Ausgabe 2/2003 Seite 12 f.


Ausbildung


Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr.: 2  Woche: 8

Thema: Wahl der Regelungsart bei Umwälzpumpen

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt für Heizkreise mit Nennwärmeleistungen ab 25 kW selbsttätig regelnde Umwälzpumpen vor. Dies gilt sowohl für den Neubau als auch für die Sanierung und den Pumpenaustausch.

Die Pumpenhersteller bieten hierzu Pumpen auch kleinerer Leistung an, die für das jeweilige System optimal geregelt werden können. Eine Elektronik regelt in Abhängigkeit der Einstellung des Differenzdruckes bzw. des Konstantdruckes oder Proportionaldruckes die Drehzahl und damit den Förderstrom der Pumpe. Wer Pumpen einbaut, der muss für den entsprechenden Fall und gemäß der Situation diese auswählen und einstellen.

Konstantdruck

Proportionaldruck

Einsatz konstantdruck-geregelter Pumpen

- bei Anlagen mit HN < 2 m,

- bei ehemaligen Schwerkraftanlagen,

- bei Anlagen mit stark eingedrosselten Strangabsperrventilen,

- bei Anlagen, die auf große Spreizung umgerüstet wurden,

- bei Anlagen mit geringen Druckverlusten in den Anlageteilen, die vom Gesamtvolumenstrom durchflossen werden.

- mit Einrohr-Thermostatventilen,

- mit Zonenventilen für unterschiedliche Kreise.

Einsatz proportionaldruck-geregelter Pumpen

- bei Anlagen mit HN > 4 m,

- bei Anlagen mit sehr langen Verteilungsleitungen,

- bei Anlagen mit geringer Spreizung,

- bei Anlagen mit Strangdifferenzdruckreglern,

- bei Anlagen mit großen Druckverlusten in den Anlagenteilen, die vom Gesamtvolumenstrom durchflossen werden.

Auto-Funktion

Um besonders beim Pumpentausch Fehleinstellungen zu vermeiden, besitzen einige Pumpen eine AUTO-Funktion, die den Sollwert regelt und damit die Pumpenkennlinie selbsttätig auf das System abstimmt. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Proportionaldruckregelung, die volumenstromabhängig ist. Nimmt der Förderstrom ab, reduziert die Regelung dazu proportional auch die Förderhöhe. Eine Förderhöhe von 1,5 m darf jedoch nicht unterschritten werden. Den jeweiligen Förderstrom errechnet die Regelung aus den aktuellen Leistungsdaten der Pumpe.

Funktion

1. Pumpe regelt auf Kurve A (von HSoll1 auf 1,5 m).

2. Ventile öffnen, Betriebspunkt erreicht max. Kennlinie.

3. Ventile öffnen weiter, Betriebspunkt erreicht B2.

4. Pumpe adaptiert die neue Regelkurve B (von HSoll2 auf 1,5 m).

5. Pumpe regelt auf neuer Kurve B.

Nachtabsenkung

Eine automatische Nachtabsenkung kann bei jeder Regelungsart betrieben werden. Wenn der Temperatursensor der Pumpe einen Temperaturrückgang von ca. 10-15 K misst, erfolgt automatisch die Umschaltung auf Nachtbetrieb. Die Umstellung erfolgt jedoch langsam (30 bis 120 Minuten), um eine Unterversorgung zu vermeiden. Die Pumpe reduziert ihre Förderleistung dann auf die Minimalkennlinie. Steigt die Temperatur wieder um ca. 10 K, erfolgt sofort die Umschaltung auf Normalbetrieb.

Einstellung und Überwachung der Pumpe

Einstellungen erfolgen nach den Vorgaben des Herstellers:

a) im Klemmkasten manuell durch Umlegen von Minischaltern,

b) durch einen Controller, in den Sollwerte eingegeben werden sowie Abfragen und Protokollieren möglich sind,

c) durch externe Signale,

d) es kann eine Anbindung an gängige Systeme für das Gebäudemanagement erfolgen (GENIbus),

e) Fernbedienung (Infrarot), über die Daten ein- und ausgegeben werden.

Austausch von Pumpen

Beim Austausch ist generell die eingebaute Pumpengröße zu überprüfen.

Bei unleserlichem Typenschild der auszutauschenden Pumpe helfen folgende Angaben bei der Bestimmung der neuen Pumpe.

Pumpen mit Rohrverschraubungsanschluss

Achtung: Gewinde ist nicht gleich der Nennweite der Pumpe. Meist ist das Gewinde an der Pumpe zwei Dimensionen größer als die Nennweite des Rohres.

Pumpen mit Flanschanschluss


Inhalt nach Technischen Unterlagen der Grundfos GmbH, Erkrath


© Alle Rechte beim Strobel-Verlag


Zurück