technisch einfachere Variante ist, wenn der Nachschub an Verbrennungsluft ohne Einsatz von Energie erfolgt, d.h. ohne Gebläseunterstützung. Damit wird die Luft der Flamme bei Umgebungsluftdruck, d.h. bei atmosphärischem Luftdruck zugeführt, weshalb diese Brenner als atmosphärische Brenner bezeichnet werden. Bei Gasbrennern ist das eine relativ oft anzutreffende Lösung (vor allem im unteren Leistungsbereich). Hier wird die Verbrennungsluft in der Gasarmatur nach dem Injektorprinzip durch das einströmende Brenngas mitgerissen. Der Nachschub von Verbrennungsluft in den Feuerungsraum erfolgt aufgrund des thermischen Auftriebs der abströmenden Verbrennungsabgase.

In älteren Bauformen reißt das Gas in der Armatur nur einen Teil der benötigten Verbrennungsluft (Primärluft) mit. Der fehlende Anteil (Sekundärluft) wird in die Flamme selbst hineingesaugt. In modernen Brennern erfolgt die gesamte Luftzufuhr bereits vor der Flammenbildung, weshalb sie als Vormischbrenner bezeichnet werden. Atmosphärische Brenner sind deutlich leiser als solche mit Gebläse und wegen des Fehlens bewegter mechanischer Teile auch wartungsärmer. Nachteilig ist die begrenzte Möglichkeit der Leistungsregelung.

Beim Einsatz von Heizöl stellt der atmosphärische Brenner eine ausgesprochene Seltenheit dar. Er ist eigentlich nur in der Gruppe der so genannten Verdampfungsbrenner bekannt. Diese wiederum sind eher in Einzelfeuerstätten (Ölbrennereinsatz im Kachelofen) als in Zentralheizungskesseln zu finden. Beim atmosphärischen Ölverdampfungsbrenner wird der flüssige Brennstoff aus einem Gefäß heraus durch die eigene Verbrennungswärme verdampft und saugt durch die abziehenden Rauchgase ständig neue Verbrennungsluft an.

Gebläsebrenner

Eine höhere Leistungsdichte und gleichzeitig ein von den Umgebungsbedingungen unabhängiger Betrieb lässt sich erreichen, wenn die Verbrennungsluft gezielt mit Hilfe eines Gebläses dem Brennraum zugeführt wird. Dabei besteht zusätzlich die Möglichkeit einer deutlich intensiveren Vermischung von Brennstoff und Verbrennungsluft, was den Verbrennungsvorgang selbst verbessert. Diese Vorteile erkauft man sich mit einem höheren Geräuschpegel und höherer Störanfälligkeit.

Speziell beim Gasgebläsebrenner erreicht man wegen der Zwangsführung der Verbrennungsluft eine gute Leistungsregelung. Weil die Luftzufuhr abgestimmt auf die Brennstoffzufuhr in weiten Bereichen verändert werden kann, ist der modulierende Betrieb bis zu relativ niedriger Teillast möglich. Dies ist beim Ölgebläsebrenner schon schwieriger, weil bei den meisten Brennerarten für die ordnungsgemäße Ölzerstäubung definierte Ölmengen durchgesetzt werden müssen, d.h. die Ölmenge nur in einem relativ kleinen Bereich verändert werden kann. Eine deutliche Regelbarkeit muss mit höherem technischen Aufwand erkauft werden (verstellbare Düsen u.ä.).


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